Die Veilchengirls waren zum Jahresabschluss in Grafing zu Gast und man brachte im letzten Match des Jahres dank eines 1:1-Remis noch einen Zähler auf die Habenseite. Wenn man jedoch die zweite Hälfte betrachtet, wäre für die SpVgg sogar mehr drin gewesen, denn man war klar überlegen, versäumte es aber daraus Zählbares zu erwirken. Die Gastgeber überraschten die Gäste und den Schiedsrichter mit der kurzfristigen Spielverlegung auf den Kunstrasen, der nicht sehr viel größer als unser Platz 5 ist. Zudem verzögerte sich der Anpfiff um fast eine halbe Stunde, da noch Linienrichter gefunden und eingewiesen werden mussten. Von Altenerdinger Seite konnte dafür der mitgereiste Jugendleiter Florian Aldinger gewonnen werden, der seine Sache ausgezeichnet meisterte. Kurz vor halb 12 ging es endlich los und der Ball rollte. Bei Altenerding rückte Setayesh Musawi aufgrund von einigen Absagen ins C1-Team. Altenerding war von Beginn an bemüht, das Spiel zu bestimmen, was auf dem sehr kleinen Platz nicht besonders gut gelang. Den Pässen in die Spitzen fehlte es an Präzision, so gehörten die ersten Chancen auch den Gastgebern. In der 10. Minute segelte eine hohe Flanke in den Altenerdinger Strafraum, wo eine gegnerische Stürmerin den Ball auf Höhe des zweiten Pfostens annehmen und abschließen konnte, doch der Abschluss ging schließlich deutlich über das Gehäuse. Zwei Minuten später können sich die Gastgeber erneut über die Außen durchsetzen, eine Flanke in die Mitte kommt etwas zu unpräzise, allerdings läuft Torhüterin Lara Wemhoff zu zögerlich heraus, so dass Angreiferin überraschend schneller am Ball war, aber diesen glücklicherweise neben das Tor setzte. Dann kam es zu einer kuriosen Situation. Eine Grafinger Stürmerin drang am äußersten Eck in den Strafraum ein und als Emilia Nunberger ihr den Ball vom Fuß spitzelte, schien die Situation geklärt. Als der Pfiff des Unparteiischen ertönte, rechneten alle Beteiligten mit einem Freistoß für die SpVgg. Allerdings war der Schiedsrichter anderer Meinung und entschied auf Elfmeter für Grafing. Das ganze Stadion war darüber überrascht. Nach hitziger Diskussion des Altenerdinger Trainerteams gab es sogar noch die erste gelbe Karte für Trainer Mückel in seiner langen Trainerlaufbahn, da er dabei seine zugeteilte Coaching-Zone verlassen hatte. Bei der Ausführung des unberechtigten Elfmeters ließ sich jedoch Torhüterin Lara Wemhoff nicht beirren, sprang in die richtige Ecke und hielt den Schuss fest. Großer Jubel entbrannte beim Altenerdinger Anhang. Drei Minuten später tauchten auch endlich die Veilchen zum ersten Mal vor dem gegnerischen Tor auf. Emilia Nunberger konnte den Ball in der eigenen Hälfte klären, schlägt den Ball auf die Außenspielerin Lilly Weger, die wiederum den Ball im Strafraum quer auf die völlig freistehende Katharina Hartmann spielt, doch ihr Abschluss ging am rechten Pfosten vorbei. Kurz vor der Halbzeit wurde es dann auf doch bitter für die SpVgg. Die hochgeschlagene Ecke landete auf den Fuß von Lilly Weger, doch ihr Abwehrversuch fünf Meter vor dem eigenen Tor landet unglücklich im Netz und sorgte für die Pausenführung der Gastgeberinnen. Die Mädels war der Kampf nicht abzusprechen, allerdings war vom Rest zu wenig zu sehen. Spielerisch war die erste Halbzeit ein klarer Rückschritt zu vorhergehenden Auftritten und auch der Einsatz war nicht der, den man von den Veilchen gewohnt ist. Überraschenderweise beschloss der Schiedsrichter, die Halbzeit auf 15 Minuten auszuweiten, so dass genug Zeit war, das Team komplett umzustellen. In der zweiten Halbzeit wurde von der ersten Minute an alles besser. Das Trainerteam stellte von Vierer- auf eine Dreierkette