Die Nachwuchskicker der SpVgg Altenerding haben es tatsächlich geschafft und für die große Sensation gesorgt, denn nur eine Woche nach den Mädchen haben auch die männlichen D1-Juniorennachwuchskicker den Sprung ins große Merkur-CUP-Finale geschafft, so dass die Veilchen nun in zwei Wochen am 13. Juli mit zwei Team nach Unterhaching aufbrechen werden.

Bei tropischen Temperaturen kämpften acht Teams im Bezirksfinale B im Altenerdinger Sepp-Brenninger-Stadion um die begehrten Finaltickets, die für die beiden Endspielteilnehmer reserviert waren. Aufgrund des starken Teilnehmerfeldes gehörte das Teams des Trainertrios Rene Feuker, Markus Felsner und Walter Hulm sicherlich nicht zum großen Favoritenkreis, „wenngleich man sich bereits im Vorfeld eine Außenseiterchance einräumte“ gab Feuker nach dem Turnier zu.

Die Verantwortlichen der SpVgg hatten schon am Vormittag viel Schweiß vergossen, denn der Aufbau bei nahezu 30 Grad Wärme forderte seinen Tribut gekostet. Doch einmal mehr konnten sich die Veilchen auf viele hilfsbereite Helfer verlassen, so dass sowohl die Spielfelder bestens vorbereitet waren und die Verpflegungsstationen vor allem mit kalten Getränken Gewehr bei Fuß standen, so dass sich die SpVgg Altenerding wie schon in der Vergangenheit als hervorragender Ausrichter präsentierte.

Bei der Begrüßung verlas der Altenerdinger Emil Fernandez Jackisch den Ehrenkodex, in dem auf wichtige Werte wie Respekt und Fairplay hingewiesen , aber auch das Handeln für Nachhaltigkeit gefordert wurde.

Um 13:00 Uhr ertönte der Anpfiff, doch in der Auftaktpartie gegen den TSV Murnau machte es den Anschein, als würden sich die Veilchen noch immer mit dem Rahmenprogramm beschäftigen, denn man war anfangs nicht bei der Sache, was in jedem Fall auch der unübersehbaren Nervosität geschuldet war. Der TSV nutzte diese Phase und ein Doppelschlag brachte die SpVgg schnell mit 0:2 ins Hintertreffen. Als sich ein TSV-Akteur noch einem langen Ball gegen Matteo Hulm durch setzte und nur noch Keeper Tobias Felsner vor sich hatte, netzte er sicher ein. Man hatte sich von diesem Schock noch nicht erholt und schon legte Murnau den zweiten Treffer nach, dem ein individueller Fehler vorausging. Anschließend wachte man auf, hatte dann jedoch großes Pech, denn innerhalb weniger Sekunden scheiterten Noah Memed und Fernandez Jackisch am Pfosten. Ein schöner Volleyschuss von Timo Wegener wurde vom TSV-Keeper glänzend abgewehrt, so dass man mit einer Niederlage in den Wettbewerb startete und schon frühzeitig mit dem Rücken zur Wand stand.

„Nach dieser Niederlage hatte ich mich eigentlich schon damit abgefunden, dass das Halbfinale ohne uns stattfinden würde“ gab Feuker zu, freute sich aber, „dass wir uns stetig steigerten und uns doch der große Wurf gelang“.

Der Aufwärtstrend war schon im zweiten Spiel zu erkennen, der aber auch nötig war, denn gegen den SV Heimsteten war ein Sieg zwingend, um im Rennen zu blieben. Anfangs tat man sich schwer und musste dem Favoriten das Spiel überlassen, doch die Abwehr stand gut und ließ nichts zu. Zudem zeigte man sich in der Offensive effektiv und als Paul Schiwietz zur ersten Chance kam, ging man prompt mit 1:0 in Führung. Und der Torjäger hatte sein Pulver noch nicht verschossen und als er nach einem Traumpass von Mateo Hulm auf 2:0 erhöhte, hatte man den ersten Dreier auf die Habenseite gebracht. Allerdings ärgerte man sich nach dem Schlusspfiff trotzdem, denn in der Schlussminute hätte Marco Ebert nach schönem Zuspiel von Wegner mit dem dritten Treffer den Zusatzpunkt sichern können, doch sein Schuss auf das leere Tor hatte zu wenig Fahrt und konnte vor dem Überschreiten der Torlinie noch geklärt werden.

