Eine Jugendleitertagung der besonderen Art erlebten die anwesenden Vereinsfunktionäre am Mittwochabend im Vereinsheim von RW Klettham, denn viele wichtige Fragen, die vor allem die Auf- und Abstiegsregelung betreffen, blieben offen.
Dabei eröffnete der Erdinger Spielgruppenleiter Willi Brambring die Versammlung mit den freudigen Worten „Wiedersehen macht Freude“ und zeigte sich sehr dankbar, dass man nach zwei Jahren wieder eine Präsenzsitzung abhalten konnte.
Nach der Gedenkminute für den im Februar verstorbenen Rudi Simbeck, der am Tage der Tagung seinen 75. Geburtstag hätten feiern können, stand der Bericht von Kreis-Jugendleiter Stefan Erl auf der Agenda und seine Ausführungen zeigten, dass bis dato zahlreiche wichtige Fragen noch nicht endgültig geklärt sind.
Anfangs ging Erl auf die letzte Saison ein und bedauerte, dass der Abbruch der Spielrunde unumgänglich war. Die vielen coronabedingten Spielabsagen und die Auslosung der Bezirksoberligaaufsteiger hoben bei ihm keine Begeisterung hervor, „aber wir hatten keine andere Möglichkeit, denn die Rechtsgrundlage ließ keine Relegation nach Abbruch der Saison zu“, bat Erl die Vereine um Verständnis für den notwendigen Losentscheid, der aber den A-Junioren der JFG Speichersee und den D-Junioren der SpVgg Altenerding den Aufstieg in die Bezirksoberliga ermöglichte.
Der Startschuss für die neue Saison ist für das Wochenende 18./19. September geplant. Allerdings gibt es über die genaue Spielform noch unterschiedliche Aussagen. Erl berichtet, dass sein aktueller Wissensstand sei, dass bereits im Winter alle Kreisligameister in die Bezirksoberliga aufsteigen können. Die erhöhte Anzahl von Mannschaften in dieser Liga würde dann in der Frühjahrsrunde durch Verzahnungsligen wieder reduziert. In dieser dann die unten platzierten Mannschaften aus der BOL mit den besten Teams aus den Kreisligen die Zusammensetzung der BOL für die Saison 2022/2023 ermitteln sollen. Die Vereinsfunktionäre hatten sich auf diese Fragen endgültige Aussagen erhofft, wurden aber nochmal vertröstet.
Ein weiteres Problem, dass auf der Tagung nicht gänzlich geklärt werden konnte, ist der ausschließlich im Spielkreis Donau/Isar eingeführten Altersstruktur geschuldet, denn in den bezirksübergreifenden Wettbewerben ist die Spielberechtigung bislang nur vage beschrieben.
Torsten Horn, der für den Merkur-Cup zuständig ist, hat dies für diesen Wettbewerb klar geregelt. „Auch wenn der Jahrgang 2011 in der kommenden Saison in unserem Kreis in der D-Jugend spielt, kann dieser Jahrgang im Merkur-Cup eingesetzt werden“.
Im Baupokal der C-Junioren fehlen aber noch belastbare Fakten. „In diesem Wettbewerb werden wir mit den U14-Junioren in der Spielform 9:9 spielen“, erklärte Stefan Erl. Der Altenerdinger Abteilungsleiter Andreas Heilmaier wies darauf hin, dass es sich aber auch um einen übergreifenden Wettbewerb handle und er es sich nicht vorstellen könne, dass man in einem laufenden Wettbewerb die Spielberechtigung und auch die Spielform ändern könne. Erl nahm diese Frage mit und will die konkreten Bestimmungen nochmal intern klären.
Der Kreis-Jugendleiter warf auch einen Blick in Richtung Hallensaison und erklärte, dass aufgrund der Corona-Pandemie in jeder Altersklasse jeweils nur sechs Mannschaften an den Qualifikationsturnieren (Sparkassen-Cup) teilnehmen können. Die Turniere für den Spielkreis Erding werden heuer ausnahmslos in der Oberdinger Mehrzweckhalle ausgetragen, da die Semptsporthalle in Erding aufgrund einer notwendigen Renovierung bis Ende des Jahres nicht zur Verfügung stehe.
