Zum Auswärtsspiel der Wilden 13 beim FT Ingolstadt-Ringsee reiste die Mannschaft mit nahezu dem kompletten Tross am Samstagmittag an. Bereits die Aufwärmphase vor dem Spiel schickte die ersten Anzeichen, dass die Zuschauer sich auf ein rassiges Spiel freuen konnten. Der aktuelle Tabellenführer FT Ingolstadt-Ringsee trat mit geschwellter Brust ihr Heimspiel an und die Wilde 13 kam  aufgrund der Heimniederlage von letzter Woche gegen Freising mit einer Portion Wut. Es war also alles angerichtet für ein attraktives D-Jugend- Kreisligaspiel. Sonne, gut präparierter Rasen, ambitionierte Gegner und eine gut aufgelegte Kommune 13. Also auf geht’s in dieses wichtige Spiel, dass einen Fingerzeig bieten würde, ob die Wilde 13 weiterhin im Aufstiegsrennen mit dabei sein wird oder nicht. Überraschenderweise war der Beginn der Jungs aus Altenerding leider nicht wirklich fokussiert und konzentriert. Hier darf sowohl die Elternschaft als auch das Trainergespann demnächst in die Reflexion gehen, wieso unsere Jungs relativ häufig in den ersten Minuten nicht wach auf dem Spielfeld stehen. Die Ringseer begannen dafür sehr stark. Die ersten 10-15 Minuten waren definitiv geprägt von stürmischen Angriffen der Gegner. Von links wie von rechts wurde die Angriffe auf das Tor von Tobi Felsner gestartet. Trotz viele gelungener Abwehrversuche war unser Aufbauspiel anfänglich leider geprägt von sehr vielen Stockfehlern, Fehlpässen und einer gehörigen Portion Schlafwagen-Mentalität. Dies führt zu energischen Aufweck-Versuchen durch Rene Feuker, Walther Hulm und Markus Felsner. Auch der Verfasser dieser Zeilen und auch viele weitere mitgereiste Eltern versuchten unsere Jungs auf dem Feld zu aktivieren. Die Aufwach-Phase startete mit einer tollen Fussabwehr von Valentin Kugler, der in letzter Sekunde den Gegentreffer verhinderte. Oftmals braucht es solch brenzlige Situationen um selber einen Gang hochzuschalten. Und das gelang. Erste Unstimmigkeiten und Abspielfehler der Gastgeber führten zu einem leichten spielerischen Übergewicht für die Wilde 13. Aber weder Noah Memed, noch Paul Schiwietz konnten diese Möglichkeiten nutzen. Auch Emil Jackisch hatte eine gute Chance, als er einen Torwartfehler des Gegners nutzte, sich den Ball schnappte und plötzlich alleine vor dem Torwart auftauchte. Aber auch das Thema „Abschluss vor dem Tor“ bedarf noch gehöriger Reflexion im Trainerstab der Wilden 13. Die Abschlussschwäche zieht sich leider bereits durch die gesamte Saison. Auch in diesem Spiel war es wieder mal des Öfteren soweit. Umso überraschender im positiven Sinne gelang der Wilden 13 dann die Führung. Ein Angriff der Platzherren wurde durch unsere Abwehr gekonnt entschärft und der Gegenangriff durch Valentin Kugler schnell eingeleitet. Die Ballstafette über Emil Jackisch und Marco Ebert endete bei Paul Schiwietz. Dieser vollendete zum umjubelten 1:0 für Altenerding. Balsam auf der geschundenen Trainer- & Elternseele, die wieder mal ein hochemotionales Spiel verfolgen durfte. Zum Thema Emotion kommt gleich noch ein gesonderter Abschnitt in diesem Spielbericht – Selbstreflexion steht auf der Agenda in den kommenden Wochen – sowohl bei den Jungs, als auch bei den Eltern. Aber dazu gleich mehr. Die restliche erste Halbzeit war geprägt von zahlreichen Angriffen der Wilden 13. Aber wie bereits erwähnt – bis zum Tor sieht das alles wunderschön aus. Tolle Spielkombinationen, gekonnt gespielte Pässe in die Tiefe. Nur der Torabschluss lässt noch zu wünschen übrig. Entweder zu überhastet oder unsere Jungs treffen den Ball nicht richtig, oder sie verfehlen ordentlich das Tor. Irgendeinen Grund gibt es meistens, dass wir unsere Führung dann leider nicht ausbauen. Und so war Halbzeit! 