Ein sonniger, kühler Herbsttag in Altenerding, rund 10 Grad, perfekte Bedingungen für Jugendfußball. Zum vierten Vorrundenspiel empfingen die C3-Junioren der SpVgg Altenerding die Gäste vom FC Moosburg/Wang. Die „Veilchen“ wollten an die ordentlichen Leistungen der Vorwochen anknüpfen – am Ende blieb es jedoch bei einer 1:4-Niederlage. Doch gerade die zweite Halbzeit machte Lust auf mehr und zeigte, dass das Team trotz Rückstand nie aufgab.

Erste Halbzeit: Frühe Chance, dann kalte Realität

Gleich nach dem Anpfiff gab es einen echten Paukenschlag: Nach einem Ballgewinn im Mittelfeld setzte sich Samuel Maier mit Tempo durch, ließ seine Gegenspieler hinter sich und stand plötzlich allein vor dem gegnerischen Strafraum. Sein Schuss aus gut 18 Metern war zwar wuchtig, aber zu zentral platziert – der Gäste-Torhüter parierte sicher. Eine frühe Führung hätte das Spiel vielleicht in eine andere Richtung gelenkt.

Danach übernahmen die Gäste mehr und mehr das Kommando. Altenerding bemühte sich um einen geordneten Spielaufbau, doch die Bälle in die Spitze fanden selten Abnehmer. Vor allem lange Befreiungsschläge brachten zwar Entlastung, endeten aber meist wieder beim Gegner.

So lastete viel Arbeit auf der Abwehrreihe um Louis Etzold, Marie Jackisch und Sebastian Ivan. Alle drei waren im Dauereinsatz, blockten, liefen ab und klärten, was zu klären war. Besonders Ivan stach durch kompromisslose Zweikampfführung hervor – er warf sich in jeden Ball, stellte die Räume geschickt zu und rettete mehrfach in höchster Not. Hinter ihnen war Keeper Dominik Schaaser ein sicherer Rückhalt: Gleich zweimal parierte er stark, einmal sogar im Eins-gegen-Eins, und hielt sein Team lange im Spiel.

Doch in der 24. Minute war es so weit: Ein Gäste-Spieler zog aus zweiter Reihe ab, der Ball senkte sich gefährlich und schlug unhaltbar unter der Latte ein – 0:1. Nur wenige Minuten später folgte das nächste Unglück: Nach einem wilden Durcheinander im Strafraum prallte der Ball von einem Altenerdinger Bein ins eigene Tor – 0:2. Die Köpfe gingen kurz nach unten, und die Gäste nutzten das Momentum. Kurz vor der Pause gab es noch einen Freistoß aus rund 20 Metern: perfekt über die Mauer gezirkelt, unhaltbar für Schaaser, 0:3 (35.).

Im Mittelfeld mühten sich Rafael Austen und Felix Binder redlich. Gerade Binder versuchte, mit großem Laufpensum und viel Einsatz Präsenz im Zentrum zu zeigen. Doch gegen die laufstarken Gäste war es schwer, Zugriff zu bekommen. Auf den Außenbahnen suchten Jan Kacprzak und Emanuel Kaiser nach Lücken, während Hasan Perviz im Zentrum die Bälle verteilte, aber wenig Anspielstationen fand. Nach 23 Minuten kam Felix Hartlmaier ins Spiel, um für mehr Stabilität zu sorgen.

Mit einem klaren 0:3-Rückstand ging es in die Kabine.

Zweite Halbzeit: Die Veilchen drehen auf

Die Halbzeitpause nutzte das Trainerteam für einige Umstellungen. Austen (angeschlagen) blieb draußen, ebenso Maier, dafür kamen Lenny Peschke und Sebastian Artinger. Zudem wurde die Abwehr neu sortiert: Kilian Braun rückte als frische Kraft in die Innenverteidigung, wodurch man auf eine Viererkette umstellte. Jan Kacprzak musste weichen, um Platz für die taktische Anpassung zu machen.

Diese Veränderungen wirkten sofort. Braun fügte sich hervorragend ein: Mit überlegtem Stellungsspiel und guter Antizipation brachte er Ruhe in die Defensive. Seine Präsenz stabilisierte die gesamte Hintermannschaft. Sebastian Ivan, der auch in Hälfte zwei mit unermüdlichem Einsatze, kompromisslosen Zweikämpfen und großem Herz seine Abwehr immer wieder entlastete

Im Mittelfeld übernahmen Binder, Hartlmaier und Peschke die Verantwortung. Binder glänzte nun noch mehr mit Zweikampfstärke, ständigem Nachsetzen und klugen Balleroberungen. Hartlmaier verteilte die Bälle mit Übersicht und suchte die Lücke im Spiel nach vorne. Peschke brachte mit hoher Laufbereitschaft viel Dynamik, störte früh und eroberte wichtige Bälle.

Über die linke Außenbahn machte Emanuel Kaiser nun ordentlich Druck. Immer wieder setzte er sich in Dribblings durch, sorgte für Tiefe und brachte die Gäste-Abwehr in Verlegenheit. Und genau so fiel auch der verdiente Anschlusstreffer: In der 43. Minute zog Emanuel von außen ins Zentrum, legte im richtigen Moment auf Philipp Kaiser ab. Der drehte sich blitzschnell um seinen Gegenspieler und schoss den Ball aus 15 Metern unhaltbar ins rechte obere Eck – 1:3!

Nun waren die Veilchen endgültig zurück im Spiel. Sebastian Artinger und der später zurückgewechselte Samuel Maier setzten die Abwehr der Gäste unter Druck, kämpften um jeden Ball und sorgten dafür, dass Altenerding nach vorne gefährlicher wurde.

In der Defensive blieb es stabil: Ivan blockte mehrere Schüsse, Braun war meist goldrichtig postiert, und Etzold sicherte aufmerksam die Räume. In der 52. Minute kam Andrej Vadon für die ausgepowerte Jackisch ins Spiel. Er übernahm die rechte Abwehrseite und machte seine Sache souverän, gewann wichtige Zweikämpfe und half, das Tor sauber zu halten.

Endphase: Hoffnung, dann der entscheidende Konter

Die Veilchen drängten auf den zweiten Treffer. Mehrfach kombinierten sie sich mutig ins Mittelfeld, doch im letzten Drittel fehlte manchmal der letzte Pass. Und so kam es, wie es im Fußball oft passiert: In der 66. Minute nutzten die Gäste einen schnellen Gegenstoß, spielten die Abwehr mit einem Steilpass aus und erzielten das 1:4.

Trotz dieses Rückschlags steckte das Team nicht auf. Bis zum Abpfiff wurde weitergekämpft, geblockt, gelaufen – die Moral stimmte jetzt wieder.

Fazit: Erste Hälfte verschenkt, zweite Halbzeit besser

Die Niederlage war verdient, weil die Gäste vor allem im ersten Durchgang deutlich zweikampfstärker, schneller und gefährlicher agierten. Doch die Veilchen zeigten Charakter: In der zweiten Hälfte präsentierte sich die Mannschaft konzentrierter, mutiger und mit mehr Biss. Das schöne Tor von Philipp Kaiser war der Lohn für diese Leistungssteigerung.

Die Erkenntnis aus diesem Spiel: Mit der Einstellung und dem Mut aus Hälfte zwei wird die C3 der SpVgg Altenerding schon bald wieder die nächsten Punkte einfahren.

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