Freitagabend, Flutlicht, warmer Novemberabend

Unter perfekten Flutlichtbedingungen, für November dennoch ordentlich bespielbarem Untergrund, gastierte die spielstarke D3 der SpVgg Altenerding beim SC Kirchasch. Doch schnell wurde klar: Für die technisch versierten „Veilchen“ war der Platz alles andere als ein ideales Geläuf.

Vorsichtiger Auftakt gegen tief stehende Gastgeber

Trainer Mückel und Ipolyi setzten diesmal auf folgende Startformation:
Drincianu-Cara im Tor, JaworeckHassan und El Mekhantar in der Defensive, im Mittelfeld die Zentrale mit ByberiMückel und Kapitän Zacher, auf den Außen WischhofIpolyi und Reiser, vorne Ulbrich und Husic.

Für Jonas Zacher, der im Sommer von Kirchasch nach Altenerding wechselte, sollte es ein ganz besonderes Spiel gegen seine alten Kollegen werden.

Im Hinspiel vor fünf Wochen hatte man zur Pause klar geführt, ehe die zweite Hälfte ausgeglichener verlief. Die Veilchen wollten auch diesmal früh das Spiel kontrollieren und einen ähnlichen Verlauf wie im Hinspiel erzwingen. Altenerding nahm sich viel vor, wollte mit spielerischen Mitteln früh Lösungen finden – doch es kam anders.

Die Gastgeber überraschten: Kirchasch zog sich extrem tief zurück, praktisch ohne Mittelfeld, teilweise mit sechs Abwehrspielern direkt vor dem Strafraum. Altenerding kombinierte gefällig, kam aber kaum gefährlich in den Strafraum. Viele Abschlüsse wurden geblockt, ein Schuss von Ipolyi nach einer Wischhof-Ecke blieb die einzige wirklich nennenswerte Chance der Gäste vor der Pause.

Der einzige Torschuss der Kirchascher in Hälfte eins war ein harmloser 25-Meter-Versuch, den Drincianu sicher aufnahm.

Offensivumstellung zur Pause – und ein Fehlstart

Bei klaren spielerischen Vorteilen, aber zu geringer Strafraumpräsenz, reagierte das Trainerteam zur Halbzeit. Man stellte auf zwei echte Stürmer um und opferte dafür einen Innenverteidiger.

Der Plan schien sofort aufzugehen: Nur Sekunden nach Wiederanpfiff landete ein viel zu kurzer Kirchascher Abschlag direkt vor den Füßen von Ulbrich, der frei aufs Tor zulief – doch aus zehn Metern verzog. Es wäre der perfekte Dosenöffner gewesen.

Ein Sonntagsschuss stellt das Spiel auf den Kopf

Dann wurde es kurios. In der 33. Minute klärte Altenerding zunächst einen der seltenen Vorstöße der Gastgeber, doch der Ball landete beim Kirchascher Angreifer. Der nahm aus 30 Metern Maß, und sein flacher Schuss schlug überraschend im linken Eck ein. Selbst der heimische Fanblock war kurz sprachlos – 1:0 für Kirchasch.

Nun zogen sich die Gastgeber endgültig komplett zurück. „Parkten ihren Bus inklusive Anhänger direkt vor dem Tor“ beschreibt es treffend. Altenerding rannte an, flankte ununterbrochen, aber immer wieder war ein Abwehrbein, ein Kopf oder der starke Torwart zur Stelle.

Dauerdruck – und Erlösung beim 21. Eckball

Je näher die Schlussphase rückte, desto mehr erhöhte Altenerding das Risiko. Die Innenverteidigung wurde komplett aufgelöst, man spielte phasenweise ein extrem offensives 2-4-2. Die 18., 19., 20. Ecke – nichts.
Noch fünf Minuten: Die Außenverteidiger rückten konsequent mit auf, Doppelbesetzungen auf den Flügeln, Flanke um Flanke in den Strafraum.

Und schließlich, in der 60. Minute, Ecke Nummer 21: Ipolyi und El Mekhantar spielen kurz, Ipolyi legt sich den Ball auf links, flankt an den ersten Pfosten – und ein Kirchascher Verteidiger köpft den Ball unglücklich über den eigenen Torwart hinweg ins Netz. Der hochverdiente 1:1-Ausgleich – und riesiger Jubel bei den Veilchen.

Später Elfmeter entscheidet das Spiel

Doch Altenerding wollte mehr – und bekam die Chance. In der Nachspielzeit die nächste Flanke, dann nach eine: Byberi legt per Kopf quer auf Husic, der im Strafraum klar gefoult wird. Der Schiedsrichter zeigt sofort auf den Neunmeterpunkt.

Das Trainerteam reagiert clever und bringt David Mückel erneut ins Spiel. Dieser übernimmt Verantwortung – und verwandelt den Strafstoß eiskalt zum 1:2.

Mit dem Schlusspfiff brach grenzenloser Jubel aus. Die tapfer kämpfenden Kirchascher sanken erschöpft zu Boden, während Altenerding einen hochverdienten, wenn auch glücklichen Last-Minute-Sieg feierte – ein Sieg des Willens und der Moral.

Stimmen zum Spiel & Ausblick

Trainer Mückel lobte die Mannschaft für ihren unermüdlichen Einsatz und den Glauben an sich selbst. Trainer Ipolyi hob die starke spielerische Leistung und die beeindruckende Spieldynamik hervor.

Mit dem Sieg festigt Altenerding den 2. Tabellenplatz. Nach oben wie nach unten geht vor dem letzten Saisonspiel gegen den TSV Isen nichts mehr – dennoch wollen die Veilchen kommenden Freitag den 7. Sieg im 10. Spiel einfahren.