Seit Anfang dieser Woche wurde der Schlaf der Altenerdinger E1-Juniorenkicker von Tag zu Tag immer unruhiger, denn für die Nachwuchskicker stand eine aufregende Woche auf dem Programm. Zunächst nahmen zahlreiche Jungs beim hervorragend organisierten Sommercamp von Mittwoch bis Freitag teil, doch der Höhepunkt stand dann am heutigen Samstag bevor. Schon seit Wochen fieberten die Kicker, aber auch die Trainer und Eltern diesem großen Tag entgegen, denn Trainer Matthias Dasch war es gelungen, ein Testspiel gegen den großen FC Bayern zu vereinbaren. Doch damit nicht genug, denn die Münchner luden die Veilchen sogar an das seit kurzem neu errichtete Trainingszentrum Campus ein. Das Match diente quasi als „Ablösespiel“ für den Ex-Altenerdinger Sebas Canales, der knapp vor Ausbruch von Corona von der Sempt an die Isar wechselte und seine ehemaligen Mitspieler freuten sich auf das Wiedersehen mit ihrem Freund. Schon um 7.30 Uhr ging es vom Vereinsgelände los und wie die Profis trat die Altenerdinger Delegation die Reise nach München mit dem Bus an. Wie groß die Vorfreude war, zeigte die Tatsache, dass alle Mitfahrer überpünktlich am Treffpunkt waren, sodass man sogar vor der vereinbarten Abfahrtszeit losfuhr. Der Bus war fast komplett gefüllt, denn neben Trainer und Spieler wollten auch Eltern und Geschwister dieses Highlight nicht verpassen und waren auch voller Vorfreude. Als man den Zielort erreichte, sah man bei den Kindern große Augen, denn ein derartiges Gelände hatte viele vorher wohl noch nie gesehen. Ein Platz reihte sich an den anderen und auch die zahlreichen Kabinen, Krafträume, etc. sorgten für großen Staunen. Als man dann endlich auf dem Platz durfte, wuchs die Anspannung immer mehr und schon beim Aufwärmen war der Respekt gegenüber dem Gegner deutlich spürbar. Die Bayern-Nachwuchskicker zeigten bereits beim Aufwärmen ihre Klasse und ohne große Anweisungen der Trainer führten die Kinder das Aufwärmprogramm mehr oder weniger selbstständig durch und zeigten sich dann auch im Spiel von Beginn an sehr engagiert. Die Altenerdinger Kicker hatten dagegen zunächst großen Respekt vor den Bayern und so dauerte es nicht lange bis der stark haltende Torhüter Niklas Braune erstmals hinter sich greifen musste, denn ein Schuss aus halblinker Position fand den Weg ins Netz. Kaum hatten sich die Veilchen geschüttelt, schlug es schon wieder im Kasten der SpVgg ein. Aber dann fand der Platin-Jahrgang besser ins Spiel, ohne zunächst nach vorne Akzente setzen zu können. Dafür hielt man nun in der Abwehr kampfstark dagegen. Freilich sollte sich die individuelle Klasse der Roten immer wieder behaupten und zwischen der 11. und der 20. Minute legte der FCB noch sechs Treffer nach, wobei auch Canales keine Gnade gegenüber seinen Ex-Kameraden zeigte. Er wirbelte wie Joshua Kimmich durch das Mittelfeld und ließ Braune zweimal das Nachsehen, sodass nicht nur die Rückennummer 6 Parallelen zum Nationalspieler zeigte. Die beste Chance hatte auf Altenerdinger Seite Burim Maxhera, der plötzlich allein auf das Tor zulief. Jedoch konnten ihn die nacheilenden Abwehrspieler stellen und seinen Schuss gerade noch abblocken. Nach dem ersten Drittel – es wurde eine Spielzeit von 3 x 20 Minuten vereinbart – schienen die SVA-Kicker aufgrund eines deutlichen 0:8-Rückstandes doch etwas angeschlagen. Allerdings fanden die beiden Trainer Matthias Dasch und Oliver Heidler in der ersten Pause scheinbar die richtigen Worte und sprachen ihren Schützlingen neuen Mut zu. Dies sollte sich zu Beginn des zweiten Abschnittes auch auf dem Spielfeld spiegeln, denn plötzlich trauten sich die Semptstädter deutlich mehr zu und belohnten sich schon nach wenigen Augenblicken mit dem Ehrentreffer. Als Leo Dasch in der gegnerischen Hälfte die Kugel erhielt, fackelte er nicht lange und sein Fernschuss landete unhaltbar im langen Eck und sorgte bei seinen Mitspielern und dem großen Anhang für großen Jubel. Nur eine Minute später versuchte sich Dasch aus ähnlicher Position, aber diesmal verfehlte das Spielgerät den langen Pfosten um Haaresbreite. Dies sorgte bei den Bayern für einen Weckruf, denn dann nahm man wieder das Zepter in die Hand, doch es sollte immerhin knapp 10 Minuten dauern, bis sich zählbarer Erfolg einstellte. Dies lag zu einem am Schusspech, denn einige Bälle landeten am Alu, aber vor allem am überragenden Schlussmann David Foth, der den Nachwuchs des FCB mit zahlreichen Paraden schier zur Verzweiflung brachte. Als die Münchner dann jedoch auf 9:1 stellten, war die Gegenwehr der Veilchen bis zum Ende des zweiten Drittels etwas gebrochen und drei weitere Treffer sollten den Vorsprung auf 12:1 erhöhen. Zu Beginn der letzten 20 Minuten konnte man sich anfangs wieder dem Ansturm der Münchner erwehren, denn mit großem Einsatz und großem Laufpensum konnte man zahlreiche Schüsse im letzten Moment noch abblocken und abermals konnte Foth seine gute Form unter Beweis stellen. Erst nach 10 Minuten reichten auch seine Fangkünste nicht mehr aus und er konnte den 13. Gegentreffer nicht verhindern. Anschließend merkte man bei den Veilchen dann doch einen gewissen Kräfteverschleiß, sodass der FC Bayern dann mit drei Toren innerhalb von nur 4 Minuten den 16:1-Endstand herstellten. Als der gut leitende Schiedsrichte die Partie beendete, sah man jedoch nur kurz in traurige Gesichter, die sich spätestens beim gemeinsamen Bild mit dem FCB wieder aufhellten. Auch das Trainergespann Dasch und Heidler war voll des Lobes. „Wenn man bedenkt, dass die Bayern komplett mit einem 2012er-Jahrgang angetreten waren und wir sogar mit drei 2013ern spielten, dann können wir auf die Leistung unserer Jungs sehr stolz sein. Sie haben um jeden Zentimeter Boden gekämpft und wir haben es geschafft, gegen den übermächtigen Gegner sogar ein Tor zu erzielen“, zog man Bilanz und erntete dafür von den Zuschauern einen zustimmenden Applaus. Auf der Rückfahrt war die Stimmung im Bus wieder prächtig und die Jungs werden diesen unvergesslichen Tag sicherlich noch lange in ihrem Gedächtnis behalten.

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