Die Befürchtungen der C1-Junioren sollten sich bewahrheiten, denn das abstiegsbedrohte DFI Bad Aibling 2 trat im Nachholspiel gegen die Veilchen fast komplett mit der ersten Garnitur an und nachdem dieses Team derzeit in der Bayernliga souveräner Tabellenführer ist, war das Fell mehr oder weniger bereits vor dem Spiel verteilt. Leider sollte sich dies auch im Ergebnis auswirken, denn die SpVgg unterlag deutlich mit 1:6. Doch nicht nur die Aufstellung der Gastgeber sorgte bei der SpVgg für Ärger, denn schon bei der Suche nach einer Umkleidemöglichkeit kam es zu ersten Problemen. „Wir treffen uns mit der Mannschaft immer 1 ¼ Stunden vor dem Spielbeginn. Hätte ich gewusst, was uns in Bad Aibling erwartet, hätten wir uns noch eine halbe Stunde früher dort getroffen. Als sich alle Spieler auf der riesigen Anlage pünktlich eingefunden hatten, passierte erstmal gar nichts. Keiner hatte eine Idee, wo sich die Umkleidekabinen befinden würden. Mehrere Anfragen bei dort trainierenden Jugendlichen oder Trainern brachte keine Antwort. Irgendwann kurz vor 18.00 Uhr kam dann ein Bad Aiblinger Trainer, der uns mitteilte, dass wir uns im Internat umziehen müssten. Also verteilten sich wieder alle Spieler auf die Autos und wir fuhren in Richtung Internat. Auf dem Weg dahin gab es diverse Abzweigungen und unterschiedliche Wege. Das Internat hatte einen Vorder- und Hintereingang. Die uns zugeteilte Kabine befand sich am Hintereingang. Einige Spieler waren aber in Unkenntnis davon zum Vordereingang gefahren und so dauerte es wieder eine Weile, bis endlich alle gemeinsam in der Kabine eingetroffen waren. Umziehen und Ansprache kosteten seine Zeit, ehe wir uns zu Fuß wieder auf den langen Weg zum Fußballplatz machten. Erst gegen 18.30 Uhr kamen wir dort an, also eine halbe Stunde später als sonst üblich. Die Bitte an den Schiedsrichter das Spiel etwas später zu beginnen, blieb erfolglos, da derSchiedsrichter pünktlich anfangen wollte. So musste das gewohnte Aufwärmprogramm deutlich reduziert
werden“, schildert Coach Peter seine Eindrücke. Allerdings muss man den Nachwuchskickern ein großes Kompliment machen, denn man wehrte sich nach Kräften und erst in der Schlussphase schraubten die Hausherren das Ergebnis nach oben. Trainer Klaus Peter zeigte sich vom Gastgeber sehr enttäuscht, denn man kam Bad Aibling beim Antrag auf eine Spielverlegung entgegen und wurde nun dafür bitter bestraft, „was künftig nicht mehr passieren wird, denn Anträgen von Bad Aibling werden wohl künftig die Zustimmung verweigern“, erklärt Abteilungsleiter Andreas Heilmaier. „Auch wenn nach BFV-Regularien alles korrekt war, so glaube ich nicht, dass es im Sinne des BFV ist, dass solche Spiele stattfinden, denn sowas führt zwangsläufig zu einer erheblichen Wettbewerbsverzerrung“, drückte Trainer Peter seinen Ärger aus.  Dabei zeigten sich die Gäste in der Anfangsphase wenig beeindruckt und hielten gegen die Hausherren gut mit. Die Aiblinger war zwar spielbestimmend, doch mit viel Leidenschaft, Lauf- und Einsatzbereitschaft konnte man die spielerischen Vorteile der Gastgeber wettmachen, sodass man lange Zeit das torlose Remis hielt. Doch nach 26 Minuten war es dann doch soweit und die Überlegenheit des DFI führte zum 1:0-Führungstreffer. Als die Bad Aiblinger dann unmittelbar vor dem Pausenpfiff den Vorsprung ausbauen konnten, schien das Match den erwarteten Verlauf zu nehmen. Aber die Altenerdinger Schützlinge gaben nicht klein bei und als Simon Georgakos schon im Gegenzug den Rückstand verkürzen konnte, ging man mit einer gewissen Portion Hoffnung in die Halbzeitpause und man schnupperte an der Sensation. Aber nur eine Minute nach Wiederbeginn erhielt diese Hoffnung einen jähren Dämpfer, denn kaum war die Partie wieder angepfiffen, stellten die Hausherren den alten Abstand wieder her. Aber selbst nach diesem dritten Gegentreffer brachen bei der SpVgg keinesfalls die Dämme und man hielt weiterhin wacker dagegen. Als man jedoch 20 Minuten später den nächsten Gegentreffer hinnehmen musste, war die Entscheidung gefallen und auch die Gegenwehr der Veilchen gebrochen. Nun war auch ein gewisser Kräfteverschleiß unverkennbar und dies wussten die Platzherren in den letzten 10 Minuten zu nutzen, denn zwei weitere Tore machten schließlich das halbe Dutzend noch voll. Trotz der zweiten Saisonniederlage überwog bei Trainer Peter der Stolz, denn sein Team hatte wirklich eine tolle Vorstellung gegeben. „Wir haben alles in die Waagschale geworfen und schöpften alle unsere Möglichkeiten aus. Letztendlich waren wir physisch aber nicht in der Lage, uns über die gesamte Spielzeit gegen die Übermacht des Bayernligisten zu stemmen, wobei die Niederlage dann aus meiner Sicht etwas zu hoch ausgefallen war. Nach diesem ungleichen Duell, das den Fairplay-Gedanken mit Füßen getreten hat, freuen wir uns auf das nächste Spiel am Sonntag gegen Raubling, in dem wieder zwei BOL-Mannschaften fair gegeneinander um Punkte kämpfen. Dagegen war die Aufstellung von Bad Aibling zutiefst unsportlich und wettbewerbsverzerrend. Es gibt viele Mannschaften, die mit ihren Mitteln gegen den Abstieg aus der BOL kämpfen. Bad Aibling dagegen wird mit dieser Methode den
Klassenerhalt vermutlich schaffen. Wer weiß, welches Team stattdessen den Kürzeren ziehen wird. Eine „tolle“ Ausbildung eines Fußball-Internats, welches den Kindern lernt, dass nur der Erfolg zählt und dafür jedes Mittel Recht ist“, kritisierte Peter den siegreichen Gastgeber.