Die äußerst ruppige und lautstarke Partie zwischen den Altenerdinger D2-Junioren und dem FC Lengdorf endete mit einem kuriosen 4:4. Vor Spielbeginn waren sich beide Parteien einig, dass das letzte Punktspiel der Saison nicht mehr entscheidend ist und es nur noch um die „goldene Ananas“ geht. Um so erstaunlicher liest sich anschließend die Kartenstatistik des Unparteiischen mit drei gelben, einer gelb-roten Karten gegen den FCL und zwei Verwarnungen gegen die SpVgg. Zu Beginn zeigten sich beide Mannschaften kämpferisch und versuchten schnell ihr Spiel zu finden und das gelang den Semptstädtern zunächst etwas besser. Nach zehn Minuten landete die Kugel nach einem Eckball von Peer Krop direkt vor den Füßen von Lennox Höhne, der sich nicht zweimal bitten ließ und per Abstauber den Führungstreffer für die SpVgg markierte. Aber auch die Lengdorfer Kicker fanden ein paar Minuten später immer besser ins Spiel. So stürmten die FC’ler auf das Altenerdinger Tor und anstatt dem Gegner entgegen zu treten und Paroli zu bieten, zog sich die Abwehr der Veilchen zurück und ermöglichten so die Möglichkeit zu einen Weitschuss, der messerscharf im langen Ecke landete. Keeper Lukas Gilbert blieb dabei ohne Chance und konnte nur noch hinter sich greifen – neuer Spielstand 1:1. In der 20. Spielminute musste die Partie kurz unterbrochen werden. Ein Befreiungsschlag der Lengdorfer Abwehr traf Enis Veseli direkt in den Bauch, so dass ihm für geraume Zeit die Luft weg blieb. Nach Wiederanpfiff ging es mit einem Einwurf für Altenerding weiter. Höhne schnappte sich das Leder und warf direkt zu Peer Krop, was lautstark von der gegnerischen Trainerbank moniert wurde. Hier wurde in Bezug auf Fairplay eine Ballrückgabe an Lengdorf erwartet. Nachdem die Proteste immer lauter wurden, schweiften die Blicke der Spieler zum Unparteiischen, der das Spiel aber weiterlaufen ließ. Knipser „Peer Krop“ fackelte nicht lange, fasste sich ein Herz und zirkelte das Leder, aus der Drehung, aus ca. 15 Meter direkt ins kurze Kreuzeck. 1:2. Altenerding ging wieder in Führung und die gegnerischen Proteste wurden immer lauter. Die Lengdorfer Trainerbank forderte zunächst ein Torgeschenk von Altenerding, zudem es aber nicht kam. Danach ging es Schlag auf Schlag. Wenige Minuten später eroberte Krop das Leder an der gegnerischen Eckfahne, dribbelte sich durch zwei Abwehrspieler, kam zu Fall und konnte die Pille gerade noch zu Höhne spitzeln, der souverän zum 1:3 einlochte. Kurz vor der Halbzeitpause erhöhte David Wildgruber sogar noch zum 1:4. Ein zu kurz geschlagener Eckball, sprang durch die Lengdorfer Abwehr direkt an den langen Pfosten, wo Wildgruber lauerte und seine Chance nutzte. Danach ertönte auch schon der Halbezeitpfiff und die Veilchen gingen mit einer 4:1-Halbzeitführung in die Kabine. Richtig genießen konnten die Semptstädter ihren Pausentee allerdings nicht, denn der Lengdorfer Trainer beschwor lautstark seine Spieler, in der zweite Halbzeit noch eine Schippe oben drauf zu legen. So dauerte es auch nicht lange, denn kurz nach Wiederanpfiff lief ein Stürmer der Gastgeber durch zwei Altenerdinger Mittelfeldspieler und verkürzte mit einem gekonnten Weitschuss auf 2:4. Und schon zwei Minuten später stellte der FCL den Anschluss her. Als ein Schuss auf das Altenerdinger Tor kam, stand Keeper Lukas Gilbert fangbereit zur Stelle, doch der Ball wurde kurz vorher von Karl Hanslmaier so unglücklich abgefälscht, dass das Spielgerät zum 3:4 den Weg ins Netz fand. Ein Unglück kommt allerdings selten alleine. So ergab es sich, dass die Hausherren kurz vor dem Schlusspfiff nochmal zum Abschluss kamen. Keeper Gilbert fing das Leder die Pille sicher mit beiden Händen vor der Brust, als er jedoch die Umklammerung etwas öffnete, entglitt ihm der Ball aus den Händen und rollte unglücklich 4:4-Endstand über die Linie. Überschattet wurde das Spiel von einer Gelb-Roten-Karte gegen den Lengdorfer Trainerassistenten, der nach einem taktischen Foul (Trikotziehen) die Spielunterbrechung nicht akzeptierte und einen Vorteil forderte. Die Diskussion mit dem Referee schaukelte sich so auf, dass dem Unparteiischen nur noch die letzte Konsequenz blieb und den Assistenten vom Platz stellen musste. Trainer Oliver Heidler attestierte seiner Mannschaft ein großes kämpferisches Herz und freute sich über den mitgenommenen Punkt, auch wenn ihm ein „Dreier“ lieber gewesen wäre.