Einem Offenbarungseid kam der Auftritt der Altenerdinger A1-Junioren beim Testspiel bei Bezirksoberligsten TSV Milbertshofen gleich, denn die Veilchen ließen die Einstellung komplett vermissen und kamen demzufolge mit 3:10 unter die Räder. Schon beim Aufwärmen echauffierte man sich mehr mit den widrigen Platzverhältnissen, so dass schon vor dem Spiel eine gewissen Lustlosigkeit zu beobachten war. Die Konsequenz darauf war, dass die Hausherren von der ersten Minute ein deutliches Übergewicht hatten und das Tor der SpVgg schnell in Gefahr geriet. Vor allem bei Standards zeigten sich die Veilchen sehr anfällig, denn man ging bei diversen Hereingaben nicht zum Ball, so dass die Angreifer der Gastgeber immer wieder sträflich ungedeckt zum Abschluss kamen. Nach vier Minuten hatte man noch Glück. Schlussmann Gabriel Schönfelder konnte einen direkt auf das Tor gezirkelten Eckball gerade noch mit den Fingerspitzen verlängern und der am langen Pfosten lauernde Angreifer setzte das Spielgerät aus kurzer Distanz neben den Kasten. Aber nur eine Minute später sollte es dann doch schon klingeln. Bei einer Freistoßflanke standen gleich drei Gegenspieler frei im Strafraum und das Trio konnte sich mehr oder weniger heraussuchen, wer die Kugel dann zum 1:0 einköpfen sollte. Sechs Minuten später legte der TSV den zweiten Treffer nach. Nach einem Ballverlust der Gäste wurde das Leder nach vorne geschlagen und nachdem die Abwehrkette der SpVgg deutlich zu hoch stand, erreichte das Zuspiel einen Angreifer, der alleine auf das Tor zulief, sich das Spielgerät an Schönfelder vorbeilegte und dann mühelos ins leere Tor einschieben konnte. Leider sollten die Semptstädter aus diesen Fehlern keine Schlüsse ziehen, denn man zog es weiter vor, dass man in der Defensive sehr hoch fand, was die schnellen Angreifer aus Milbertshofen immer wieder eiskalt nutzten. Zudem wurden die vor dem Spiel eingeteilten Positionen nicht eingehalten und einigen Spieler spielten ihr „eigenes Spiel“ und hielten sich nicht an die Vorgaben, was zwangsläufig bestraft wurde. Nach 20 Minuten wurde die Abwehr abermals mit einem langen Ball ausgehebelt, doch diesmal hatte man Glück, dass ein Angreifer die flache Hereingabe von der rechten Seite aus kurzer Distanz neben das Tor setzte. Im Gegenzug kamen dann die Gäste zum ersten vielversprechenden Angriff. Nach einem schönen Pass von Florian Donig kam Jannick Obermaier gerade noch vor dem TSV-Keeper an den Ball, brachte diesen aber nicht mehr am Torhüter vorbei. Nach 25 Minuten legten die Hausherren dann den dritten Treffer nach, wo diesem Tor allerdings eine Abseitsstellung vorausging. Diesmal erreichte erneut ein langer Ball aus der Abwehr den auf der linken Seite in verbotener Stellung stehenden Außenstürmer. Er lief in den Strafraum und kam aus halblinker Position zum Abschluss. Zunächst konnte Schönfelder den Flachschuss parieren, doch beim Nachschuss war er schließlich chancenlos. Und nur drei Minuten später kassierte man schon den vierten Gegentreffer. Diesmal wurde das Leder von der rechten Seite flach nach innen gespielt, wo der Abwehrversuch von Julian Geiger misslang, denn er legte unfreiwillig für einen TSV-Akteur auf, der dann Schönfelder mit einem Schuss aus acht Metern Entfernung keine Chance ließ. Acht Minuten später ließ man einen Gegenspieler nach einer Ecke wieder völlig frei zum Kopfball kommen, doch dieser war von so viel Freiraum scheinbar überrascht und legte das Spielgerät am Tor vorbei. Fünf Minuten