Die E-Juniorinnen des FC Schwaig und der SpVgg Altenerding zeigten am vergangenen Sonntag beim Bezirksfinale A des Merkur CUP, das auf der herrlichen Sportanlage in Herrsching über die Bühne ging, dass sich der Mädchenfußball im Erdinger Landkreis in jüngster Vergangenheit enorm weiterentwickelt hat. Beide Lokalmatadoren schafften den Sprung ins Halbfinale und qualifizierten sich dadurch für das große Finale des weltweit größten E-Jugendfußballturnieres, das am 13. Juli im Sportpark in Unterhaching stattfinden wird. Zwar verpassten beide Teams den großen Wurf und mussten dem TSV Ottobrunn im Bezirksfinale den Sieg überlassen, doch sah man nach Turnierende sowohl bei Schwaig als auch bei Altenerding nur in lachende Gesichter, denn man schrieb jeweils Geschichte, und steht nun erstmals im Finale der acht besten Mädchenmannschaften.
Gruppe 1
Nachdem die Sportfreunde aus Schwaig nach den ersten beiden Spielen erst einen Zähler auf die Habenseite gebracht hatten, war man im abschließenden Gruppenspiel unter Druck, doch dank eines 8:0-Kantersieges gegen den Gastgeber TSV Herrsching überflügelte man noch die SpVgg Röhrmoos und schaffte dank des besseren Torverhältnisses noch den Sprung ins Semifinale, der zugleich mit der Qualifikation für Unterhaching einher ging.
SpVgg Röhrmoos – FC Schwaig 1:1 (1:1): Die Schwaiger Mädchen kamen gut in die Partie und erarbeiteten sich rasch ein Übergewicht und bei einer Reihe von Eckbällen hoffte man mehrmals auf den Führungstreffer, doch Röhrmoos konnte einige prekäre Situation unbeschadet überstehen und hielt die Null. Doch dann war es doch so weit und sich Elin Fischer ein Herz fasst und aus der Entfernung abzog, war der Jubel bei ihren Farben groß, denn der Ball schlug unhaltbar unter der Latte ein und brachte die Führung. Nach dem Tor verlor der FCS aber dann unerklärlich den Faden und es war der starken Torhüterin Sophia Küchler zur verdanken, dass die SpVgg nicht zum Ausgleich kam. Aber kurz vor der Pause war auch sie machtlos, denn nach einem Zuspiel aus dem rechten Halbfeld kam eine Stürmerin frei vor ihr zum Schuss und markierte das 1:1. Nach der Pause war das Spiel sehr ausgeglichen, und klare Einschusschancen blieben aus, wenngleich Schwaig bei Schüssen von Fischer und Luzia Kreuzpointner dem Sieg etwas näher waren, sich aber mit einem Zähler begnügen mussten.
ESV München – FC Schwaig 1:0 (1:0): Mit großem Respekt ging der FCS in diese Partie, kamen die Münchner im Auftaktmatch gegen den TSV Herrsching zu einem 11:2-Kantersieg. So zeigte man anfangs etwas zu viel Respekt und war vermehrt mit Abwehraufgaben beschäftigt. Und so geriet man bereits nach drei Minuten in Rückstand und es war das Schlimmste zu befürchten. Als jedoch Amelie Salbeck eine Hereingabe von Fischer allein vor dem Tor stehend verfehlte, war der Respekt verflogen und man konnte nun das Match ausgeglichen gestalten. Auch die Münchner blieben gefährlich und nur eine Parade von Torfrau Küchler konnte kurz vor der Pause das 0:2 verhindern. Nach der Pause war Schwaig gut im Spiel, ließ aber in der Offensive die Durchschlagskraft vermissen. In der Schlussphase waren die Münchner wieder besser, vergaben aber noch einem Foul von Salbeck einen Strafstoß und hatten Sekunden vor dem Abpfiff bei einem Lattenschuss Pech, brachten aber den Vorsprung über die Ziellinie.
FC Schwaig – TSV Herrsching 8:0 (5:0): Die Ausgangssituation vor dem letzten Gruppenspiel erforderte einen klaren Erfolg gegen den Gastgeber, wobei mindestens drei Tore von Nöten waren, um den vierten Zusatzpunkt zu erhalten. Zudem war man auf die Schützenhilfe des ESV München angewiesen, denn nur eine zeitgleiche Niederlage von Röhrmoos öffnete die Tür nach Unterhaching. Der FCS ging mit dieser Drucksituation gekonnt um und bereits nach wenigen Minuten war die erste Hürde gemeistert, denn Tore von Giuliana Pricolo, Fischer und Kreuzpointner sorgten schon nach fünf Minuten für die Vorentscheidung und den vierten Punkt. Als dann die 2:0-Führung der Münchner auf dem Nebenplatz vermeldet wurde, war Schwaig nicht mehr zu halten und Kreuzpointner und Pricolo erhöhten bis zum Seitenwechsel auf 5:0. Auch nach Wiederbeginn setzte sich der Einbahnstraßenfußball fort und weitere Treffer Kreuzpointner (2) und Fischer stellten den Kantersieg sicher. Als dann auch die Niederlage des Kontrahenten SpVgg Röhrmoos (1:3) feststand, kannte der Jubel aufgrund des Einzugs ins große Finale keine Grenzen.
