Ein Hauch von Melancholie, aber gleichzeitig Anspannung, wehte über den Rasenplatz der SpVgg Altenerding beim Punktspiel der Wilden 13 gegen die SG Steinkirchen/Inning/Hohenpolding. Wehmut und Melancholie, weil dies wohlwissend das letzte Spiel für dieses Jahr der D1-Junioren war, und die Kommune deswegen in eine spielfreie Winterpause schlittert. Anspannung, weil kein Geringerer als der Tabellenzweite zum entscheidenden Spiel um die Herbstmeisterschaft anreiste.
Die Rahmenbedingungen waren diesmal besonders. Eine prächtige Kulisse mit vielen angereisten Fans aus dem Holzland, Markierungslinien statt der altbekannten Kalkspur begrenzten das Spielfeld (hier bediente man sich dankenswerterweise dem Equipment des Gegners) und neben dem bereits stark etablierten Verkaufsstand gönnte sich die SpVgg Altenerding zum Jahresabschluss diesmal musikalische Unterstützung einer aufstrebenden 3er-Männerkombo, die sich aus der Kommune heraus immer mehr entwickelt – nämlich Jokl Schiwietz, Ingo Wegener und Frontmann Enes Memed. Letzterer positionierte sich mit seinen beiden kongenialen Sängerskollegen am Spielfeldrand mit der bereits bekannten SpVgg-Trommel.
Nennen wir die drei für diesen Artikel der Einfachheit halber „Vengaboys“ – es war also mit ordentlich „Boom Boom Boom“ während des Spiels zu rechnen.
Aber nun zum Wichtigsten – dem 2:0 Arbeitssieg der Gastgeber.
Es war wirklich ein hartes Stück Arbeit gegen Steinkirchen, da die Gegner körperlich robust in den ersten 20 Minuten ordentlich Musik machten. Sie machten leider mehr Musik als unsere Vengaboys – aber dazu gleich noch mehr.
Der Gegner setzte die Wilde 13 ordentlich unter Druck – das Gute daran. Zum einem kennen die Gastgeber, es unter Druck gesetzt zu werden, nachdem man sich letztes Wochenende mit den Jungs des großen FC Bayern messen durfte und auch dort ordentlich Gegenwind kam. Zum anderen konnte Steinkirchen diese Anfangsoffensive leider nicht nutzen, um verdientermaßen in Führung zu gehen.
Mehrere Läufe über außen mit präzisen Flanken ergaben keinen Torerfolg und wütende Schüsse aus dem Rückraum landeten entweder neben dem Tor oder an der Latte, wie in der 15. Minute, als Ersatzkeeper Timo Wegener chancenlos gegen diesen brachialen Schuss gewesen wäre. An dieser Stelle weiterhin gute Besserung an Stammkeeper Tobi Felsner!
Die Abwehr um Valentin Kugler, Matheo Hulm und Muaaz Mohammed hatte also ordentlich zu tun, kämpfte aber erfolgreich gegen den Rückstand.
Das sonst so spielstarke Mittelfeld um Marco Ebert, Emil Jackisch und Philipp Feuker hatte große Probleme ins Spiel zu kommen und zwangsläufig entstanden ordentlich viele Fehlpässe der Hausherren.
Einzig Noah Memed, der an diesem Tag eine sehr starke Partie machte, wehrte sich mit viel Körpereinsatz gegen seine Gegner und versuchte über links immer wieder durchzubrechen. Dies gelang auch des Öfteren, allerdings kam auch dabei nichts Zählbares dabei rum.
In solchen Phasen bräuchte es eigentlich Unterstützung von außen. Aber unsere Vengaboys hatten ebenfalls einen verhaltenen Start in dieses Spiel und fanden gesangstechnisch auch nicht wirklich ins Spiel.
Die erste wirklich gute Chance für die Wilde 13 erkämpfte sich Stürmer Paul Schiwietz zusammen mit Noah Memed, als er von diesem mit einem Pass an die Grundlinie geschickt wurde, Paul Schiwietz den Ball zurücklegte zu Michael Melissourgos, dieser aber am Tor vorbei schoss.
Steinkirchen erarbeitete sich viele Ecken, die auch wirklich brandgefährlich waren, da der Gegner vor allem körperlich doch überlegen war. Zum Glück waren dann doch immer wieder Köpfe, Beine oder Oberkörper der Veilchen dazwischen und konnten die Bälle der Gegner auf das Tor der SpVgg entschärfen.
