Die letzte Woche wird Hadil Larbaoui wohl nicht so schnell vergessen, denn die 14jährige Abwehrspielerin der SpVgg Altenerding wurde von Trainerin Bettina Wiegmann erstmals in das Aufgebot der deutschen U15-Juniorinnen-Nationalmannschaft berufen. Als sich die zweikampfstarke und sehr disziplinierte Larbaoui dann Anfang letzter Woche auf den Weg machte, war die Nervosität sehr groß, denn erstmals war sie im Kader vertreten und nur wenige Mitspielerinnen waren ihr vertraut, denn neben ihr standen nur noch drei weitere Akteure aus der Bayernauswahl im Kader. „Es war ein geiles Gefühl, als ich dann am Mittwoch in der zweiten Halbzeit gegen die Schweiz eingewechselt wurde und dies werde ich wohl nie mehr vergessen“ erinnert sich die frischgebackene Nationalspielerin an ihr Debüt beim DFB. Auch der klare 6:0-Sieg die Eidgenossen rundete diesen unvergesslichen Tag für Larbaoui ab. Für Klaus Peter, der die frischgebackene Nationalspielerin in Altenerding trainiert, kommt die Berufung seiner Abwehrspielerin aber keinesfalls überraschend und der Coach stellt ein gutes Zeugnis aus. „Hadil hat sich im Laufe der letzten eineinhalb Jahre super entwickelt. Sie ist leichtfüßig unterwegs, hat eine klasse Technik und ist zudem im Zweikampf sehr bissig geworden. Man merkt keinen Unterschied zu den gleichaltrigen Jungs. Außerdem ist sie unheimlich ehrgeizig und fleißig. Sie hat bei mir zusätzlich die Laufschule gebucht hat und absolviert dabei auch ein separates Schnelligkeitstraining“. Seit drei Jahren schnürt sich Larbaoui die Schuhe für die Veilchen, denn zuvor war sie bei der JFG Sempt Erding aktiv, aber den Wechsel nach Altenerding sieht sie nach wie als richtigen Schritt an. „Ich will so lange wie möglich bei den Jungs spielen, denn das schnellere und auch körperbetonte Spiel in der Bezirksoberliga ist gut für meine Entwicklung“, erklärt sie auch den Grund, warum sie Angebote von anderen Mädchenmannschaften, darunter auch dem Bundesligisten FF USV Jena, bislang abgelehnt hat. Abteilungsleiter Andreas Heilmaier ist sehr stolz auf die jüngste Entwicklung und bringt den beiden Juniorenleitern Florian Aldinger und Patrick Hahn, aber auch allen Jugendtrainern großen Respekt entgegen. „Es macht schon ein wenig stolz, wenn man bedenkt, dass wir innerhalb von zwei Jahren mit Annika Wohner und jetzt Hadil Larbaoui zwei Spielerinninnen in die Nationalmannschaft gebracht haben. Dies unterstreicht die sehr gute Arbeit im Nachwuchsbereich, die uns seit Jahren auszeichnet und daran haben Flo und Patrick einen sehr großen Anteil, denn zu einem sind sie selbst sehr erfolgreiche Trainer, die viel Wert auf die Ausbildung legen und ihnen gelingt es auch immer wieder, sehr gute Übungsleiter für den Verein zu gewinnen“. Nach ihrem zweiten Länderspiel, das am Freitag einen 1:0-Erfolg gegen die Schweiz brachte, kann Larbaoui zunächst mal etwas durchschnaufen, doch im Frühjahr stehen dann schon wieder die nächsten Länderspiele auf dem Programm und die Jungnationalspielerin hofft, „dass ich dazu wieder eingeladen werde, denn es ist sehr schönes Gefühl, die Hymne zu hören und den Adler auf der Brust zu tragen“. Aber bis dahin stehen bei ihrem Heimatverein noch wichtige Punktspiele auf dem Programm und „da will ich weiterhin richtig Gas geben“.