Weiterhin wies Erl darauf hin, dass es ab 01. August Änderungen in der Jugendordnung gebe, wobei auch die Bestimmung für Spielabsagen aufgrund von Corona neu geregelt werden. Diese sei bereits vorab auf der BFV Homepage sichtbar.
Abschließend wies Erl noch auf den Weltkindertag, der am ersten Montag nach den Schulferien (20. September) geplant ist, hin und appellierte an die Vereine, Partnerschaften mit den ortsansässigen Schulen einzugehen, „um die Kinder für den Fußball zurück zu gewinnen“.
Er wies in diesem Zusammenhang auch auf die Unterstützung der Bayerischen Staatsregierung hin. „Zum Start des neuen Schuljahrs will die bayerische Staatsregierung wieder mehr Kinder in Sportvereine bringen. Grundschüler erhalten für den Neueintritt in einen gemeinnützigen Sportverein einen Gutschein über 30 Euro für den Jahresbeitrag “.
„Für die neue Spielform Funino werden wir zwei spielfreie Wochenende einplanen“, erklärt Kleinfeldjuniorenleiter Wilfried Beier. Vereine, die an solchen Turnieren teilnehmen wollen, müssen ihre Mannschaften dafür im Meldebogen anmelden, doch die Organisation dieser Events wird nicht vom Verband übernommen, sondern muss von den Vereinen in Eigenverantwortung durchgeführt werden.
Für den Spielbetrieb liegen lt. Beier bei den E-Junioren 45 und bei den F-Junioren 34 Meldungen vor. Da der Meldeschuss erst für den 31. Juli terminiert ist, kann sich die Anzahl der Meldungen noch ändern, doch im Großfeldbereich zeichnet sich nach Aussage von Großfeldjuniorenleiter Willi Brambring schon eine Tendenz ab, „dass wir in einigen Altersgruppen wohl gemischte Gruppen aus Erding und Freising machen müssen“.
Eine Zusammenlegung im D-Junioren-Kleifeldspielbetrieb ist auch unumgänglich, denn aus Erding gibt es nur zwei Teams, die diese Spielform bevorzugen, während sich aus Freising deutlich mehr Mannschaften gemeldet haben.
Spiele der D-Junioren können auch in der neuen Saison nicht grundsätzlich mit neutralen Schiedsrichtern belegt werden und Partien in der Gruppe werden weiterhin von vereinseigenen Unparteiischen geleitet.
Das mögliche „Norweger Modell“, das Mannschaften in der Gruppe aufgrund zu weniger Akteure andere Spielformen (z.B. 9:9) in einzelnen Partien ermöglicht, fand nur bei insgesamt zwei B- und einer A-Juniorenmannschaft im Landkreis Anklang.
Obwohl bis Ende Juli Meldungen möglich sind, verspricht Brambring, „dass wir bis zum 03. August die Gruppeneinteilungen und bis zum 16. August die Spielpläne veröffentlichen werden“. Kostenfreie Verlegungen sind für die Vereine dann noch bis zum 05. September möglich.
Brambring richtet an die Vereine die freudige Nachricht, dass der ausgelobte Fairnesspreis, der in den letzten beiden Jahren aufgrund von Corona ausgesetzt war, nach Zusage von Landrat Martin Bayerstorfer ab der kommenden Saison wieder vergeben wird.
Abschließend richtete Brambring noch seinen Blick auf die letzte Entscheidung der Saison 2020/2021 und lud alle Vereine recht herzlich zum Lipp-Cup-Finaltag, der am kommenden Samstag ab 14.00 Uhr in Altenerding stattfinden wird, ein und „ich freue mich, endlich wieder Juniorenfußball, bei dem es um was geht, zu sehen“.