Sehr harmonisch verlief die Delegiertenversammlung der SpVgg Altenerding, die am Freitagabend beim Lindenwirt stattfand und die Versammlung konnte sich überzeugen, dass man Mitglied in einem funktionierenden Verein ist.

Diese Tatsache zeigte sich auch bei den Ehrungen, denn zahlreiche Mitglieder gehören der SpVgg schon seit 40 oder gar 50 Jahren an. Die größten Auszeichnungen bei der Versammlung gingen an Margit Schulte (V-Gruppe) und Franz Burgholzer (Fußball), die zu Ehrenmitgliedern ernannt wurden.

„Diese Verbundenheit zu einem Verein ist eigentlich ein Gegensatz zur schnelllebigen Zeit, aber es zeigt auch eindrucksvoll, wie wichtig unsere Vereine, die einen wichtigen gesellschaftlichen Kitt bilden, sind“, lobte der anwesende Oberbürgermeister Max Gotz die Arbeit der SpVgg.

Aber Lob gab es auch in die andere Richtung, denn die Altenerdinger Sportler profitierten im letzten Jahr immens von einer großartigen Unterstützung der Stadt Erding, Vor allem über die Sanierung der Stockbahnen incl. Carport-Verlängerung sowie die Neuanlage eines weiteren Rasenfußballfeldes freuten sich die Abteilungen sehr und dankten Gotz für die rasche Umsetzung.

„Ich habe meine Versprechungen immer eingehalten und Zusagen werden erfüllt“, erklärte Gotz und erfuhr von der Versammlung dafür Bestätigung. Freilich bat er auch um Geduld, denn man könne nicht alles auf einmal erfüllen, denn „wir haben derzeit Planungsmaßnahmen und laufende Bauprojekte vor der Brust, die Kosten in Höhe von 45 Millionen Euro mit sich bringen und es ist nicht so wie von der Presse zitiert, dass die Stadt im Geld schwimmt“.

Aber nicht nur für Projekte verdiente sich der OB Lorbeeren. „Wir sind der Stadt für die kostenfreie Nutzung der Hallen sehr dankbar und auch der Zuschuss für unsere jugendlichen Mitglieder in Höhe von TEU 13 leistet uns eine wertvolle Unterstützung“, zeigte sich Neueder sehr dankbar.

Gotz, der erwähnte, dass eine kostenfreie Sportstättennutzung nicht mehr selbstverständlich ist und „wir zählen in Erding schon zu Exoten“, gab den Dank aber an die Bürger weiter, „denn nur durch deren Engagement und Fleiß können wir genügend Steuereinnahmen erzielen, um diese Zuschüsse gewähren zu können“.

Trotz allem konfrontierte der neue Fußballchef Andreas Heilmaier den Oberbürgermeister mit seinem Traum, „in meiner Amtszeit einen Kunstrasenplatz zu errichten“, wobei er sich bewusst sei, dass dieses Unterfangen nicht zeitnah kurzfristig zu realisieren sei.

Dagegen soll bei der Tennisabteilung zeitnah ein neuer Platz errichtet werden, der über das ganze Jahr hinweg genutzt werden kann. Die entsprechenden Anträge sind bereits gestellt. Tennis-Abteilungsleiter Christian Gärtner berichtete stolz, dass man durch diverse Maßnahmen in Schulen sowie der Teilnahme am Ferienprogramm der Stadt Erding kräftig an Mitgliedern gewonnen habe und „wir aufgrund des Zuwachses einen hauptamtlichen Trainer installiert haben, der viermal pro Woche bei uns im Verein tätig ist“.

In Sachen Mitglieder gestaltet sich die Entwicklung bei der Basketballabteilung rosig und Jonah Richardson, der den Bericht in Vertretung seines Vaters Tim vortrug, berichtete euphorisch von der ansteigenden Kurve in seiner Abteilung. „Wir entwickeln uns gut und auch sportlich läuft es super, wobei die weiblichen U17-Junioren jetzt die dritte Kreisligameisterschaft in Folge einfuhren“. Um künftig die finanzielle Situation zu stabilisieren beschloss man, die Mitgliedsbeiträge anzuheben.

Der Mitgliederzuwachs wird sehr positiv gesehen, doch sowohl für die Fußballer als auch für die Abteilung Turnen + Tanz bringt diese enorme Entwicklung auch Probleme mit sich. Heilmaier und seine Kollegin Christine Hauk äußerten sich unisono: „Es wird immer schwerer, ehrenamtliche Trainer zu finden und es gibt immer Weniger, die sich für den Nachwuchs engagieren wollen, sodass wir nicht so viele Teams und Gruppen melden können, wie wir eigentlich wollen“.

Hauk wollte – wohl scherzhaft – von den Fußballern Übungsleiter mit den Worten „kommt doch vom langweiligen Fußball zu uns“ abwerben, wobei es äußerst fraglich ist, ob dieser Versuch Früchte tragen wird.

Aber trotz allem kann sich die SpVgg auf sehr engagierte Trainer und Betreuer verlassen und im vergangenen Jahr wurden mehr als 10.000 Trainingsstunden geleistet.

Von diesem immensen Angebot profitieren immer mehr Mitglieder, denn der Vorsitzende Erich Neueder konnte in seinem Bericht auf eine stark ansteigende Mitgliederentwicklung zurückblicken. „Im Januar des Vorjahres hatten wir 2.431 Mitglieder, während wir heute 2.711 Personen zählen, sodass wir in 18 Monaten einen Zulauf von 188 Neumitgliedern hatten und wenn man die Doppelmitgliedschaften rechnet, kommen wir auf die stolze Zahl von 2.804“, gab Neueder Einblick in die Statistik.

