Nichts für schwache Nerven war das Endspiel des U19-Junioren-Pokalwettbewerbes im Kreis Donau-Isar, das die Kicker der SpVgg Altenerding mit einem hart erkämpften 3:2-Erfolg bei TSV Gaimersheim knapp für sich entscheiden konnten. Manch einer dürfte sich am Freitagabend an das CL-Finale aus dem Jahr 1999, als der FC Bayern in der Nachspielzeit gegen Manchester United eine 1:0-Führung aus der Hand gegeben hatte, erinnert fühlten. 25 Jahre später nahm der Altenerdinger Nachwuchs die Rolle von United ein, denn zwei Tore von Romeo Pluntke in der 94. und 96. Minuten bescherten der SpVgg umjubelten Erfolg. Dabei sah es lange Zeit nach einer bitteren Niederlage aus – vor allem im ersten Durchgang stellte der TSV das klar bessere Team. Die Gastgeber waren wacher und drängten die SpVgg ihr Spiel auf, so dass die Veilchen mehr oder weniger nur hinterherliefen. So fiel der Führungstreffer von Gaimersheim nach nur sechs Minuten auch nicht überraschend, denn nach einem eigenen Einwurf verlor man prompt das Leder und Gaimersheim nutzte die Chance und schloss den Angriff erfolgreich ab. Auch in der Folgezeit blieben der Hausherr spielbestimmend und hatte deutlich mehr vom Spiel, ohne jedoch zu den ganz klaren Tormöglichkeiten zu kommen. Aber in der 35. Minute musste Keeper Senal da Silva sein ganzes Können aufbieten, um einen Fernschuss glänzend abwehren zu können. Aber nur eine Minute später war auch er chancenlos, denn nach einer Ecke, bei der die SpVgg ziemlich orientierungslos war, kam ein TSV-Stürmer frei zum Kopfball und baute die Führung auf 2:0 aus. Zur Pause setzten wohl nur noch die kühnsten Optimisten einen Pfifferling auf die SpVgg, denn Gaimersheim diktierte die erste Halbzeit zu klar. Aber in der Pause schien Trainer Udo Fels die richtigen Worte gefunden zu haben und seine Schützlinge kamen mit einer ganz anderen Einstellung zurück auf den Platz und nahmen nun ihrerseits das Zepter in die Hand. Die Aufholjagd wurde durch den frühen Anschlusstreffer begünstigt, denn schon nach 54 Minuten glückte das 1:2. Nach einem sehenswerten Solo steckte Enes Koc das Leder bei Benjamin Veladzic durch, der das Leder unhaltbar über den Torhüter hinweg zum Anschlusstreffer ins Netz beförderte. Vier Minuten später bot sich dann schon die Chance zum Ausgleich, doch Jannik Obermaier, der im Strafraum zum Ball kam, schloss nicht sofort ab, sondern agierte hier zu umständlich, so dass diese gute Chance ungenutzt blieb. Trotzdem blieben die Veilchen dominant und man bekam aufgrund zunehmender Foulspiele immer Freistöße in aussichtsreicher Position zugesprochen, die aber leider keinen zählbaren Erfolg brachten. Nach 69 Minuten kam auch noch Pech hinzu, denn nach einer Ecke landete ein Kopfball von Koc leider nur am Querbalken. Die Gastgeber kamen nur noch sporadisch nach vorne, doch in der 74. Minute musste man bei der SpVgg noch einmal durchatmen, doch ein Fernschuss ging zum Glück knapp am Gehäuse der SpVgg vorbei. Dagegen blieben die Fels-Schützlinge am Drücker, aber die TSV-Defensive verteidigte konsequent und es gab kaum ein Durchkommen gegen die kompakt stehende Gaimersheimer Abwehrreihe, so dass die Endspielniederlage immer näher schien. Aber in der vierten Minute der Nachspielzeit glückte dann doch zählbarer Erfolg. Als man einen Ball in den Strafraum schlug, brachte Gaimersheim das Leder nicht aus der Gefahrenzone brachten, schnappte sich Romeo Pluntke das Leder und schoss dann unhaltbar zum 2:2-Ausgleich in die Maschen ein. Nach diesem Tor wählte Trainer Fels an der Seitenlinie in Gedanken wohl schon die vorgesehenen Elfmeterschützen für die drohende Entscheidung vom Punkt aus, doch letztlich sollten sich seine Gedankenspiele in Luft auflösen, denn nur zwei Minuten später entschied Pluntke mit einem Traumtor die Partie zu Gunsten der Veilchen. Als der Angreifer auf einen Gegenspieler zulief, chippte er das Leder über den Kontrahenten und hämmerte das Leder dann volley zum vielumjubelten 3:2-Siegtreffer in die Maschen, so dass der Pokalsieg perfekt war. Seine Mitspieler verglichen den zweifachen Torschützen nach Spielende aufgrund seines Tores mit Christiano Ronaldo, doch vielmehr erinnerte er an Ole Gunnar Solskjaer, der 1999 den Bayern den Knock-Out verpasste. Im nächsten Jahr geht es für die SpVgg im Pokalwettbewerb auf Bezirksebene weiter.