Reibungslos verlief die Delegiertenversammlung der SpVgg Altenerding, die am vergangenen Samstag beim Lindenwirt abgehalten wurde.
Nach der Begrüßung, darunter auch der Erdinger OB Max Gotz, durch den 1. Vorsitzenden Reinhold und dem Totengedenken standen diverse Ehrungen an und die Anzahl der zu ehrenden Mitglieder unterstreicht, dass Treue bei der SpVgg großgeschrieben wird.
Seit nunmehr 60 Jahren gehört Ursula Krause der SpVgg an und wurde für ihre langjährige Mitgliedschaft entsprechend ausgezeichnet.
„Erst“ auf eine 50jährige Vereinsmitgliedschaft blicken Franz Hornof, Josef Stimmer, Peter Hettwer, Ludwig Brenninger, Johann Fischberger (alle Abteilung Fußball), Annemarie Scholz, Anneliese Stimmer (Turnen), Karl Kronseder (Volleyball) und Herbert Kuliga (Tennis) und diese Jubilare wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt.
Auf eine vierzigjährige Mitgliedschaft blicken Thomas Lang, Stephan Stanglmaier (Fußball), Ehrenvorstand Martin Brandl, Werner Hohoff, Florian Schott, Andreas Mittermaier (Handball), Georg Köppel, Hans J. Ziganer (Tennis), Walter Müller, Centa Stärkl, Dieter Schaller, Anneliese Huber, Ulrike Pointner und Maria Mayr zurück.
Auch für Alex Bauer aus der Turnabteilung stand die Ernennung zum Ehrenvorstand an, doch leider konnte die sehr emsige Mitstreiterin diese Ehrung aufgrund ihres Todes in diesem Jahr nicht mehr persönlich entgegennehmen. Jedoch ging vor der Versammlung ein Vorschlag ein, dass man ihr die Ehrung posthum zusprechen solle. Dies wurde dann auch entsprechend umgesetzt und ihre Tochter nahm die Ehrung entgegen.
Bauer war im gesamten Verein für die Buchhaltung zuständig und mit ihrem Ableben entstand hier eine große Lücke, die man nun mit Hilfe einer Steuerkanzlei schließen konnte. „Wir haben den Rat unserer Kassenprüfer befolgt und werden unsere Buchhaltung künftig von einer Steuerkanzlei erledigen lassen“, erklärte Kunz.
In seinem Bericht ging Kunz zunächst auf die Mitglieder ein und berichtet, dass die SpVgg zum 31. Dezember 2021 insgesamt 2.447 Mitglieder zählte, „wobei wir sage und schreibe einen Anteil von 44 % Jugendlichen haben“, erwähnte der Vorsitzende nicht ohne Stolz.
Er blickte in seinen Ausführungen auf die Tätigkeiten im letzten Geschäftsjahr zurück und ein wesentliches Thema war sicherlich die „Modernisierung“ der Vereinssatzung, die auf die neuen Gegebenheiten angepasst wurde. In diesem Zusammenhang dankte er Michael Lefkatidis und Tennis-Abteilungsleiter Christian Gärtner, die bei dieser Aufgabe „großartige Unterstützung“ geleistet haben.
Letztendlich hatte das Trio hervorragende Arbeit geleistet, denn nach drei kleinen formalen Änderungswünschen wurde die neue Satzung von den Delegierten einstimmig verabschiedet und wir dann in Kürze in Kraft treten.
„Schweren Herzens mussten wir uns entschließen, dass wir unsere langjährige Vereinszeitung SemptSportAkutell nicht mehr auflegen werden“ blickt Kunz etwas wehmütig zurück, verweist aber auf die gut geführten Internetseiten der Abteilungen. „Hier wird täglich informiert, so dass die Erstellung der quartalweise erscheinenden Print-Ausgabe wenig Sinn macht und zudem auch mit nicht unerheblichen Kosten verbunden war“, erklärt Kunz die wesentlichen Gründe für diesen Beschluss.
Erfreut zeigte sich der Chef der SpVgg über die neuen Bedingungen der Vereinsversicherungen und nennt beispielsweise die Abschaffung der Kurskarten als sehr positives Beispiel. „Bislang konnten Nichtmitglieder ein Schnuppertraining nur dann absolvieren, wenn sie über diese Karten versichert waren. Dies ist nun nicht mehr erforderlich, wobei die Abteilungen aber schon schauen sollten, dass diese Personen dann noch ein paar Probetrainingseinheiten als Mitglieder aufgenommen werden“.
Ausdrücklich lobte Kunz die gute Zusammenarbeit und die hervorragende Kooperation mit dem TSV Erding, die aufgrund der Sanierung in der Semptsporthalle erforderlich wurde. „Der TSV war in der neuen Gerd-Vogt-Halle schon eingezogen und mussten diese dann nach der kurzfristig notwendigen Sperrung der Semptsporthalle wieder raus und Erding ist uns hier sehr entgegengekommen“.
