Das Lipp-Pokal-Halbfinale zwischen den D-Junioren der SpVgg Altenerding und dem Lokalrivalen JFG Sempt Erding zeigte eindrucksvoll, was sowohl den aktiven Fußballern als auch den fußballbegeisterten Zuschauern in den letzten Monaten gefehlt hat: Toller Jugendfußball auf hohem Niveau, Spannung und Dramatik, Jubel, aber auch große Enttäuschung gab es bei diesem hart umkämpften Derby. Letztendlich wird dieses Spiel den Veilchen länger in Erinnerung bleiben, denn in einem spannenden Spiel behielten die Gastgeber durch einen 5:4-Erfolg nach Neunmeterschießen die Oberhand. Das Match benötigte keine lange Anlaufphase, denn bereits nach drei Minuten konnten die zahlreichen Zuschauer die Führung für die Gastgeber sehen. Nach einem Einwurf auf der rechten Seite kam die Kugel in den Erdinger Strafraum, wo Lis Amagjekaj vor dem Erdinger Schlussmann Leon Michl an den Ball kam, diesen in die Mitte spielte, wo Romeo Geisl aus kurzer Distanz dann zum 1:0 vollendete. Aber die Freude hielt bei den Veilchen nicht an, denn schon im Gegenzug gelang der JFG der Gleichstand. Nach einem Pass in die Spitze ließen die Gastgeber dem Erdinger Stürmer Arda Ucakli zu viel Platz und dieser bedankte sich auf seine Weise, indem er unhaltbar für den Altenerdinger Schlussmann Richard Hasse zum 1:1 einschoss. Der offene Schlagabtausch hielt aber nicht lange an, denn fortan investierten beide Teams deutlich mehr in die eigene Torabsicherung, sodass für einen längeren Zeitraum klare Torchancen rar blieben. Die beiden Rivalen rieben sich überwiegend im Mittelfeld auf und neutralisierten sich bis zur Pause in Zweikämpfen, die aber während des ganzen Spieles äußerst fair abliefen. Erst kurz vor dem Seitenwechsel wurde es nochmals gefährlich, doch Hasse war zur Stelle und konnten einen nicht ungefährlichen Freistoß von Ucakli unschädlich machen, sodass die Seiten mit einem leistungsgerechten Unentschieden gewechselt wurden. Im zweiten Durchgang hätten die Veilchen fast wieder einen Blitzstart verbuchen können. Nach einem langen Ball nach vorne, setzte sich Geisl im Laufduell gegen Mohammed Amiri durch und wurde von diesem dann im Strafraum unfair zu Fall gebracht, sodass der Referee Florian Heilmeier auf Strafstoß entschied. Geisl übernahm selbst die Verantwortung, schoss das Leder aber knapp am Tor vorbei. Die Gastgeber zeigten sich davon aber wenig geschockt, übernahmen fortan das Kommando und drängten auf die erneute Führung. Zwei Minuten später kam Sebastian Jünke im Strafraum zum Schuss, doch im letzten Moment konnte Roman Pietzner diesen gefährlichen Ball noch abblocken. In der 40. Minuten setzten aber auch die Gäste wieder ein Ausrufezeichen auf der anderen Seite, doch Malik Can hatte bei seinem sehenswerten Schuss sein Visier etwas zu hoch eingestellt. Anschließend hatte Altenerding mehr vom Spiel, aber der letzte Pass und die Konsequenz im Abschluss fehlte, sodass die ganz klaren Torchancen ausblieben. Sieben Minuten vor dem Ende wäre man dann fast bestraft worden. Nach einem langen Abschlag des Erdinger Torhüters Michl tauchte plötzlich Can allein vor dem Altenerdinger Tor auf, doch Hasse bewahrte sein Team vor einem möglichen Rückstand. Zwei Minuten später brannte es dann wieder auf der anderen Seite. Nach einer Ecke von Heinrich Hasse kam Lukas Kronthaler am kurzen Pfosten an die Kugel, doch der von ihm verlängerte Ball ging um wenige Zentimeter am langen Pfosten vorbei ins Toraus. In der letzten Minute brachte sein Bruder Richard die Erdinger noch einmal zu einer guten Chance. Nach einem abgefangenen Ball nahm er die Kugel zweimal auf, sodass der gut leitende Referee zu Recht auf indirekten Freistoß für die JFG entschied. Nachdem der Schuss von Can in der Abwehrmauer hängen blieb, musste ein Neunmeterschießen die Entscheidung bringen. Hier zeigten die Schützen beider Mannschaften Nerven, was aber auch den starken haltenden Torhütern auf beiden Seiten geschuldet war. Von 16 Schüssen landeten letztendlch nur 7 Bälle im Tor, wobei es zunächst nach einem Erfolg der Gäste aussah. Die Elf von Trainer Goekmen Uluhan lag schon mit zwei Treffern Vorsprung in Führung, doch man vergab die Matchbälle, sodass die Veilchen im Rennen blieben. Anschließend wendete sich das Blatt, denn gleich drei Erdinger Schützen vergaben in Folge, sodass die Gastgeber gleich mehrere Matchbälle vergaben. Zweimal hielt Michl sein Team mit tollen Paraden im Spiel, doch als Amagjekaj dann den letzten Schuss im Netz unterbrachte, kannte der Jubel bei den Lila-Weißen keine Grenzen, denn der Einzug ins Halbfinale stand fest. Die Erdinger Spieler waren unmittelbar nach dem Ende des Spieles sehr enttäuscht, doch letztendlich konnten auch sie stolz sein, denn sie hatten maßgeblichen Anteil daran, dass sich die Zuschauer über einen tollen Fußballvormittag freuen konnten.

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