Aufstellung:
1. Jonas Pamer, 2. Alexander Weiher (62. Lukas Rymas), 3. Marco Baumann (90. Johannes Dangl), 4. Juan Gomez, 5. Nasim Khemissi, 6. Ajdin Nienhaus, 7. Christoph Luberstetter, 8. Johannes Dangl (46. Nihad Mujkic), 9. Advam Vital Rocha De Oliveira (74. Kirubel Getnet), 10. Salomon Mwamba (67. Lucas Ude), 11. Nessim Mahsas
Torschützen:
0:1 Nessim Mahsas (57.)
Gelbe Karten:
keine
Zeitstrafen:
keine
Gelb-Rote Karten:
keine
Rote Karten:
keine
Besondere Vorkommnisse:
keine
Zuschauer:
110
Spielbericht:
Im stimmungsvollen Testspiel unter dem schleichenden Einbruch der Nacht gelang der SpVgg Altenerding ein verdienter 1:0-Auswärtssieg beim Kreisklassisten FC Forstern. Der Anpfiff um 19:30 Uhr erfolgte noch bei Tageslicht, doch in der letzten halben Stunde tauchte das Flutlicht das Spielfeld in atmosphärisches Glimmen und verlieh der spannenden Schlussphase einen würdigen Rahmen. Die Veilchen überzeugten nach einer harmlosen ersten Halbzeit durch mehr Zielstrebigkeit und nutzten einen Abwehrschnitzer eiskalt aus – dennoch bleibt sportlich noch Luft nach oben.
🕒 Erste Halbzeit: Hoher Ballbesitz, wenig Torgefahr
Die Altenerdinger Mannschaft trat mit einer gemischten Formation aus erster und zweiter Mannschaft an und übernahm rasch die Kontrolle über das Spielgeschehen. Man ließ im Mittelfeld das Leder gekonnt durch die eigenen Reihen laufen, doch leider rollte die Kugel meist quer in der eigenen Hälfte, da oft der Mut fehlte, nach vorne zu spielen, so dass die Offensivakteure lange Zeit in der Luft hingen. Der Ball lief gefällig, doch der finale Zug zum FCF-Tor blieb lange Zeit aus, so dass der deutlich höhere Ballbesitz zu keinen nennenswerten Chancen führte.
Die Gastgeber setzten auf eine disziplinierte Defensive und lauerten auf Fehler – mit Erfolg: Bereits in der sechsten Minute hatte der FC Forstern die erste hundertprozentige Torchance. Nach einem leichtsinnigen Ballverlust im Mittelfeld passte Andreas Ullmann durch die Schnittstelle auf Stürmer Samuel Boateng. Pamer kam aus dem Tor, verfehlte aber den Ball. Allerdings hatte er dann das Glück auf seiner Seite, denn Boateng lupfte das Leder an die Latte. Der nachrückende Max Lindenblatt nutzte seine Chance auch nicht, sein Schuss ging weit über das Tor – Glück für Altenerding, und ein Weckruf.
In der Folge dominierte die SpVgg zwar optisch das Spiel, agierte aber zu statisch und spielte wenig überraschend in die Tiefe. Die Angriffe verpufften meist vor der Forstener Abwehrkette. In Minute 17 blitzte erstmals Torgefahr auf: Weiher nutzte ein kurzes Zögern der FCF-Abwehr bei einem Einwurf, warf schnell auf Luberstetter, der aus halbrechter Strafraumposition direkt abschloss – der Ball strich knapp am kurzen Eck vorbei.
Altenerding erspielte sich vereinzelt Chancen über Standards. Ein Mahsas-Eckball in der 30. Minute sorgte für Unruhe im Forstener Strafraum. Keeper Nico Aden ließ die Flanke fallen, Luberstetter setzte aus 14 Metern zum Volley an – aber Verteidiger Tobias Keserü stand goldrichtig, blockte das Leder entscheidend, so dass Keeper Aden das Leder, das als Bogenlampe auf das Tor kam, sichern konnte.
Forstern blieb mit langen Bällen stets gefährlich. In der 40. Minute kam Boateng erneut frei vor Pamer zum Abschluss, diesmal nach gewonnenem Zweikampf gegen Khemissi. Doch Pamer blieb cool und klärte glänzend per Fußabwehr – ein sicherer Rückhalt.
Bis zur Pause blieb es beim torlosen Remis. Die Gastgeber verteidigten konzentriert und setzten Nadelstiche, während Altenerding zu passiv blieb und sich offensiv wenig zutraute.
🔥 Zweite Halbzeit: Dämmerung bringt Aufschwung – Mahsas trifft
Nach Wiederanpfiff wurde es zunehmend dunkler über dem Forstener Sportgelände. Die Flutlichtmasten sprangen an – und just in dieser Phase schaltete Altenerding einen Gang höher.
