Die Enttäuschung stand den Altenerdinger A2-Junioren nach Abpfiff ins Gesicht geschrieben, denn nach der unglücklichen 2:3-Heimniederlage gegen die (SG) BSG Taufkirchen stand man nach den 90 Minuten nicht nur ohne Punkte da, sondern verpasste damit auch den erhofften Showdown um die Meisterschaft am letzten Spieltag. Allerdings müssen sich die Hausherren ankreiden lassen, dass man die ersten 30 Spielminuten verschlief, die nötige Laufbereitschaft vermissen ließ, die eigenen Chancen kläglich vergab und dem Gegner mit unzulänglichem Defensivverhalten in die Karten spielte. Die Gäste hätten bereits nach 10 Spielminuten in Führung gehen können, nachdem Rian Bellakhdar, der den verletzten Abwehrchef Kilian Traschütz vertreten musste, im Strafraum nach einem missglückten Abwehrversuch seinen Gegenspieler resolut von den Beinen holte, so dass dem Unparteiischen gar nichts anderes übrig blieb, als auf den Punkt zu zeigen. Der ausführende Gästeakteur fand allerdings in dem großartig parierenden Nicolas Brendel seinen Meister, der den zu ungenau geschossenen Elfer zur Seite abwehren konnte. Im Gegenzug ergab sich die erste Tormöglichkeit für die Heimelf, doch der rechts in den Sechzehner gestartete Yousef Takouri setzte seinen Schuss zu zentral und hoch an, so dass ihn der Gästekeeper über die Latte lenken konnte. Nach 20 Minuten hatten die Veilchen Pech, denn ein vom Mittelkreis geschlagener Freistoß von Enes Koc klatschte die Kugel an die Latte, wobei es die Altenerdinger versäumten dem Abpraller nachzugehen, so dass auch diese Gelegenheit verpuffte. Fünf Minuten später war dann das Glück auf Seiten der Lila-Weißen. Eine Ecke von rechts der Gäste segelte über Keeper Nico Brendel hinweg, senkte sich jedoch vor einem einschussbereiten Stürmer auf den Rücken von Nick Luis Polsfuss und landete im Toraus. Nach 28 Minuten hatten die Altenerdinger Anhänger bereits den Torschrei auf den Lippen. Emilio Polsfuss setzte sich auf der rechten Seite im Sechzehner durch, legte den Ball an den Fünfer, wo Yousef Takouri den Ball annahm und mit einer Drehung frei vor dem Gästetor zum Abschluss kam, jedoch die zu unplatziert getretene Kugel noch vom Gästetorhüter abgewehrt werden konnte. Nach einer halben Stunde gab es dann wie aus dem Nichts die kalte Dusche. Die Gäste schlugen einen Ball in den Sechzehner, wo nach halbherziger Abwehr der Gästemittelstürmer mit dem Rücken zum Tor am Fünfer an den Ball kam, den Ball jonglieren konnte und nach hinten ablegte, ohne konsequent gestört zu werden, so dass ein Mitspieler aus etwa sieben Metern das Leder flach zur Gästeführung versenkte. Der Treffer zeigte Wirkung. Keine drei Minuten später verloren die Veilchen nach einem langen Ball in der Mitte der eigenen Hälfte einen Zweikampf, ließen den Taufkirchenern zu viel Platz, die mit einem Steckpass in die Tiefe ihren Mittelstürmer in Szene setzten, der per Flachschuss aus 8 Metern Nico Brendel zum zweiten mal überwand. Trotz des Doppelschlages begannen die Semptstädter nun mehr Druck aufzubauen und sich gegen die drohende Niederlage zu stemmen. Doch noch vor dem Pausentee herausgespielte Torabschlüsse durch Ramo Pervitz, Yousef Trakuri und Nick Luis Polsfuss erbrachten keinen zählbaren Erfolg, da entweder der gute Taufkirchener Schlussmann zur Stelle oder das Visier nicht richtig eingestellt war. Das Altenerdinger Trainergespann fand offenbar in der Pause die richtigen Worte, denn nach dem Wechsel und nach Ablauf einer fünf Minutenstrafe, die sich Enes Koc mit dem Pausenpfiff wegen Reklamierens noch eingehandelt hatte, spielten die Gastgeber auf ein Tor. Nach 53 Minuten verpasste Enes Koc mit einem Weitschuss noch knapp das Gehäuse, doch drei Minuten später bereitete er mit einem Freistoß von der halblinken Seite in den Strafraum den Anschlusstreffer vor. Emilio Polsfuss reagierte am schnellsten, erlief den langen Ball und vollendete aus kurzer Entfernung zum 1:2. Wieder nur drei Zeigerumdrehungen später hätte der zweite Treffer fallen müssen. Ramo Pervitz schlug einen Freistoß aus gut 25 Metern zentral auf das Tor, wo der Gästekeeper das Leder nach vorne abprallen ließ und der nacheilende Enes Koc aus fünf Metern das Leder zum Entsetzen des Anhangs neben das Gehäuse schoss. Zwei Minuten später bügelte der Mittelfeldmotor seinen Faux-pas wieder aus, denn nachdem sich Emilio Polsfuss auf der rechten Seite des Strafraums bis zur Grundlinie durchgespielt hatte und das Leder zurücklegte, überwand Enes Koc den Gästekeeper mit einem schönen Schuss ins lange Eck zum wohlverdienten Ausgleich. Die Hausherren waren auch in der Folgezeit eindeutig am Drücker, vermochten jedoch eine Vielzahl herausgespielter Chancen nicht zu nutzen, auch weil nun häufig die falschen Entscheidungen getroffen wurden. Entweder man zögerte mit dem Abschluss zu lange oder ging überhastet zu Werke, so dass trotz der Überlegenheit die Zeit ohne zählbaren Erfolg dahin schwand. Die Veilchen warfen nun angesichts der dringend benötigten drei Punkte alles nach vorne und gaben sich in der Nachspielzeit selbst den Knock-Out. Der aufopferunssvoll kämpfende Ben Schiewitz wollte nach einem Befreiungsschlag der Gäste das Leder schnell wieder ins Spiel bringen und visierte mit seinem Einwurf den aufgerückten Schlussmann Nico Brendel an. Der Versuch geriet jedoch zu kurz, so dass der aufmerksame Mittelstürmer der Gäste in die Flugbahn sprintete und den Ball noch vor dem entgegenkommenden Nico Brendel wegspitzelte, so dass er schließlich kein Problem hatte das Runde in das verwaiste Gehäuse zum 3:2 für seine Farben zu vollenden. Den konsternierten Hausherren verhalf auch die mehrminütige Nachspielzeit nicht mehr zum Erfolg. Ramo Pervitz setzte sich nochmals am linken Flügel im Strafraum durch, drosch das Leder jedoch aus aussichtsreicher Position über das Gebälk, so dass es bei der unglücklichen Niederlage verblieb. Damit konnte sich das Team zwar nicht für die kämpferisch starke Leistung im zweiten Durchgang und die insgesamt imponierende Saison belohnen, doch lässt sich bereits abschließend vor dem letzten Spiel in Lengdorf das Fazit ziehen, dass die Mannschaft die Erwartungen des Trainergespanns mehr als erfüllt hat, so dass man sich guten Mutes in die Winterpause verabschieden kann.
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