Obwohl der Termin der Delegiertenversammlung der SpVgg Altenerding mit der Bundestagswahl kollidierte, nahmen fast alle gewählten Delegierten an der Tagung teil und konnten sich von einer positiven Entwicklung des mitgliederstärksten Sportvereins im Landkreis überzeugen.

Zu Beginn sprach Landrat Martin Bayerstorfer und richtete seinen Blick humorvoll in Richtung der parallel laufenden Wahl. „Ich bin gerne gekommen, weil es bei der SpVgg immer was zu Feiern gibt, während dies bei der heutigen Wahlparty nicht sicher ist“.

Er richtete aber ein großes Lob in Richtung der Funktionäre und stellte heraus, dass man vielen Kindern und Jugendlichen eine Plattform für sportliche Bestätigungen gibt. „Gerade in der schwierigen Corona-Zeit hat sich gezeigt, dass die Vereinsstruktur elementar wichtig ist und für die Gesellschaft von immenser Bedeutung ist“, so Bayerstorfer weiter.

Dass diese Feststellung den Tatsachen entspricht, verdeutlicht die Mitgliederzahl, die der Vorsitzende Reinhold Kunz in seinem Bericht offenlegte. „Durch Corona ging die Anzahl der Mitglieder schon leicht nach unten und wir am Jahresende 2020 betrug die Mitgliederanzahl nur noch 2385, aber mittlerweile gehören der SpVgg schon wieder 2614 Mitglieder an. Sehr erfreulich ist, dass davon 41% Kinder und Jugendliche sind“.

Allerdings birgt auch die hohe Anzahl an jugendlichen Mitgliedern durchaus Probleme, und fast alle Abteilungen müssen sich mit der Problematik fehlender Übungsleiter auseinandersetzen.  Die Handballabteilung kann beispielsweise im laufenden Spieljahr keine Bambini-Mannschaft stellen, „was aber nicht an fehlenden Kindern, sondern an fehlenden Betreuern liegt“, berichtet Andreas Mittermeier (2. Abteilungsleiter) enttäuscht.

Ähnlich verhält es sich bei den Fußballern, die zwar noch alle Teams stellen können, „aber eine Bambini-Mannschaft mit fast 30 Kindern bei einem Trainer ist schon grenzwertig“, schlägt Fußballabteilungsleiter Andreas Heilmaier in die gleiche Kerbe.

Kunz blickte in seinem Bericht auf das vergangene Jahr zurück und erwähnte, dass man für Familien, die in mehreren Sparten Mitglied sind, eine Lösung gefunden habe, um Mitgliedsbeiträge einsparen zu können. „Familien, für die pro Jahr mehr als 500 € fällig sind, bekommen auf Antrag 50% der über diesen Betrag hinausgehenden Gelder zurückerstattet“.

Der Vorsitzende erwähnt weiter, dass die Aufgabenverteilung in der Gesamtvorstandschaft neu geregelt wurde und Kerstin Stüber Aufgaben der Geschäftsführerin Ulrike Poitner übernommen hat, um eine deutlich spürbare Entlastung zu schaffen. Zudem ist die 2. Vorsitzende Heidi Schneider als Ansprechpartnerin für die Stadt Erding bestellt und aufgrund der schwierigen Hallensituation hat sie aktuell alle Hände voll tun, konnte aber Lösungen erreichen, die für alle Beteiligten darstellbar sind.

Andreas Mittermeier von der Handballabteilung nahm in seinem Bericht Stellung und erwähnte, dass die SpVgg aufgrund der Sperre der Semptsporthalle bis zum Winter nahezu alle Spiele auswärts austragen wird. Für Trainingszwecke ist es Schneider gelungen, dass die Handballer vermehrt die neue Gerd-Vogt-Halle nützen können, was Mitermeier zwar positiiv, aber gegenüber dem TSV Erding als schwierig betrachtet.

„Es ist natürlich keine gute Situation, wenn man die Halle alternativlos räumen muss, aber wir sind beispielsweise mit der Badminton-Abteilung des TSV im Gespräch, um eine für beide Seiten sinnvolle Lösung zu erreichen“, erklärt der 2. Abteilungsleiter und erinnert an das Motto „Mia Hoidn Zam“.