Erfreulich ist vor allem, dass „53% unserer Mitglieder im jugendlichen Alter sind, sodass wir für die Zukunft gewappnet sind“.

Nur 40 Mitglieder gehören derzeit der Volleyballabteilung an und Abteilungsleiter Martin Oberleitner hofft „auf einen weiteren Zuwachs“. Aber trotz allem fiel sein Bericht positiv aus, denn im letzten Jahr konnten gute Erfolge verbucht werden.

Mit insgesamt 20 Mannschaften agierte die Handballabteilung im Punktspielbetrieb und Spartenvorstand Werner Lauer vermeldete stolz, dass „man vier Meisterschaften einfahren konnte“, wobei die Bayerische Meisterschaft der C-Junioreninnen den größten Beifall brachte.

Lauer zeigte sich aber auch sehr erfreut, dass die SpVgg in Sachen Schiedsrichterbesetzung ein Vorreiter ist. „Wir haben 27 Unparteiische im Einsatz und im Vergleich zu den im Spielbetrieb teilnehmenden Mannschaften sind wir hier an der Spitze in ganz Bayern“.

Auf das Projekt Handballnachwuchsleistungszentrum ging man nur kurz ein und Neueder räumte ein, „dass wir nicht die treibende Kraft sind, sondern nur im Beiboot sitzen“.  Auch Gotz, der allen Beteiligten für die gute Zusammenarbeit bei diesem Vorhaben dankte, bat „kühlen Kopf zu bewahren und im nächsten Jahr können wir sicherlich schon mehr sagen“.

Joe Bauer von der Abteilung Stocksport konnte über einen sehr regen Betrieb in seiner Abteilung berichten, denn man nahm an 104 Turnieren teil und „auch gesellschaftlich waren wir sehr aktiv“. Der Vorsitzende Neueder sprach bei den Stockschützen von der „jüngsten Abteilung im Verein“, was aufgrund eines Durchschnittsalters von 66 Jahren für überraschte Gesichter sorgte, doch er meinte vielmehr die Vereinszughörigkeit in dieser Sparte.

„Wir dürfen uns aber der Entwicklung nicht verschließen und trotz dem wichtigen jugendlichen Angebot die Senioren nicht vergessen.  Wir müssen ihnen auch einen Raum für die sportliche Betätigung geben“, freut sich Bürgermeister Gotz über das Angebot in dieser Abteilung.

„Wir treiben für uns selbst Sport und unsere wichtigste Aufgabe ist, dass unsere Mitglieder die Angst vor einem weiteren Herzinfarkt verlieren“, stellte Roland Hüttner, Leiter der Vitalsportgruppe, das Ziel seiner Abteilung ganz klar in den Vordergrund. Auch wenn die Mitgliederzahl im letzten Jahr etwas zurückging, kann man mit aktuell 176 Mitgliedern auf eine stolze Zahl blicken und man bietet diesen Personen „ein wichtiges Umfeld, um die Aufgaben des täglichen Lebens wieder bewältigen zu können“, so Hüttner.

Der Vorsitzende und auch Gotz zeigten sich sehr erfreut, dass die meisten Trainer auf ihre Aufwandsentschädigung verzichten und sich mit einer Spendenbescheinigung begnügen, doch auf der anderen Seite birgt auch diese Maßnahme wieder Risiken, wie Kassenprüferin Beate Burkhardt in ihrem Bericht aufzeigte.

„Die Abteilungen müssen verantwortungsvoll mit diesem Thema umgehen, denn der Verein muss in der Lage sein, die Beträge im Falle eines Falles auch auszahlen zu können“. Dies sei aktuell der Fall, doch man bewege sich an der Grenze.

Weiterhin mahnte sie die Abteilungen an, dass man versuchen müsse, die Strafzahlungen an die Verbände zu erniedrigen, „denn die Zahlungen entstehen mehr oder weniger durch mangelnde Disziplin oder durch Nichteinhaltung von Fristen, was man sicher vermeiden könne“.

Doch trotz allem attestierte sie Schatzmeister Wolf Ferlisch eine einwandfreie Kassenführung und der Finanzbericht war sehr erfreulich. „Da die Darlehenstilgung für das Vereinsheim immer mehr voranschreitet, überwog das Guthaben im letzten Jahr erstmals die Verbindlichkeiten. Zudem konnten wir im ablaufenden Geschäftsjahr einen kleinen Gewinn erzielen, sodass ich mit Fug und Recht behaupten kann, dass der Verein finanziell auf gesunden Füßen steht“, erklärte Ferlisch, sodass von der Versammlung einstimmig die Entlastung erteilt wurde.

 Abschließend trat der stellvertretende Vorsitzende des Fördervereines mit einem Appell an die Versammlung heran und bat um Mitgliederwerbung und gleichzeitig um die Unterstützung als Funktionär im Förderverein. „Sowohl ich, als auch Pia Schlecht und Diethard Binder wollen im nächsten Jahr aus dem Vorstand ausscheiden und wir brauchen neue Leute, um den Fortbestand gewährleisten zu können“. Neueder stand Kugler zur Seite und stellte die Wichtigkeit des Fördervereines einmal mehr heraus, denn „der Förderverein ist das zweite finanzielle Standbein der SpVgg, die uns vor allem im wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb eine wertvolle Unterstützung ist“.