Auf drastische Kostensteigerungen müssen sich die 180 Amateurvereine im Spielkreis Donau/Isar in der nächsten Saison einstellen – diese Botschaft wurde vom Kreisspielleiter Ludwig Schmidt bei der am vergangenen Donnerstag in Allershausen stattfindenden Kreisliga-Spielgruppentagung übermittelt.
Da sich in der letzten Saison alle vier Kreisklassen-Vizemeister (SC Moosen/Vils) in der Relegation gegen die Vertreter aus der Kreisliga behaupten konnten, waren elf neue Vereine zugegen. Relegationsspiele zwischen Kreisklasse und -liga werden auch weiterhin auf neutralem Platz ausgetragen, während die Entscheidungen um den Aufstieg in die Bezirksliga in Hin- und Rückspielen ermittelt werden.
Aufgrund der drei Bezirksligaabsteiger umfasst die Staffel in diesem Jahr 15 Vereine, was heuer drei Direktabsteiger und zwei Releganten zur Folge hat. „Dies ist notwendig, um in der nächsten Saison wieder auf die Sollzahl zu kommen“, erläutert Schmidt.
Da der Spielplan sehr spät veröffentlicht wurde, „habt ihr jetzt bis zum 16. Juli Zeit, Spielverlegungen durchzuführen“, wobei auch der Freitag als Regelspieltag genutzt werden kann.
Wenig Resonanz erfuhr heuer der Toto-Pokal, denn nur 60 Teams haben für diesen Wettbewerb gemeldet. Noch geringer ist bislang die Teilnehmer-Quote für die Hallenmeisterschaften, „aber Ihr habt bis November die Möglichkeit, Euch anzumelden“, hofft Schmidt auf weitere Rückmeldungen der Vereine.
Ab sofort können alle Spieler, die das 18. Lebensjahr vollendet haben, täglich in zwei Spielen eingesetzt werden, so dass die Regel, die der SpVgg Altenerding im letzten Jahr zum Verhängnis wurde und zu einer 0:2-Wertung gegen die Veilchen führte, dahingehend aufgeweicht wurde.
Ernüchternd fiel der Bericht des Kreisehrenamtsbeauftragten Norbert Thurner aus, „denn der Einladung zu einem Ehrenamtstreffer sind nicht einmal 10 Vereine gefolgt“. Er warb eindringlich, das Ehrenamt zu honorieren und bat die Arbeit ehrenamtlicher Helfer mit der Meldung zum DFB-Sonderpreis oder den Ehrenamtspreis entsprechend wertzuschätzen“.
Wenn man jedoch die im kommenden Jahr drohenden Verbandsstrafen betrachtet, fällt es schwer, überhaupt noch vom Ehrenamt zu sprechen. Ab sofort muss die Spielberechtigung über den ESB oder die ausgedruckte Spielberechtigungsliste erfolgen und hat nur mit einem aktuellen Lichtbild Gültigkeit.
„Im Vergleich zum Vorjahr muss der Nachweis schon vor dem Spiel erbracht werden, ansonsten liegt ein unberechtigter Spieleinsatz vor“, erklärt Schmidt. Neben einer Spielwertung gegen den schuldhaften Verein wird eine Mindeststrafe von 200 € (im Jugendbereich 75 €) fällig und die Strafe verdoppelt sich mit jedem Wiederholungsfall, „so dass die Geldstrafe bei vier Vergehen auf 1.600 € ansteigt“, führt Jonas Beinhofer, Vorsitzender des Kreissportgerichtes Donau/Isar weiter aus. Zudem droht Vereinen zusätzlich noch ein Punktabzug.
Ob diese drastischen Maßnahmen Vereine bei der Gewinnung ehrenamtlicher Mitarbeiter nachhaltig unterstützen, scheint bei diesem hohen Strafmaß doch sehr fragwürdig.
Ferner werden die Vereinskassen durch die deutliche erhöhte Schiedsrichter-Spesenordnung stark belastet und Kreis-Schiedsrichterobmann Hans Kroll erklärte, „dass neben den Fahrkosten künftig pro Kreisligaspiel 100 € an Spesen auf Euch zukommen“.
Trotz allem äußerten die Vereine Verständnis für die Maßnahme, so dass auch in der kommenden Saison in der Kreisliga an den SR-Assistenten festgehalten wird, wenngleich auch zu vernehmen war, „dass diese zusätzlichen Belastungen aufgrund der allgemeinen steigenden Kosten zu einem ungünstigen Zeitpunkt kommen“.
Der BFV erhofft sich durch die Maßnahme mehr Schiedsrichtern und will den Unparteiischen dadurch mehr Wertschätzung zukommen lassen.
Beinhofer sprach in seinem Bericht, dass die verbalen und auch tätlichen Angriffe auf Schiedsrichter immer mehr zunehmen und aus diesem Grund müssen ab der kommenden Saison solche Vorfälle grundsätzlich an den Verbandsanwalt gemeldet werden, wobei diese Meldung keine weiteren Sanktionen für die Vereine zur Folge hat. „Es sollen solche Vorfälle analysiert werden, um die Gründe für diese Auswüchse zu beleuchten.
Obwohl der Liveticker in der Kreisliga nicht verpflichtend ist, warb Ludwig Schmidt für den durchgängigen Einsatz dieses Mediums.
Eine Hiobsbotschaft gab es für die Vereine, deren Mannschaften in der C-Klasse an den Start gehen, „denn diese Spielklasse wird im nächsten Jahr nicht mehr mit Schiedsrichtern besetzt“. Der Erdinger Spielgruppenleiter Thomas Sievers schränkte ein, „dass wir aber versuchen, für risikobehaftete Spiele oder Partien, die im Kampf um den Aufstieg von entscheidender Bedeutung sind, Schiedsrichter abstellen“.
Doch unabhängig davon, stieß diese Maßnahme auf Kritik, „da man das Gießkannenprinzip nutzt und Vereine, die seit Jahren zahlreiche Schiedsrichter abstellen, genauso behandelt werden, wie diese, die seit Jahren die Sollgrenze bei den Unparteiischen unterschreiten“. In anderen Kreisen sind solche Einschnitte nicht geplant.
Die Tagung der Spielgruppe Erding findet am kommenden Montag ab 19.00 Uhr im Vereinsheim der SpVgg Altenerding am Pretzener Weg statt und es darf mit Spannung erwartet werden, wie die Vereinsvertreter der Erdinger C-Klassisten auf diese Neuerung reagieren werden.