um, um im Mittelfeld eine Überzahl zu schaffen und diese taktische Veränderung sollte sich auch bewähren. Grafing kam im zweiten Durchgang zu keinem Abschluss. Die Altenerdingerinnen belagerten nun den gegnerischen Strafraum, es gab es Torchancen in Minutentakt. Die Abschlüsse von Emilia Nunberger, Amelie Zeiler und Heidi Mückel aus 15 Metern waren aber noch zu ungefährlich. Dann die nächste kuriose Szene. Nach einem Einwurf von Leni Rezvan ertönte plötzlich ein Pfiff der Unparteiischen, doch trotz allem lief die Partie ohne Unterbrechung weiter, so dass der Ball bei der am Elfmeterpunkt völlig freistehenden Lilly Weger landete. Sie sich aufdrehen und schoss den Ball ins rechte Eck, doch die Torhüterin konnte das Leder glänzend abwehren. Zwei Minuten später spielte Weger das Leder Ball perfekt an der Außenlinie entlang in die Spitze. Dort konnte sich Naomi Steinbrecher im Zweikampf behaupten, stieg noch auf die Kugel, ehe sich perfekt auf die auf Fünfmeterraum freistehende Katharina Hartmann passte, doch abermals fand die SpVgg ihre Meisterin in der Grafinger Torhüterin, die mit einer Glanzparade den Ausgleich der SpVgg verhindern konnte. Dann kam es zur zweiten Verwarnung gegen die SpVgg, die Julia Mückel nach einem Foul kassierte. Fast wäre sogar der „Hattrick“ gelungen, da ihre Schwester Heidi nach einer Rückeinwechslung nach Ansicht des Schiedsrichters den Rasen zu früh betrat und zuerst den gelben Karton sah. Diese wurde aber nach kurzer Aufklärung des Trainerteams wieder zurückgezogen. Es folgte die nächste Ecke für die Veilchen, kurz gespielt von Katharina auf die freistehende Diana Dreznjak. Sie flankte in die Mitte auf den Fünfer, wo Freund und Feind die Hereingabe zunächst verpassten. Am Ende landete der Ball bei Julia Mückel, die aber erneut an der Torhüterin scheiterte. Wieder eine Minute später landete dann eine Ecke von Hartmann bei der freistehenden Diana Dreznjak. Dieses Mal entscheidet sie sich zu schießen, allerdings kann auch diesen Ball die Torfrau ins kurze Eck klären. In dieser Phase segelte von den Außen eine Flanke nach der anderen durch den Grafinger Strafraum. Die größte Chance hatte schließlich Lilly Weger, die einen abgewehrten Ball perfekt annahm und sofort abschließt, doch auch bei diesem Versuch stand die Torfrau genau richtig und verhindert einen zählbaren Erfolg für die SpVgg. Nur wenig später brachte Weger die nächste Ecke vor das Tor von Grafing und fand am kurzen Pfosten Steinbrecher, die beim Abschluss gleich zweimal an der Keeperin scheiterte. Am Ende wurde Altenerding immer offensiver. Diana Dreznjak wurde nun von der Innenverteidigerin zur Mittelstürmerin umfunktioniert und sie sollte es sein, die endlich den längst überfälligen Ausgleich besorgen konnte. Vor dem Strafraum kam sie an den Ball, lief in den Strafraum und konnte unter Bedrängnis mit einem satten Schuss unter die Latte für den 1:1-Ausgleich sorgen. Die Torhüterin war dieses Mal machtlos. Nun wollte Altenerding den Sieg und warf alles nach vorn, doch es war allerdings zu spät. Der Schiedsrichter pfiff kurze Zeit später ab und Altenerding musste sich mit einem Punkt zufriedengeben. So stehen den Semptstädter in ihrem ersten Bezirksligajahr nach sieben Spielen auf einem sehr guten Platz 3 mit drei Siegen und zwei Niederlagen. Das Übergangsjahr läuft überraschend positiv und das Team hat sich sehr gut auf das Großfeld eingestellt. In allen Spielen war man mindestens gleichwertig. Nun geht es in eine viermonatige Winterpause, ehe es – unterbrochen von einigen Hallenturnieren – es Mitte März zum ersten Punktspiel in 2023 nach Neuperlach gehen wird.
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