ESV München – TSV Herrsching 11:2, (SG) SpVgg Röhrmoos/TSV Schwabhausen – FC Schwaig 1:1, ESV München – FC Schwaig 1:0, TSV Herrsching – (SG) SpVgg Röhrmoos/TSV Schwabhausen 0:3, FC Schwaig – TSV Herrsching 8:0, (SG) SpVgg Röhrmoos/TSV Schwabhausen – ESV München 1:3
Gruppe 2
Obwohl man in der Auftaktpartie gegen den TSV Grasbrunn nur schwer in die Gänge kam, hatte die Kickerinnen der SpVgg Altenerding das Ziel in der Gruppe 2 bereits nach zwei Spielen geschafft, mussten dann aber dem späteren Turniersieger FC Ottobrunn den 1. Platz in der Abschlusstabellen überlassen.
SpVgg Altenerding – TSV Grasbrunn 2:1 (0:1): „Richtig angefressen“ war der Altenerdinger Coach Florian Aldinger nach der Partie, denn seine Schützlinge zeigten sich nicht bester Verfassung und zogen erst in der Schlussphase „den Kopf aus der Schlinge“. Von Beginn war blieb auf beiden Seiten vieles Stückwerk und bezeichnend war, dass ein Abstoß von Pia Weigel noch sechs Minuten zum ersten Torschuss führte. Kurz vor der Pause kam Grasbrunn aus dem Nichts zum Führungstreffer. Als man einen Abstoß abgefangen hatte, zog eine TSV-Akteurin unvermittelt aus der Ferne ab und obwohl Torhüterin Jennifer Berger mit der Hand noch am Ball war, wurden die Seiten mit einem knappen Rückstand gewechselt. Nach Wiederbeginn wurde die SpVgg etwas zielstrebiger, doch klare Abschlüsse blieben aus. Als die Zeit langsam davonlief, kam Lisa Weigel an der Strafraumgrenze zum Schuss und als der Ball noch abgefälscht wurde, schlug die Kugel unhaltbar im langen Eck ein. Nun wollte man den Sieg und das nötige Fortune lag auf Seiten der SpVgg, denn erneut wurde ein Schuss von Weigel unhaltbar für die Grasbrunner Torhüterin abgefälscht und brachte unmittelbar vor Ende den umjubelten Siegtreffer.
SpVgg Altenerding – SC Gröbenzell/Puchheim 6:0 (3:0): Schon im zweiten Vorrundenspiel lösten die Semptstädter das Ticket für Unterhaching, denn nach dem Kantersieg gegen den überforderten Kontrahenten war der Einzug ins Halbfinale vorzeitig gesichert. Die SpVgg wurde kaum gefordert. In der Anfangsminute vergab Hana Mujkic nach Zuspiel von Lilli Kapsner eine Hundertprozentige und schoss am leeren Tor vorbei. Doch der Frust hielt nicht lange an, denn Doppelpack von Kapsner brachte die SpVgg auf die Siegerstraße und kurz vor der Pause machte Mujkic ihren Fauxpas weg und trug sich doch in die Torschützenliste ein. Auch im zweiten Durchgang blieb Altenerding deutlich spielbestimmend. Als Lisa Weigel nach einem Solo allein vor dem Tor auftauchte, scheiterte sie an der SC-Keeperin, doch schon wenig später kam es wieder zum gleichen Duell, dass die SVA-Torjägerin für sich entschied und auf 4:0 erhöhte. Weitere Treffer von Weigel und Mujkic machten in der Schlussphase das halbe Dutzend voll.
FC Ottobrunn – SpVgg Altenerding 2:0 (1:0): Leichtfertig gaben die SVA-Mädchen den Gruppensieg aus der Hand, wobei man vor in der Anfangsphase die Oberhand hatte. Obwohl die SpVgg ein deutliches Übergewicht hatten, hatte der FCO die beste Chance, doch Jennifer Berger verhinderte mit einer großartigen Parade den Rückstand. Nach dieser Möglichkeit fand Ottobrunn besser in die Partie und ging in Front und hätte fast den zweiten Treffer nachgelegt, doch abermals zeigte Berger im Tor ihre Klasse. Zu Beginn der zweiten Hälfte drängte man auf den Ausgleich, doch auch die Torfrau auf der Gegenseite zeigte ihre Klasse und wehrte einen Schuss von Weigel überragend ab. Als sie auch wenig später gegen Weigel rettete, hatte sie dann Glück, dass der Nachschuss von Kapsner kurz vor er Linie von einer Verteidigerin abgeblockt wurde. Als man schließlich alles nach vorne warf, lief man kurz vor dem Ende in einen Konter, der den entscheidenden zweiten Treffer für den FCO brachte.