Auch der Beschluss der Stadt Erding ab sofort kein Warmwasser in den städtischen Hallen zur Verfügung zu stellen, wurde nochmals thematisiert und Kunz zeigte für diese Entscheidung durchaus Verständnis, „denn es ist unbestritten, dass wir Energie sparen müssen“. Allerdings appellierte er an, OB Max Gotz, zu überdenken, ob man zumindest am Wochenende davon abweichen können, „weil es sicherlich nicht ideal ist, wenn Auswärtsmannschaften nach Spiele ungeduscht einen Heimweg von über 100 kam antreten müssen“.
Gotz signalisierte zumindest eine Prüfung dieser Bitte und erklärte, „dass es Mut braucht, eine solchen Beschluss zu fassen, aber es noch wesentlich mehr Mut benötigt, um eine solche Entscheidung zu revidieren“.
Ferner berichtet Kunz in seinen Ausführungen, dass sowohl bei der Tennis- als auch bei der Fußballabteilung Baumaßnahmen geplant sind.
Die Tennisabteilung will das Vereinsheim sanieren und zusätzlich dem großen Mitgliederzuwachs mit zwei neuen Plätzen Rechnung tragen. Auch die Fußballer haben mit dem Zuwachs, vor allem bei den Mädchen“ zu kämpfen. „Wir haben seit diesem Jahr vier Mädchenmannschaften im Spielbetrieb und so erfreulich diese Entwicklung ist, entstehen dadurch natürlich auch Probleme, weil uns mittlerweile die notwendigen Umkleidekapazitäten“, begründet Abteilungsleiter Andreas Heilmaier den Grund für die gewünschte Vereinsheimerweiterung.
Kunz erklärte, dass man sich bei beiden Projekten in sehr konstruktiven Gesprächen mit der Stadt Erding befinde, wenngleich vor allem bei den Fußballern noch kein endgültiger Standort für den Erweiterungsbau gefunden wurde.
Jedoch signalisierte OB Max Gotz die Unterstützung der Kommune und wird die Verantwortlichen der SpVgg im Oktober zu weiteren Gesprächen ins Rathaus einladen.
Bei seinen weiteren Ausführungen gab es vom Oberbürgermeister durchgehend lobende Wort für die SpVgg und er erwähnte, dass die Stadt Erding für die Belange der Sportvereine stehe und versucht immer unterstützend zu helfen. Gleichzeitig verwies er jedoch auf die rückläufigen Gewerbesteuereinnahmen. „Wir hatten in den letzten Jahren einen Rückgang von 37,5 Millionen auf unter 20 Millionen zu verzeichnen und Ausgaben für Freizeiteinrichtungen sind im Gegensatz zu Ausgaben für Feuerwehren oder Bildung nicht verpflichtend, sondern freiwilliger Natur“.
Lobend hob er den Umgang der Verantwortlichen der SpVgg mit der Stadt Erding hervor und sprach von einem „Fairplay mit der Politik“. Gleichzeitig appellierte er an die vielen Mitglieder, dass man auch Eigenverantwortung übernehmen müsse, um der Regression, die das Ehrenamt nach der Corona-Pandemie erlebt hat, entgegenzuwirken.
Jedoch sehe er bei der SpVgg hier keine Probleme und er komme jedes Jahr „gerne zur SpVgg, um die Entwicklung und Probleme auch vor Ort zu sehen und hören“, führte Gotz weiterhin aus.
Über durchwegs positive Zahlen konnte Schatzmeister Wolf Ferlisch berichten und er erwähnte, dass die SpVgg finanziell auf festen Beinen stehe. „Wir haben im letzten Geschäftsjahr einen Überschuss von TEU 148 erzielt, was aber auch daran liegt, dass man aufgrund der Pandemie kaum Ausgaben hatte“. Dieses Geld solle aber zeitnah wieder investiert werden, wobei man aufgrund der erwähnten Baumaßnahmen jetzt schon Rücklagen gebildet hat.
Die Berichte der Abteilungsleiter fielen durchwegs positiv aus und alle Sparten konnten die Corona-Pandemie ohne größere Schäden überstehen. Vielmehr gab es in den meisten Abteilungen einen Mitgliederzuwachs, wobei die Tennisabteilung wohl den größten Sprung machte, was aber aufgrund der immensen Projekte im Zusammenhang mit der Mitgliedergewinnung geschuldet war.
„Wir bieten einmal wöchentlich einen Tag an, wo Interesse ohne jede Verpflichtung bei uns Tennis „ausprobieren“ können und sie müssen nicht mehr mal einen Schläger mitbringen, denn das Equipment stellen wir zur Verfügung“, erläutert Abteilungsleiter Gärtner eine dieser Maßnahmen.