vor der Pause kam dann der aufgerückte Sadam Ibrahim nach einer Ecke von Donig ebenso frei zum Kopfball, doch er scheiterte am TSV-Schlussmann. Mit dem Halbzeitpfiff kam Milbertshofen noch zu einem weiteren Treffer. Bei einem Angriff der Hausherren gingen die Veilchen nicht entscheidend in den Zweikampf, so dass der Ball dann in die Tiefe gespielt wurde, wo ein Angreifer im Strafraum aus halblinker Position zum Abschluss kam. Zwar war Schönfelder mit dem Fuß noch am Ball, aber den Einschlag konnte er leider nicht mehr verhindern. In der Pause wurden die Fehler klar angesprochen und sprach vor allem die erforderliche Konzentration bei Standards an, aber schon nach zwei Minuten war dies scheinbar in Vergessenheit geraten, denn nach einer weiteren Ecke kam ein Angreifer einmal mehr sträflich frei zum Kopfball und machte schon frühzeitig das halbe Dutzend voll. Die klare Überlegenheit ließ beim TSV etwas den Schlendrian einreißen, was die Veilchen dann nach 54 Minuten zum ersten Treffer nutzten. Zunächst blieb ein Pass von Donig bei einem TSV-Abwehrspieler hängen, doch im zweiten Versuch schickte er Obermaier auf die Reise, der dann alleine vor dem Tor angekommen sicher abschloss. Aber schon neun Minuten später stellte der TSV den alten Abstand wieder her. Nach einem Zweikampf, bei dem Moritz Martin das Leder gespielt hatte, entschied der Referee auf Freistoß für Milbertshofen. Nun kam auch noch Pech hinzu, denn der Flachschuss wurde von der Altenerdinger Abwehrmauer unhaltbar für Schönfelder abgefälscht und brachte das 7:1 für die Gastgeber. Und es sollte noch schlimmer kommen, denn nur zwei Minuten später erhöhte sich der Rückstand. Nach einer harmlosen Flanke nach innen, wollte Diego Baltus klären, doch sein Kopfball landete unglücklich im eigenen Netz. In der 69. Minute passte sich die Defensive des TSV an das Altenerdinger Niveau an, denn bei einem Pass von Martin aus der eigenen Hälfte ließ man Obermaier völlig frei durchlaufen und erneut sah sich der Angreifer nur noch dem Milbertshofener Angreifer gegenüber und konnte diesen zum 2:8 überwinden. Nach 74 Minuten dann auf der anderen Seite wieder das gewohnte Bild, denn nach einem weiteren Eckball machte man in der Abwehr keine Anstalten, die Hereingabe klären zu wollen, so dass ein Angreifer acht Meter vor dem Tor stehend mit einem Hechtkopfball auf 9:2 erhöhte. Nur zwei Minuten später markierte dann Obermaier seinen dritten Treffer und dieses Tor war mehr oder weniger eine Kopie der vorausgehenden Altenerdinger Tore. Nach einem Pass von Donig ließ man Obermaier abermals aus den Augen und der Torjäger bedankte sich und konnte sich nochmals in die Torschützenliste eintragen. Aber für den Schlusspunkt sorgte schließlich nochmal der Bezirksoberligist. Nach einer Bogenlampe, die von der rechten Seite hoch vor das Tor geschlagen wurde, schien sich keine Gefahr anzubahnen, denn Baltus, Ibrahim und Schlussmann Schönfelder gingen zum Ball. Allerdings fehlte beim Trio die Absprache, so dass ein TSV-Akteur der lachende Vierte war und das mit einem Kopfball ins lange Eck den zweistelligen Sieg perfekt machte. Wenig später pfiff der Referee die Partie und der Abpfiff war für die Gäste mehr oder weniger eine Erlösung, wobei die Art und Weise, wie man aufgetreten war, für Ernüchterung sorgte. Am kommenden Mittwoch im Testspiel gegen den Kirchheimer SC wird sich zeigen, ob man aus diesem Spiel seine Lehren gezogen hat.
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