Zum Start der Sommerzeit gab es in den frühen Morgenstunden des Sonntages das Stadtderby zwischen Herzogstadt und der D3 auf den Kunstrasen am Giesinger Anger. Die D3 war nach gut 10 Wochen Vorbereitung und zwei Testspielen (Grüntegernbach 7:1 und Sempt Erding II 0:6) gut gerüstet für die Rückrunde (9 Spiele). Und dieses Spiel hatte vieles zu bieten, was ein Derby so ausmacht und nahm von der ersten Minute an an Fahrt auf. Den ersten Abschluss verzeichneten nach drei Minuten die Gastgeber, nachdem die Abwehr der Veilchen noch unsortiert war. doch der Schuss aus zehn Metern ging aber am Tor vorbei. Danach kann Phillip Wischhof nach Doppelpass seinen Mitspieler Vincent Mörtl freispielen, doch auch dessen Schuss aus linker Position konnte der Erdinger Keeper parieren. Die nächste Chance hatten wieder Gastgeber. Der rechte Außenstürmer überlief mit Ball die Abwehr und kam am Strafraum zum Abschluss, der aber ausbaufähig war und letztlich doch für keine Gefahr sorgte. Nach neun Minuten sollten die Veilchen aber dann in Front gehen. Nachdem Paul Stöhr einen Ball hinter die Abwehr der Hausherren gespielt hatte, lief Mörtl allein auf das Tor und sein Schuss schlug neben dem linken Pfosten ein und sorgte für das 1:0 der SpVgg. In der Folge kamen dann beide Teams zu einigen Chancen: Erst konnte sich ein Spieler am rechten Flügel durchsetzen und als er mit seiner Flanke seinen Kameraden in der Mitte fand, war der Altenerdinger Keeper Christoph Zimmermann gefordert, doch er war zur Stelle und konnte den Ball sichern. Anschließend waren wieder die Veilchen am Zug und als Mörtl nach einer Ecke von Stöhr am zweiten Pfosten zum Abschluss kam, hoffte man auf den zweiten Treffer, doch er verfehlte das Leder, so dass diese gute Möglichkeit keinen zählbaren Erfolg brachte. Auch die nächste Ecke brachte Gefahr. Abermals brachte Stöhr die Kugel nach innen und als die Gastgeber die Hereingabe nur unzulänglich abwehrten, so dass Matthias Fernandez Jackisch zum Schuss kam, doch sowohl sein Schuss als auch der Nachschuss von Mörtl wurde von einem au der Linie stehenden Abwehrspieler abgewehrt, ehe David Mückel beim dritten Versuch das Spielgerät neben das Tor setzte. Nun hatten die Gäste ein eindeutiges Chancenübergewicht und nur eine Zeigerumdrehung weiter kam Mückel erneut zum Abschuss, doch sowohl diesen als auch den Nachschuss von Mörtl konnte der Erdinger Keeper abwehren. Wenig später spielte dann Mörtl das Leder nach einem Pass von Mückel nach innen, doch Stöhr verpasste die Hereingabe knapp. Als der hinter ihm mitgelaufene Abwehrspieler zur Ecke klärt, wurde es erneut brenzlig, denn nach Hereingabe von Stöhr kam Lukas Reiser zum Kopfball, der aber knapp über das Tor ging. Die nächste Großchance hatte Stöhr, der nach Zuspiel von Reiser aus acht Metern zum Abschluss kam, aber leider am Pfosten scheiterte. So kam es wie es kommen musste: Herzogstadt erspielte sich kurz vor dem Halbzeittee ihre größte Chance und nachdem sich ein Angreifer gegen vier Abwehrspieler der Veilchen durchsetzte, hatte die SpVgg zunächst noch Glück, denn er nagelte das Leder an die Latte. Allerdings sprang dann Leopold Ulbreich das Leder beim Klärungsversuch unglücklich an die Hand, so dass die Schiedsrichtern auf Strafstoß entschied, denn die Gastgeber zum schmeichelhaften Ausgleich nutzten. Fast hätten die Gäste kurz vor der Pause nochmals vorgelegt, doch erneut rettete ein Abwehrspieler bei einem Schuss von Stöhr für seinen bereits geschlagenen Torhüter auf der Linie, so dass die Seiten mit einem 1:1-Remis gewechselt wurden. Der Mannschaft konnte man wieder, wie schon im Spiel