Die Basketballabteilung versucht einen ähnlichen Weg und am letzten Wochenende gab es Camp, wo interessierte Sportler erste Erfahrungen mit dieser Sportart machen konnte. „Es waren über 50 Teilnehmer vor Ort und wir hoffen, dass wir den ein oder anderen für unseren Sport begeistern können“, hofft der neue Abteilungsleiter Stathis Papadopoulos auf einen Zuwachs.
Bei den Turnern ist im neuen Jahr ein Wechsel in der Abteilungsleitung geplant, denn die bisherige Spartenleiterin Christine Hauk gibt ihr Amt ab und soll von Nicole Angermeier abgelöst werden. Zudem ist bei der nächsten Jahreshauptversammlung eine Beitragserhöhung geplant.
Voller Freude berichtet Rudolf Kirmeyer, dass man nach der Corona-Pause endlich wieder Sport treiben könne und „in diesem Jahr sei nur ein Termin aufgrund der enormen Hitze abgesagt worden“, berichtet der Spartenleiter stolz von den Aktivitäten der Mitglieder.
Nadi Özdemir von der Handballabteilung berichtete von den enorme Problemen bei der Hallenbelegung, die der Sanierung der Semptsporthalle geschuldet waren, bedankte sich in diesem Zusammenhang jedoch bei der Stadt Erding, dem TSV Erding und auch bei der 2. Vorsitzenden Heidi Schneider, die dafür gesorgt hatten, dass man den Spiel- und Trainingsbetrieb trotzdem aufrecht erhalten konnte. Sportlich verlief das Jahr durchwachsen, denn die beiden Herrenmannschaften stiegen ab, während es aber in der Jugendabteilung tolle Erfolge gab. „Fast alle Mannschaften haben die Qualifikationen erfolgreich gemeistert, so dass wir fast durchgehend in den Landesligen vertreten sind“.
Anders ist die Lage bei der Fußballabteilung, denn hier gab es mit dem Aufstieg der ersten Herrenmannschaft in die Kreisklasse einen tollen Erfolg zu feiern. „Dafür mussten drei Mannschaften, die im letzten Jahr noch der BOL gespielt haben, zurück in die Kreisliga“, blickt Abteilungsleiter Andreas Heilmaier auf das letzte Spieljahr zurück. Ungeachtet dessen ist der Mitgliederzulauf enorm und erstmals in der Vereinsgeschichte schickt die SpVgg in der laufenden Saison erstmals drei Herrenmannschaften in den Spieltrieb.
Die Volleyballabteilung leidet aktuell unter einen Mangel an Übungsleitern und diese Tatsache hat dazu geführt, dass man eine bislang genutzte Trainingseinheit ersatzlos streichen musste, gab ?? zum Besten.
Sehr aktiv waren die Stockschützen, die nach der langen Pause jetzt wieder regelmäßig ihrem Sport nacheifern. Abteilungsleiter Rudi Bauernfeind strebt an, dass man im kommenden Jahr einen vereinsinternen Wettbewerb absolvieren wolle.
Die Neuwahlen verliefen reibungslos und der Wahlausschuss um den Vorsitzenden Erich Neueder und seinen Gehilfen Werner Lauer und Charly Weber hatten ein leichtes Amt.
Mit dem Vorsitzenden Reinhold Kunz, seiner Stellvertreterin Heidi Schneider, Schatzmeister Wolf Ferlisch, der Jugendleitern Julia Kranich und der Geschäftsführerin Ulrike Pointner wurden alle Amtsinhaber für die nächsten beiden Jahren in ihren Ämtern bestätigt.
Auch die beiden Kassenprüfer Stefan Künstner und Beate Burkhart, die der Geschäftsführung eine einwandfreie Kassenführung attestierten, werden weiterhin im Amt bleiben.
Um den geschäftsführenden Vorstand nach und nach auf die Zukunft vorzubereiten, hat man sich entschlossen, dass man die Führungsriege um zwei Beisitzer erweitert.
„Mit Ulrike Pointner und Heidi Schneider werden wohl zwei Mitglieder des geschäftsführenden Vorstands bei der nächsten Wahl in zwei Jahren nicht mehr kandidieren und auch ich will in den nächsten Jahren mein Amt zur Verfügung stellen“, erklärt Kunz den Grund für diese Maßnahme.
Die Delegierten gingen mit dieser Vorgehensweise einher und mit Peter Michalek und Jonas Pamer, die beide Mitglieder der Fußballabteilung ist, konnten zwei neue Kandidaten gewonnen werden.
Zum Abschluss der Versammlung wurde noch ein Antrag, der von einem Mitglied der Tennisabteilung vorlag, behandelt. Es handelte sich weniger um einen abzustimmenden Antrag, sondern um einige Feststellungen, die verbunden mit der Bitte um Behandlung eingereicht wurden.
Kunz ging auf alle Punkte ausführlich ein und gab zu allen Punkten des Antrages eine Stellungnahme ab.