Die Verantwortlichen der SpVgg Altenerding haben am gestrigen Abend in einer kurzfristig einberufenen „Krisensitzung“, an der auch die beiden Hauptvorstände Erich Neueder und Reiner Kunz teilgenommen haben, im Zusammenhang mit dem Corona-Virus eine weitreichende Entscheidung betroffen.
„Wir haben mit sofortiger Wirkung den Trainings- und Spielbetrieb aller Mannschaften bis einschließlich 19. April eingestellt, denn der Schutz unserer, aber auch der Spieler gegnerischer Mannschaften steht an vorderster Front und steht eindeutig über den sportlichen Gesichtspunkten“, berichtet Abteilungsleiter Andreas Heilmaier.
Der Altenerdinger Fußballchef erklärt diese Maßnahme dadurch, dass es bei zwei Teams bereits begründete Verdachtsfälle für eine Erkrankung gibt, „die bislang zwar noch nicht abschließend geklärt sind, aber das Risiko einer möglichen Ansteckungsgefahr werden wir nicht eingehen“.
Auch Juniorenleiter Florian Aldinger, der der Sitzung beiwohnte, steht voll hinter der drastischen Maßnahme. „Wenn selbst die Profiligen in Holland, Spanien und Italien den Spielbetrieb aussetzen, müssen wir uns der Problematik stellen und es geht hier nicht nur mehr um die Zuschauer, sondern auch um die Aktiven auf den Platz, die ja, siehe Real Madrid und Juventus Turin gefährdet sind und es wäre fatal, wenn wir sagen, es kommt bei uns nicht vor“.
Aus diesem Grund werden nicht nur Punktspiele dieser beiden Mannschafen abgesagt, sondern die SpVgg wird am kommenden Wochenende mit keiner Mannschaft Spiele bestreiten. Die Gegner haben auf die Absagen mit großem Verständnis reagiert und es gab keinerlei Diskussionen, wobei selbst bei einem Testspielgegner auch schon Verdachtsfälle vorliegen.
Der Vorsitzende Erich Neueder teilte bei der Sitzung mit, dass einige Fachverbände, darunter Hand-, Basket- und Volleyball von sich aus schon den Spiel- und Trainingsbetrieb bis zum 19. April ausgesetzt haben und man geht davon aus, „dass auch der Bayerische Fußballverband eine ähnliche Entscheidung, die für Freitag angekündigt wird, treffen wird“.
Die Hauptvorstand hat für sämtliche Abteilungen in der SpVgg ein vorübergehendes Trainings- und Spielverbot erteilen, „denn das Virus macht für keiner Sparte halt“
Heilmaier hofft auf eine derartige Information, die unabhängig davon wird die SpVgg am kommenden Wochenende keine Spiele bestreiten. „Ich denke, in dieser Situation, die wirklich sehr ernst ist und auch nicht vorhersehbar war, geht es um die Gesundheit alle Beteiligten und wir müssen der Situation einfach Rechnung tragen, denn es gibt im Leben Wichtigeres als Punkte und Tore. Natürlich verstehe ich auch den BFV, dass eine Aussetzung des Spielbetriebes Terminschwierigkeiten mit sich bringt, aber ich will mich nicht verantworten, wenn Mitglieder aufgrund fehlender Maßnahmen von uns erkanken“.
Wie ernst die Situation ist beschreibt der Abteilungsleiter dadurch, dass überlegt wird, die für Juni geplante Europameisterschaft zu verschieben und „wenn die UEFA auf diese Gelder verzichtet, dann ist die problematische Situation nicht mehr außer Acht zu lassen“.
Auf die Frage, wie die SpVgg reagiert, wenn der BFV den Spielbetrieb nicht einstellen würde, will Heilmaier noch keine endgültige Entscheidung treffen. „Wenn der BFV den Spielbetrieb nicht aussetzt, müsse wir uns noch einmal beraten, denn es ist ja bekannt, dass man bei drei Nichtantretungen in die niedrigste Liga abgestuft wird und solche Maßnahmen wären natürlich sehr weitreichend. Aber trotz allem sehe ich die Gesundheit der Spieler nach wie vor an erster Stelle, doch ich bin ganz ehrlich und hoffe, dass uns der BFV nicht vor diese schwerwiegende Entscheidung stellt“.
Weitere Informationen hinsichtlich der Entscheidungen des BFV werden zeitnah hier auf der Interseite der SpVgg veröffentlicht.