gegen Sempt Erding, die unzureichende Chancenverwertung vorwerfen. Nach einer ausgiebigen Halbzeitpause ging es aber mit den vergebenen Chancen weiter. Wischhof spielt Mörtl frei, der aus zentraler Position links am Tor vorbei schießt. Ulbrich Einwurf auf Mückel, der schlägt den Ball nach vorne auf Mörtl. Er kann wieder aufs Tor laufen, schießt aber genau auf den Torwart, der zur Ecke klären kann. Die folgende Ecke spielt Mörtl kurz auf Wischhof, dessen Flanke landet auf dem Kopf von Mückel, doch dessen Kopfball geht knapp über die Latte. Aber auch die Erdinger kamen nun vermehrt zu Tormöglichkeiten und „es gab gefühlt alle 30 Sekunden gute Einschussmöglichkeiten auf beiden Seiten“ berichtete Trainer Stephan Mückel nach Spielende. Nach 41 Minuten nutzten die Gäste dann eine dieser Möglichkeiten zur erneuten Führung. Als ein Erdinger Abwehrspieler bei einem Rettungsversuch an Mittellinie zu seinem Torwart zurückspielen wollte, ging Wischhof dazwischen, kam vor dem Schlussmann an den Ball und schob zum umjubelten 2:1 ein. Leider waren in der Folge die Veilchen zu unkonzentriert. Mit dem nächsten Ballbesitz der Gastgeber kassierte man den postwendenden Ausgleich. Über die Linke Seite vernaschte ein Stürmer zwei Verteidiger und sein Pass in die Mitte landet beim Torschützen, der aus kurzer Distanz zum 2:2 ausgleichen konnte. Nun wurde es haarsträubend und die Veilchen wollten unbedingt den Sieg. Nach 42 Minuten setzt sich Mörtl auf der linken Seite durch, läuft auf den Torwart zu und schießt. Der Ball kann der Torwart nur unzureichend abwehren und der Ball kullert Richtung Tor. Im letzten Augenblick erläuft der Abwehrspieler den Ball und klärt ihn unzureichend auf Mückel, dessen Nachschuss konnte aber auch geklärt werden. Auch die nächsten beide Chancen von Stöhr und Wischhof blieben ungenutzt, so dass die Gastgeber nach 50 Minuten ihrerseits fast in Führung gegangen wären. Als Zimmermann bei einem Schuss aus zehn Metern glänzend reagierte, hatte er beim Nachschuss das Glück des Tüchtigen, denn ein Erdinger Angreifer setzte das Spielgerät aus kurzer Distanz neben das Gehäuse. Auf der Gegenseite ließ wenig später Wischhof wieder eine dicke Möglichkeit ungenutzt Fünf Minuten vor der Pause dann eine kuriose Szene, denn nach einem Foul an Mörtl an der Strafraumgrenze stellte sich nur die Frage, ob es Neunmeter oder Freistoß für Altenerding gibt, doch zur Überraschung aller wurde schließlich aus unerfindlichen Gründen auf Freistoß für die Gastgeber entschieden. Zwei Minuten später schlug Keeper Zimmermann einen weiten Abschlag nach vorne und als seinem Gegenüber dann bei der Annahme das Leder vom Fuß sprang, bot sich Mörtl die große Chance zum 3:2, die er jedoch mit einem Schuss neben das Tor ungenutzt ließ. Als dann Mückel einen Abschlag der Gastgeber abfing und das Leder auf Wischhof spielte, hoffte man in der vorletzten Minute auf den Siegtreffer, doch auch er schoss die Kugel am Tor vorbei. Doch in der Nachspielzeit war es dem Torjäger dann doch vorbehalten, für den hochverdienten Siegtreffer zu sorgen. Abermals kam er aus guter Position zum Schuss und diesmal hat er sein Visier nachjustiert und ließ dem Erdinger Torhüter keine Abwehrmöglichkeit. Unmittelbar darauf folgte der Schlusspfiff und am Ende stand ein glücklicher Sieg, der aber aufgrund der vielen klaren Möglichkeiten verdient war. Nächsten Freitag geht es daheim gegen den TSV Isen weiter. Besonders der Trainer würden es begrüßen, wenn die Jungs es nicht wieder so spannend machen würden, denn im Derby ist das Trainergespann gefühlt um 10 Jahre gealtert.
Weitere Bilder vom Spiel