TSV Grasbrunn – SpVgg Altenerding 1:2, SC Gröbenzell/Puchheim – FC Ottobrunn 1:3, TSV Grasbrunn – FC Ottobrunn 0:1, SpVgg Altenerding – SC Gröbenzell/Puchheim 6:0, FC Ottobrunn – SpVgg Altenerding 2:0, SC Gröbenzell/Puchheim – TSV Grasbrunn 0:7
Halbfinale
ESV München – SpVgg Altenerding 2:1 (0:0): Lange Zeit durften die Mädchen der SpVgg vom Finaleinzug hoffen, doch in der Schlussphase drehten die Münchner nochmal auf und entrissen den Veilchen den Sieg. Zu Beginn war das Match sehr umkämpft und beide Teams kämpften um jeden Zentimeter Boden und aufgrund sehr kompakter Abwehrreihen gab es kaum Chancen, so dass es torlos in die Halbzeit ging. Auch nach Wiederbeginn neutralisierten sich beide Teams, doch nach drei Minuten war Lisa Weigel zur Stelle und traf von der Strafraumgrenze unhaltbar ins lange Eck. Aber die Münchner gaben noch nicht auf und profitierten zwei Minuten von einem Fehler in der SVA-Abwehr. Nach einem Einwurf stand man schlecht, so dass eine Münchnerin frei zum Schuss kam und das Leder unhaltbar unter die Latte hämmerte. Und es sollte für die SpVgg noch schlechter kommen, denn unmittelbar vor dem Ende gab es den endgültigen Knock-Out. Nach einem Angriff über die rechte Seite wurde das Leder flach nach innen gespielt. Hier ließ eine völlig freistehemde Stürmerin die SpVgg zunächst „am Leben“, denn sie schoss an den Pfosten des verwaisten Tores. Als der Ball zurückprallte, reagierte die Altenerdinger Abwehr zu langsam, doch dass die ESV-Akteurin nochmals zum Schuss kam und zum entscheidenden Siegtreffer traf.
FC Schwaig – FC Ottobrunn 0:3 (0:2): Mit dem FCO setzte sich auch im zweiten Semifinale der Gruppensieger aus der Vorrunde durch und obwohl die Schwaiger nicht enttäuschten blieb man letztlich chancenlos und blieb ebenfalls vorzeitig auf der Strecke. Ottobrunn wurde seiner Favoritenrolle sofort gerecht, doch die abermals starke Torfrau Küchler brachte den FCO anfangs zur Verzweiflung und wehrte mehrmals glänzend ab. Aber nach vier Minuten reichten auch ihre Fangkünste nicht mehr aus, um das 0:1 zu verhindern. Nun war der Bann gebrochen und noch vor der Pause konnte Ottobrunn den Vorsprung ausbauen. Als eine Angreiferin frei vor dem Tor auftauchte, konnte Küchler die ersten beiden Schüsse parieren, doch der dritte Versuch landete dann unhaltbar im langen Eck. Erst kurz vor dem Seitenwechsel kam der FCS zur ersten Chance, doch ein Freistoß von Pricolo prallte nur an den Pfosten. Nach der Pause konnte Schwaig die Partie dann weitestgehend ausgeglichen gestalten, doch nach dem dritten Ottobrunner Treffer war die Partie entschieden.
Spiel um Platz 3
SpVgg Altenerding – FC Schwaig 2:0: Im kleinen Finale kam es dann zum Erdinger Landkreisfinale, in dem sich die Veilchen als das deutlich bessere Team zeigten und sich zurecht den 3. Platz sicherten. Von Beginn an bewies die SpVgg Dominanz und als Lisa Weigel kurz nach Anpfiff gefährlich abzog, musste die Schwaiger Torhüterin Küchler erstmals ihre Klasse zeigen. Obwohl die Torfrau anschließend noch mehrmals ihre Stärke unter Beweis stellte, konnte Weigel dann doch für die 1:0-Führung sorgen. Noch vor der Pause trug sich Weigel erneut in die Torschützenlist ein und ihr Schuss in den Winkel war absolut sehenswert. Auch nach Wiederbeginn standen die Schwaiger mit dem Rücken zur Wand und schon nach wenigen Augenblicken hätte man mit dem 3:0 für die Vorentscheidung sorgen müssen. Als Weigel von der linken Seite allein auf das Tor zuging, brachte Küchler ihr Bein noch dazwischen, doch als der Ball weiter in Richtung langer Pfosten rollte, schien der Torerfolg von Amilia Jones sicher, doch sie zögerte etwas zu lange, so dass die Torhüterin erneut zur Stelle war. Da jedoch ihre Vorderleute in der Offensive keine Akzente setzten konnten, blieb es beim verdienten Erfolg der SpVgg.
Im Endspiel zwischen dem ESV München und dem FC Ottobrunn gab es nach regulärer Spielzeit keinen Sieger, so dass die Entscheidung nach dem 2:2 vom Punkt fallen musste, Hier hatte der FCO das bessere Ende für sich und gewann mit 5:3.
So gibt es am 13. Juli in Unterhaching ein Wiedersehen der vier Halbfinalisten und das Teilnehmerfeld wird von den Teams FFC Wacker München, FC Hertha München, TSV Turnerbund und SV RW Überacker komplettiert, die sich im Bezirksfinale in Lengdorf für das große Finale qualifiziert haben.
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