Ein großartiger Transfer-Coup ist den Verantwortlichen der SpVgg Altenerding gelungen, denn mit Leart Bilalli konnten sich die Semptstädter die Dienste des Ex-Erdinger sichern.

Den Kontakt zu Bilalli hat sein Onkel Shaban Vranovci, der bei der SpVgg als Juniorentrainer aktiv ist, hergestellt. Er wusste, dass sich sein Neffe aufgrund einer Veränderung in seinem privaten Umfeld verändern wolle.

„Ich habe mit ihm schon mehrmals über die SpVgg gesprochen, aber er machte sich die Entscheidung nicht leicht, denn er fühlte sich in Freising sehr wohl und war vor allem Teammanager Tamer Bulkurcu sehr dankbar“, erklärt Vranovci.

„Tamer hat alles für mich getan und das werde ich ihm nie vergessen, aber darum bedufte es vieler Überlegungen bis mein Entschluß feststand“, lässt der Neuzugang wissen.

In Kürze wird seine Freundin fest zu ihm nach Deutschland kommen und Bilalli will mit ihr künftig viel Zeit verbringen, sodass er auf der Suche nach einem Verein in der näheren Umgebung war Aufgrund seines Onkels war die SpVgg erster Ansprechpartner und letztendlich einigten sich die Verantwortlichen der SpVgg mit Bilalli auf einen Wechsel zum A-Klassisten.

„Die Entscheidung zu Gunsten der SpVgg ist keinesfalls eine Entscheidung gegen Vatanspor, aber die Zeit für die Fahrten fehlt mir künftig. Bei der SpVgg habe ich ein Umfeld, wo ich Fußball und meine neue private Situation unter einen Hut bringen kann. Natürlich freue ich mich auch darauf, dass ich jetzt im gleichen Verein, wo meine „Familie“ aktiv sind, spielen kann“, so Bilalli weiter und meint mit Familie seine Angehörigen, die für ihn nach dem Verlassen seines Heimatlandes Kosovo eine enorme Hilfe waren.

„Es war anfangs ohne meine Eltern wirklich keine leichte Zeit und mein Onkel und seine Familie, die mich bei sich zuhause aufnahmen, waren eine große Unterstützung für mich, um mich in Deutschland einzuleben“.

Für Vranovci war diese Hilfe eine Selbstverständlichkeit, denn er verfolgte den fußballerischen Weg seinen Neffen in Kosovo aus der Ferne sehr aufmerksam und war vom seinem Taltent überzeugt. „Er war mit 16 Jahren der jüngste Fußballprofi im kosovarischen Fußball und hatte auch Probetrainings bei Dinamo Zagreb sowie Galatasary Istanbul. Zudem konnte sich beim Milan-Cup, einem Jugendturnier des AC Mailand die Torschützenkanone sichern“, erinnert er sich an seine Jugendzeit.

Bis 2015 blieb er bei seinem Heimatverein SC Gjilan, ehe er dann den Sprung in ein komplett neues Umfeld wagte. In Deutschland spielte er dann in der U19 des Regionalligisten TSV Havelse und ein Wechsel zu Hannover 96, wo er für zunächst für die zweite Mannschaft vorgesehen war, stand kurz bevor.  Aufgrund von Problemen bei der Verlängerung der Aufenthaltserlaubnis zerschlug sich der Wechsel.

Doch auch diese Schwierigkeiten konnte Bilalli – auch dank großartiger Unterstützung des Erdinger Ralf Sandner – meistern. „Ohne die Unterstützung von Ralf und seiner Frau Bea hätte ich es wohl nicht geschafft, denn nur durch Ralf bekam ich eine Ausbildungsstelle als Krankenpfleger im Erdinger Krankenhaus und konnte sogar einige Wochen bei den Beiden wohnen“, zeigt Bilalli große Dankbarkeit.

So war es selbstverständlich, dass er dann zunächst für den FC Erding auf Torjagd ging. Nach zwei Jahren beim FCE suchte er dann aber eine neue Herausforderung und wechselte zum Kreisklassisten Vatanspor Freising, wo er sich auf Anhieb wohl fühlte, aber sich nun doch aufgrund der geschilderten Situation zu einem Wechsel entschloss.

Zudem hat ihn das Konzept der SpVgg überzeugt. „Die SpVgg verfügt über eine sehr junge und hungrige Mannschaft und ich konnte mich in den ersten Trainingseinheiten von der Qualität überzeugen. Ich bin sicher, dass ich dort viel Spaß haben werde“.

Das Thema höherklassiger Fußball hat er noch nicht ganz abgehakt, doch zunächst will er in Altenerding erfolgreich agieren und mit Spaß Fußball spielen. Die Verantwortlichen der SpVgg sind sich der „Gefahr“ eines Wechsels bewusst natürlich bewusst.

„Seine Qualität reicht sicherlich für höherklassigen Fußball, aber er ist noch so jung, dass ihm die Zeit nicht wegrennt. Er soll jetzt bei uns ankommen und was die Zukunft bringt, wird sich zeigen, wobei wir natürlich hoffen, dass uns Leart länger erhalten bleibt“, sieht Dasch die Situation realistisch.

Er wird künftig bei jedem Training auch auf seinen Onkel treffen, denn Vranovci wird künftig Trainer Pedro Locke als Assistent unterstützen. „Bislang hatte Pedro keinen Assistenten und für uns war es wichtig, dass wir diese vakante Position schließen, denn wir sind uns sicher, dass man dann das Training noch intensiver gestalten kann“, ist Dasch froh, dass man zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen konnte.

Auch Locke zeigt sich über die Neuzugänge begeistert. „Über dier Qualität von Leart brauchen wir nicht zu sprechen und er wird uns mit Sicherheit verstärken. Die Gespräche mit Shaban haben mir gezeigt, dass wir auf einer Wellenlänge liegen und es macht es schon um Einiges leichter, wenn wir im Training jetzt zu Zweit sind“, hofft der Coach auf eine erfolgreiche Zukunft bei der SpVgg.