So gingen Murnau, Altenerding und Heimstetten punktgleich in die letzten Vorrundenspiele, und die Halbfinalplätze waren eng umkämpft. Die Veilchen hielten diesem Druck stand und dank eines ungefährdeten 3:0-Sieges gegen den FC Teutonia München, den Tore von Ebert, Andreas Neumann und Philipp Feuker sicherte man sich sogar noch den Gruppensieg und ging dem in der Vorrunde wohl besten Team vom TSV Poing aus dem Weg.

Neben der SpVgg blieb auch der SV Heimsteten im Rennen.

Im Halbfinale traf die SpVgg auf den FC Puchheim und die Partie wurde anfangs auf Augenhöhe geführt, wobei Fernandez Jackisch nach zwei Minuten mit einem gefährlichen Fernschuss den ersten Nadelstich setzte. Anschließend gingen beide Teams nicht ins Risiko und man versuchte vor allem Fehler zu vermeiden, so dass es bei wenigen Torchancen blieb. Aber vier Minuten vor dem Ende war dann aus dem Altenerdinger Fanlager ein orkanartiger Jubelschrei zu hören. Nach einem Ballgewinn von Andreas Neumann an der Mittellinie, sprintete Michael Melissourgos am linken Flügel nach vorne, spielte dann nach innen, wo Schiwietz zum Abschluss kam. Beim ersten Versuch reagierte der Keeper überragend und wehrte ab, doch im zweiten Versuch traf der Angreifer in die Maschen und brachte die Veilchen ins Endspiel und sorgte für die groß umjubelte Qualifikation für das große Finale in Haching.

Im Endspiel beim Bezirksfinale kam es zur Neuauflage gegen Heimstetten, denn die SVH setzte sich im anderen Semifinale überraschend gegen den TSV Poing durch. Aber wie schon in der Vorrunde zog Heimstetten gegen Altenerding wieder den Kürzeren, wobei die Niederlage mit 0:5 doch überraschend deutlich ausfiel Für die Veilchen trugen sich Fernandez Jackisch, Philipp Feuker mit einem sehenswerten Fernschuss, der vom Innenpfosten ins Netz sprang, Neumann und Timo Wegner, der doppelt traf, in die Torschützenliste ein.

Nach dem Schlusspfiff herrschte unbeschreiblicher Jubel, denn der Erfolg der SVA-Kicker sorgte sicherlich für ein Highlight der Vereinsgeschichte und wird den Verantwortlichen sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben. „Wir wollen auch in Haching überraschen, aber wir haben unser Ziel schon überschritten und jetzt sollen die Jungs das Finale in zwei Wochen genießen, wobei wir natürlich nicht ohne Ambitionen in den Sportpark fahren werden“, zeigt sich das Trainerteam ehrgeizig.

Den ESB-Fairness-Preis sicherte sich das Team vom FC Teutonia München, der sich über einen neuen Trikotsatz freuen konnte. Als Repräsentant war der ehemalige Erdinger ESB-Geschäftsführer und der 1. Vorsitzende der SpVgg Altenerding Reinhold Kunz zugegen und übergab den Münchnern ihr neues schickes Outfit.

Auch die drei Schiedsrichter Stefan Luther (SV Hörlkofen), Manfred Haller (SV Eintracht Berglern) und Karl Schindler (TSV Isen) trugen einen großen Anteil zum guten Gelingen des Turniers teil, denn sie überzeugten mit sehr guten Leistungen und behielten bei der Hitze immer einen kühlen Kopf.

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