Kurz vor der Halbzeit hatte Paul Schiwietz noch zwei Torchancen, bei denen er einmal durch Emil Jackisch und einmal von Marco Ebert mit starken Pässen in die Schnittstelle gekonnt in Szene gesetzt wurde. Beide Torschüsse fanden allerdings auch nicht den Weg ins Tor.
Abschließend versuchte es nochmal Muaaz Mohammed mit einem Distanzschuss, der aber auch über das Tor ging. Er hätte es wirklich verdient gehabt ein Tor zu machen, weil Mohammed seit Wochen unglaublich starke Partien abliefert und sich aus Sicht vieler Zuschauer bereits in jungen Jahren für die indischen U-Nationalmannschaften empfiehlt. Gilt nur zu hoffen, dass zukünftig auch mal Scouts aus Indien zuschauen und nicht immer nur die Platzhirsche von 1860 München, FC Bayern oder der SpVgg Unterhaching.
Halbzeit-Fazit: Starker Gegner – glückliches 0:0 – hohes Laufpensum der Jungs – niedriges Gesangspensum der Vengaboys.
Die zweite Halbzeit begann für Altenerding besser und es zeichnete sich ab, dass die zweite Hälfte das Pendel zur Wilden 13 schlagen lässt. Die erste Chance für Altenerding hatte Emil Jackisch mit einem Freistoß, der allerdings über das Tor ging.
Dann aber sollte das 1:0 fallen und wie stark war das bitte schön gespielt.
Die Altenrdinger Jungs schaffen es mittlerweile, sich mit 3-4 Ballberührungen über das ganze Spielfeld nach vorne zu spielen. Muaaz Mohammed eroberte in der Defensive gekonnt den Ball, spielte den Ball mit einem tollen Pass zu Paul Schiwietz. Dieser schirmte den Ball gekonnt in Schiwietz-Manier ab und passte den Ball zu dem heraneilenden Michael Melissourgos. Der Kapitän ließ sich diese Chance nicht nehmen und schob zum 1:0 ein. Sein 6. Saisontor – Jubel im Altenerding-Lager.
Und siehe da – für unsere Vengaboys war das die Initialzündung. Enes Memed trommelte wie wild und bejubelte mit den restlichen Vertretern der Kommune unser Tor.
Nach dem 1:0 entstand wieder ein sehr ausgeglichenes Spiel mit ordentlich viel Mittelfeld-Geplänkel hüben wie drüben.
Als sich die Wilde 13 eine Ecke erspielte, die allerdings ohne Torerfolg blieb, hörte man den neuen Hit der Vengaboys übers Spielfeld klingeln. Der Text ist so einfach wie bei jedem Ballermann-Hit: Ecke Ecke Ecke – Tor Tor Tor!
Das 1:0 sorgte zwar für ein wenig Ruhe im Spiel der Wilden 13, allerdings passierten dann doch immer wieder Fehler im Spielaufbau oder unnötig riskante Manöver um Keeper Timo Wegener. Einer dieser Manöver verursachte eine große Chance zum 1:1. Aber der Schütze der Steinkirchener übersah beim Abschluss den umsichtigen Matheo Hulm, der diesen Ball gekonnt vor der Torlinie abwehren konnte.
Nachdem sich die Wilde 13 wieder berappelte, folgte zugleich die Vorentscheidung in diesem Spitzenspiel.
Matheo Hulm baute mit einem tollen Pass den Spielzug auf. Der Ball gelangte über Umwege zu Michael Melissourgos, der dann uneigennützig den Ball zu Marco Ebert weiter spielte. Dieser lief in ordentlichem Tempo auf das Tor der Gegner zu und schob souverän zum 2:0 ein! Das Spiel war entschieden – 2:0! Herbstmeister!
Nach dem Abpfiff kannte der Jubel keine Grenzen mehr. Die Vengaboys trommelten, die Wilde 13 lag sich in den Armen, die Wilde 13-Mamas knallten die Valdo-Korken und die Wilde 13-Papas öffneten sich ein Schönramer.
„Chefeinheizer“ der Mannschaft Paul Schiwietz schnappte sich Vengaboys-Frontmann Enes Memed samt Trommel und stimmte an:
Gebt mir ein H! Gebt mir ein U! Gebt mir ein M! Gebt mir ein B! Gebt mir ein A! Gebt mir ein Ausrufezeichen! HUMBA HUMBA TÄTERÄ!
Neben der Herbstmeisterschale und zahlreichen Fotos fand dieser wunderschöne Tag seinen Ausklang im Vereinsheim.
Um die Frage von Co-Trainer Walter Hulm zu beantworten, was wir denn jetzt in den Wintermonaten am Wochenende machen werden, wenn kein Spiel der Jungs ist:
Der Kommune wird was einfallen! 😉
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