Auch das Thema Hallen wurde im Bericht von Kunz nochmals thematisiert, und er ging auf die zukünftig von der Stadt Erding erhobenen Nutzungsgebühren ein. „Für die SpVgg werden künftig jährliche Kosten von ca. TEU 25 entstehen. Dieser Betrag ist natürlich schon immens, aber wir müssen objektiv sein und Erding war eine der wenigen Städte, die bislang eine kostenfreie Nutzung ermöglichte“, äußerte Kunz sein Verständnis für diese Maßnahmen und geht auch davon aus, dass auch der Landkreis künftig einen ähnlichen Weg gehen wird.

Grundsätzlich gab es aber für die Kommunen viel Lob und die beiden Abteilungsleiter Christian Gärtner (Tennis) und Andreas Heilmaier (Fußball) bedankten sich bei der Stadt und den Stadtwerken für die Umrüstungen der Flutlichtanlagen auf LED. „Zu einem können wir jetzt am Abend bei guter Beleuchtung trainieren und zum anderen geht damit eine wesentlich Kosten- und Energieeinsparung einher“, freuten sich die beiden Abteilungsleiter. Heilmaier sprach auch seinen Dank für den Bau des neuen Kunstrasenplatzes am Geislinger Änger aus.

Stolz zeigte sich Kunz über die kürzlich erhaltene Sportplakette des Bundespräsidenten, die Vereinen als Anerkennung für die in langjährigem Wirken erworbenen besonderen Verdienste um die Pflege und Entwicklung des Sports erhalten.

Weiterhin erwähnte Kunz, dass der Flughafen München die bisherige Jugendförderung in Höhe von TEU 5,5 eingestellt hat, äußerte jedoch seine Hoffnung, dass man nach überstandener Corona-Krise „vielleicht in einigen Jahren wieder damit bedacht wird“.

„Natürlich gehen diese Gelder ab, doch alle Abteilungen sind finanziell sehr gut über die Corona-Krise hinweggekommen, was auch an der Fairness der Übungsleiter, die allesamt während des Lockdown-Phasen auf Zahlungen verzichtet haben, liegt“, berichtete Schatzmeister Wolf Ferlisch dankbar.

Ein Blick auf die Zahlen zeigt deutlich, dass Corona auch bei der SpVgg zwischenzeitlich fast zu einem Stillstand geführt hat, denn sowohl Einnahmen als auch Ausgaben gingen jeweils um ca. TEU 130 zurück, was aber nichts daran geändert hat, dass die SpVgg finanziell weiterhin auf gesunden Beinen steht.

Dies konnte auch Kassenprüfer Stefan Künstner bestätigen und er attestierte dem Schatzmeister eine lückenlose und einwandfreie Kassenführung, sodass der Vorstandschaft einstimmig die Entlastung erteilt wurde.

Sportlich gab es von der Spartenleitern aufgrund von Corona wenig zu berichten. Die Tennisabteilung war von der Pause noch am Wenigsten betroffen, weil hier der Sportbetrieb kaum zum Erliegen kam und Christian Gärtner berichtet stolz, dass alle Aufstiegsmannschaften im letzten Jahr die neuen Spielklassen halten konnten.

Fußball-Chef Heilmaier hofft, dass die erste Mannschaft im nächsten Jahr die Klasse wechseln kann und freut sich über die aktuelle Entwicklung sowohl im Herren- als auch Jugendbereich, „die erfreulicherweise nun das Angebot Mädchenfußball beinhaltet“.

Abschließend ging Kunz noch auf die Zukunftspläne bei der SpVgg ein und kündigt an, dass man zeitnah die Satzung überarbeiten wolle.

Weiterhin macht man sich über ein spartenübergreifendes Sportangebot Gedanken und will das Programm KiSS realisieren. „Wir wollen künftig vor allem junge Kinder aller Sparten zusammenführen, um die Kinder zu lebenslanger Freude an Sport und Bewegung zu motvieren. Zudem ist dann ggf. auch eine Entlastung der Abteilung Turnen zu erwarten“, blickt Kunz in die Zukunft.

Weiterhin haben die Tennis- (Umbau Vereinsheim) und die Fußballabteilung (Kabinenerweiterung) noch Bauvorhaben vor der Brust, die in den nächsten Jahren realisiert werden sollen.

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