Aber zunächst eine prekäre Situation für die Veilchen: Bereits in der 47. Minute profitierte Ullmann beinahe von einem Abstimmungsfehler zwischen Pamer und Khemissi. Ein weiter Ball setzte beide unter Druck – Ullmann spitzelte das Leder Richtung Tor, doch Khemissi kratzte den Ball gerade noch vor der Linie zur Ecke.
Altenerding zeigte nun mehr Zielstrebigkeit und kam zu besseren Offensivaktionen. In der 52. Minute brachte Mahsas eine scharfe Ecke auf den langen Pfosten, wo De Oliveira zum Kopfball kam – technisch sauber, aber etwas zu zentral. Khemissi versuchte nachzusetzen, doch Aden reagierte stark und klärte die Gefahr.
Nur eine Minute später folgte der nächste Abschluss: Juan Gomez marschierte mit Tempo über die linke Seite, ließ seinen Gegenspieler stehen und flankte maßgenau auf den einlaufenden De Oliveira. Der Kopfball ging aber am linken Pfosten vorbei – eine Szene, die den wacheren Eindruck der SpVgg in der zweiten Hälfte unterstrich.
⚽ 56. Minute: Der entscheidende Moment
In Minute 56 überschlugen sich die Ereignisse. Ein fataler Querpass von Lukas Gröppmair im Zentrum, völlig unbedrängt, landete direkt bei Nessim Mahsas. Der Altenerdinger Mittelfeldmotor drehte sich um Spielertrainer Leo Balderanos, nahm Maß und versenkte den Ball flach ins rechte Eck – 1:0 für die Gäste!
Mit dem Tor im Rücken trat die SpVgg nun deutlich entschlossener auf. Gomez blieb ein ständiger Unruheherd über die linke Seite. Der Druck nahm zu, Forstern konnte sich kaum noch befreien, und Altenerding ließ Ball und Gegner laufen. Die Kombinationen wurden flüssiger, die Laufwege klarer.
🛡️ Schlussphase unter Flutlicht: Chancen, Proteste, Rettungen
Obwohl die Altenerdinger nun mehr vom Spiel hatten, blieb die Partie offen, denn die Locke-Schützlinge schafften es nur selten, aussichtsreich zum Abschluss zu kommen, so dass die erhoffte Vorentscheidung nicht gelang.
Erst 17 Minuten vor dem Ende setzte Gomez erneut über links ein starkes Signal. Seine punktgenaue Flanke erreichte wieder De Oliveira, der druckvoll köpfte – aber erneut war Aden zur Stelle und lenkte den Ball im letzten Moment aus dem Eck.
Kurz darauf die strittigste Szene des Abends: Ullmann konnte sich nach einem langen Ball nach vorne gegen Nienhaus behaupten, lief dann alleine auf das Tor zu, und als er an Keeper Pamer vorbeiging, kam er zu Fall. Allerdings ließ er sich zu theatralisch fallen, so dass die Entscheidung des jungen Referees, nicht auf Elfmeter zu entscheiden, wohl richtig war.
Dann trat Lucas Ude, frisch eingewechselt und mit viel Tempo unterwegs, in Erscheinung. Über links ließ er seinen Gegenspieler stehen, zog in den Strafraum und schloss flach ab – wieder musste Aden glänzend parieren und verhindert somit Ude´s Traumeinstand bei seinem Debüt für die SpVgg..
In der 88. Minute setzte Balderanos noch ein Zeichen: Aus über 25 Metern zog der Spielertrainer der Forstener ab, der Ball kam tückisch und flach – doch Jonas Pamer war hellwach und entschärfte den Schuss mit einer starken Parade, so dass die Gäste den knappen Vorsprung über die Ziellinie brachten.
✅ Fazit: Licht und Schatten – viel Luft nach oben, aber klare Entwicklung
Der 1:0-Erfolg beim FC Forstern war ein Musterbeispiel für ein Spiel mit zwei Gesichtern. In der ersten Halbzeit dominierte Altenerding zwar mit viel Ballbesitz, blieb aber im Offensivspiel harmlos. Ideen, Tempo und Überraschungsmomente fehlten – trotz individueller Qualität. Die größte Torgefahr erzeugten die Gastgeber nach Ballverlusten der SpVgg.
Mit Beginn der zweiten Hälfte und dem Einsetzen der Flutlichtatmosphäre steigerte sich die Mannschaft spürbar. Die Kombinationen wurden zielgerichteter, die Flügel aktiver, und das Pressing funktionierte besser. Der Führungstreffer durch Mahsas fiel verdient – wenn auch durch einen groben Abwehrschnitzer begünstigt.
Dennoch machte der Vergleich gegen Forstern klar: Gegen tief stehende Gegner muss die SpVgg kreativer werden und Lösungen im Positionsspiel finden.
Es war ein Schritt in die richtige Richtung – jedoch mit Licht und Schatten.
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