Eine Ära ging am Donnerstagabend bei der Juniorenspielgruppentagung der Bezirksoberligen im Gasthaus Stangl in Eichenried zu Ende, denn Hans Huber verabschiedete sich aus gesundheitlichen Gründen als Funktionär aus dem Verband.
„Die letzten 15 Jahren war ich als stellvertretender Spielleiter für die Bezirksoberligen zuständig und diese Funktion war der Höhepunkt in meiner Verbandskarriere“, erklärte Huber und bedankte sich bei den anwesenden Vereinsvertretern für die hervorragende Zusammenarbeit.
Die Vereine waren mit Huber´s Arbeit in der Vergangenheit sehr zufrieden, sodass man ihn mit einem Geschenkkorb aus seinem Amt verabschiedete. Bezirksjuniorenleiter Peter Papistock blickte auf eine reibungslose Saison zurück und hatte kurioserweise für zahlreiche Absteiger ein großes Lob übrig.
„Einige Mannschaften standen in der Tabelle lange Zeit vor dem Saisonschluss schon abgeschlagen als Absteiger fest, doch alle Teams spielten das Jahr ordentlich zu Ende, sodass es zu keinen Spielabsagen kam“.
Während dies in unteren Spielklassen in letzter Zeit stark bemängelt wurde, müssen die Sportrichter Josef Eineder und Michael Killer mit ganzen anderen Problemen kämpfen. „Wir hatten uns mit einem Fall im Zusammenhang mit Pyrotechnik zu befassen und bei solchen Vergehen gibt es von null Toleranz und Vergehen in dieser Richtung werden mit mindestens 300 € Geldstrafe belegt“, erklärte Eineder.
Auch die Ausführungen von Jugendsportrichter gaben zu denken, denn er berichtete, dass es im E-Juniorenbereich zu Spielabbrüchen kam, „weil es am Spielfeldrand zu körperlichen Auseinandersetzungen zwischen den Zuschauern kam“.
Ein weiteres Problem, was von Killer bemängelt wurde, waren die verbalen Auseinandersetzungen, die leider auch von Trainern und Betreuern kamen und „man musste sich leider auch mit der Thematik Rassismus auseinandersetzen“. Hier appellierte Killer an die Vereinsfunktionäre, dass man die „eigenen Fans maßregeln muss, damit es soweit nicht kommt“.
Der Bezirksvorsitzende Robert Schraudner wies in seiner Rede darauf hin, dass im Jahre 2018 schon wieder der nächste Verbandstag auf dem Programm stehe und erklärte, mit welchen Hauptaufgaben sich die Verbandsspitze in der nächsten Periode beschäftigen müsse.
„Auch wenn Fußball nach wie vor die Sportart Nummer 1 ist, sind wir gefordert die Attraktivität hochzuhalten, damit die jungen Spieler nicht zu anderen Sportarten abwandern“.
Schraunder erklärte, dass man sich vor allem auf eine andere Kommunikation einstellen müsse, „denn weit mehr als die Hälfte der Mitglieder im BFV sind jugendlich und wir müssen uns einfach an die Gegebenheiten dieser Generation anpassen“.
Ein weiteres Problem sieht der Vorsitzende darin, dass sich aufgrund der demografischen Entwicklung vor allem im Norden Bayerns zukünftig Engpässe ergeben werden, während der Speckgürtel rund um und in München aufgrund eines mannigfachen Zuzugs immer größer wird. „Dieses Problem müssen wir lösen, denn auf einer Seite fehlen uns die Aktiven und auf der anderen Seite mangelt es an Trainers, Betreuern und auch Sportanlagen“, beschreibt Schraudner eine wichtige Aufgabe für die nahe Zukunft.
Zudem hat man es sich zur Aufgabe gemacht, dass man den Vereinen die Finanzen des BFV transparenter erläutert. „Nur 35 % der Einnahmen des BFV werden von den Vereinen getragen, während 65 % aus anderen Bereichen kommen und ein großer Teil kommt von der DFL und diese Unterstützung aus dem Profibereich ist keine Selbstverständlichkeit, sodass ich auch die Stammtischparolen, dass der DFB nichts für die Amateure leiste, nicht nachvollziehen kann“, gab Schraudner schon bei der Tagung einen kurzen Einblick.
Außerdem müsse man bis zum Verbandstag eine Lösung finden, welches Spielrecht die über 18jährigen A-Juniorenspieler künftig haben sollen. „In der Regel will der Juniorenleiter, dass die Jungs weiter in der A-Jugend spielen, während der Abteilungsleiter die Juniorenspieler schon im Herrenbereich sieht. Es muss zunächst in den Vereinen eine einvernehmliche Lösung gefunden werden, die dann im Verbandstag verabschiedet werden kann“, sprach Schraudner ein Problem an, das in letzter Zeit immer wieder zu hitzigen Diskussionen bei Spielgruppentagungen geführt hat.
Einen ersten Schritt, um den Vorstellungen der jungen Generation gerecht zu werden, hat der BFV bereits gemacht, denn es wurde mit einem Online-Beauftragten eine neue Funktion ins Leben gerufen, für die nun Joachim Fuchs verantwortlich ist. Fuchs erklärte den anwesenden Funktionären, dass ab der kommenden Saison „der Liveticker in den Bezirksoberligen verpflichtend ist“.
Einen neuen Namen trägt auch der Hallenspielleiter und Bernhard Hellmich tritt in die Fußstapfen des scheidenden Hans Huber. Eine seiner ersten Aufgaben war die Festlegung der Austragungsorte für die kommenden Bezirksendrunden und die SpVgg Altenerding darf sich freuen, denn am 04. Februar wird in der Semptsporthalle die Endrunde der U13-Junioren ausgetragen.
Zum Abschluss der harmonischen Veranstaltung gab es noch zwei Entscheidungen, die von den Vereinsvertretern getragen wurden.
Zu einem werden die Spiele der U19-Junioren im nächsten Jahr weiterhin von einem Schiedsrichtergespann geleitet und zum anderen wurde der 1. Spieltag bei den U13- bis U17-Junioren vom 02./03. September auf den 03. Oktober, während die U19-Junioren bereits am 26./27. August ins neue Spieljahr starten. Dafür beendet die älteste Jugendgruppe die Saison schon sehr frühzeitig, denn der letzte Spieltag ist am 12. Mai 2018 terminiert.