1:0 bei Ringsee – liest sich toll – war es zu diesem Zeitpunkt auch – aber ein Fussballspiel hat zwei Halbzeiten. 5 € ins Phrasenschwein und nicht in die Verkaufsstand-Kasse der Ringseer – es gab nämlich kein Bier. Die zweite Hälfe begann begann auf beiden Seiten sehr verhalten. Beide Mannschaften neutralisierten sich weitestgehend im Mittelfeld. Für eine 1:0 Führung durchaus ok – aber ein 2:0 hilft manchmal, um ein Spiel zu gewinnen. Dieses so wichtige 2:0 war uns leider nicht vergönnt an diesem Tag. Und hier knüpft das Thema „Emotion“ an. Die Wilde 13 galoppierte wieder gekonnt durchs Mittelfeld über Noah Memed, der einen Ball des Gegners abfing. Er tankte sich auf der linken Seite durch und legte quer zu Paul Schiwietz. Dieser überwand den Torwart und der Ball lag im Tor des Gegners. 2:0 – vermeintlich. Aber der Schiedsrichter in diesem Spiel erkannte eine Abseitsposition. Und diese Entscheidung führt zu Emotion! Zu sehr viel Emotion. So richtig zu viel Emotion. Als neutraler Beobachter dieses Spiels wohl leider zu viel zu viel Emotion. Wütende Rufe unserer Eltern Richtung Schiedsrichter sorgte für leichte Verstimmung beim Schiedsrichter und auch bei den Eltern der Ringseer. Diese erwiderten unsere Schmährufe und versuchten dagegen zu halten. Spieler des Tabellenführers ließen sich (nach Erzählung unserer Eltern) dann auch zu wenig knigge-gemäßen Verhaltensweisen in Richtung unserer Eltern. Anhand der Schreibweise dieser Zeilen sollte man erkennen – es war ein wenig unübersichtlich in Ingolstadt zu diesem Zeitpunkt. Dies veranlasste den Schiedsrichter zu einer kurzen Unterbrechung und beorderte beide Trainer zu sich. Er beauftragte beide Trainer damit, die mitgereisten Eltern emotional wieder einzufangen und zu besänftigen. Dies gelang dann glücklicherweise auch und das Spiel konnte fortgesetzt werden. Auch diese fünf Minuten dieses Spiel dürfen gerne in der Retrospektive von uns Eltern und Trainern reflektiert werden. Der Verfasser dieser Zeilen möchte nicht als Moralapostel in diesem Artikel den mahnenden Finger erheben (zumal auch mein Gemütszustand schon mal kontrollierter war – aber es brodelte nur innen drin). Nichtsdestotrotz sollten wir Eltern generell darüber nachdenken, ob dieses Verhalten zum Einen pädagogisch wertvoll für unsere Jungs ist und zum Anderen es für den weiteren Verlauf des Spiel dienlich ist. Als Folge dieser fünf Minuten beschäftigten sich auch unsere Jungs immer mehr mit den Entscheidungen des Schiedsrichters und mit möglichen Fouls der Gegner. Und wie es dann halt so ist im Fussball – das wird bestraft. Ein langer Ball der Ringseer nach vorne konnte leider von Valentin Kugler nicht klar geklärt werden. Der Abwehrversuch rutschte über seinen Schuh und ein gegnerischer Angreifer konnte den Ball aufnehmen, mitnehmen und mit einem satten Volleyschuss unseren Keeper Tobi Felsner überwinden. 1:1! Für die Seele, für den Blutdruck und für den Gesundheitszustand der Kommune 13 nicht förderlich! Das restliche Spiel plätscherte dann so vor sich hin. Unsere Angriffe wurden leider weiterhin nicht konsequent zu Ende gespielt und ein Pfostenschuss der Ringseer landete letztendlich auch nicht im Tor, so dass es beim 1:1 blieb. Objektiv betrachtet ist das Endergebnis ein leistungsgerechtes Unentschieden für beide Mannschaften. Für die Wilde 13 dennoch ein Dämpfer für das mögliche Erreichen des ersten Platzes in dieser Aufstiegsrunde. Aber abgerechnet wird zum Schluss! Mund abputzen und weiter geht’s! Gerne auch hier wieder 5€ fürs Phrasenschwein.