Während die Fußballer in der Vergangenheit in den Wintermonaten immer mit der Witterung zu kämpfen hatten, befassen sich die Landkreiskicker derzeit nicht mit den Schneefällen der letzten Tagen, denn es ist leider zu erwarten, dass die Sonne bis zum Restart nach dem Lockdown die Plätze ohnehin in einem Topzustand versetzt hat.
Obwohl der Zeitpunkt der Fortführung der noch laufenden Saison 2019/2020 derzeit noch nicht abzusehen ist, waren die Verantwortlichen der SpVgg Altenerding in den letzten Wochen nicht untätig und haben schon die ersten Weichen für die Zukunft gestellt.
So verständigte sich der sportliche Leiter Matthias Dasch mit Pedro Locke über die Fortführung seiner Trainertätigkeit bei der SpVgg. „Das Gespräch erforderte nur eine kurze Dauer und wir haben uns fix geeinigt. Pedro hat die in ihn gesetzten Erwartungen sogar übertroffen, denn ihm ist es gelungen, innerhalb sehr kurzer Zeit eine Mannschaft mit vielen jungen und vor allem eigenen Nachwuchsspielern zu formen und genau das ist das Ziel, dass wir verfolgen“, freut sich Dasch.
Auch für Locke war die Verlängerung nur Formsache, denn er findet nur lobende Worte. „Ich habe mit der Vereinsführung von Beginn an eine langfristige Zusammenarbeit geplant und auch wenn man im Fußball nie weit nach vorne planen kann, kann ich mir ein Engagement über mehrere Jahre bei meinem Heimatverein durchaus vorstellen. Die Zusammenarbeit mit der sportlichen Leitung ist hervorragend, unsere Infrastruktur, die jetzt mit dem neuen Kunstrasenplatz am Geislinger Änger noch deutlich an Qualität gewinnt, ist top und die Aktiven ziehen bei sehr guter Trainingsbeteiligung überragend mit. Zudem kommen in den nächsten Jahren immer wieder sehr gut ausgebildete Jugendspieler hinzu – was will man mehr?“, blickt Locke der Zukunft hoffnungsvoll entgegen.
Die Verlängerung seines Vertrages gilt unabhängig von der Ligazugehörigkeit im nächsten Jahr. „Auch wenn wir es nicht in der eigenen Hand haben, hoffen wir, dass wir im Kampf um den Aufstieg noch eingreifen können. Aber unabhängig davon ist die Entwicklung der Mannschaft sehr erfreulich und der Vergleich zwischen Vor- und Rückrunde ist enorm. Sollten wir die Form, die wir vor dem Lockdown hatten, halten können, bleiben wir bis zum Schluss im Rennen“.
Freilich hat man vor Jahresfrist mit Ömer Altinisik und David Riederle noch zwei wichtige Stützen verloren, denn das Duo, das erst im Sommer aus dem eigenen Juniorenbereich zu den Herren stieß, schloss sich in der Winterpause dem Kreisligaspitzenreiter FC Langengeisling an.
„Natürlich tut dieser Verlust weh, denn wir hatten gehofft, möglichst viele Spieler aus starken 2001er-Jahrgang langfristig an uns zu binden. Ich kann den Reiz, im nächsten Jahr unter Umständen in der Bezirksliga zu spielen, natürlich verstehen, war aber über den Zeitpunkt des Wechsels überrascht“, äußert Abteilungsleiter Andreas Heilmaier seine Gedanken.
Trainer Pedro Locke schlägt in die gleiche Kerbe. „Ich denke, dass die Jungs vom FCL eher als Perspektivspieler verpflichtet wurden und ich bin der Meinung, es wäre sinnvoller gewesen, sie hätten noch 1 – 2 Jahre bei uns im Herrenbereich gespielt, ehe sie dann einen Wechsel vollzogen hätten. Dann hätten sich höherklassige Vereine um sie als Stammspieler bemüht. Aber ungeachtet dessen wünschen wir den Beiden viel Erfolg beim FCL und die Türe für eine mögliche Rückkehr nach Altenerding bleibt jederzeit offen“, äußert sich der Coach stellvertretend für die gesamte sportliche Leitung.
Auch Angreifer Elmaz Mujic lag ein Angebot aus Langengeisling vor, doch er entschied sich für einen Verbleib und wird weiterhin für die SpVgg auf Torejagd gehen.
Sehr erfreulich ist die Tatsache, dass mit Tobias Neuner und Dominic Florian zwei Leistungsträger, die zuletzt aufgrund von langwierigen Verletzungen nicht zur Verfügung standen, nun wieder einsatzbereit sind.
Locke verspricht sich von diesem Duo sehr viel und hegt auch große Hoffnungen in Faisal Haris. „Faisal will nach seinem Comeback im Herbst nun voll angreifen und, dass er uns mit seinen Qualitäten weiterhelfen kann, steht außer Frage“.
Ebenfalls vor einem Neuanfang bei den Veilchen stehen drei weitere Spieler, die schon im Jugendbereich bei der SpVgg aktiv waren. Die Semptstädter blieben bei der Suche nach neuen Akteuren ihrer Philosophie, auf junge Talente mit Altenerdinger Vergangenheit zu setzen, treu.
„Wir haben vereinbart, dass wir die Namen zunächst nicht nach Außen tragen, aber es handelt sich um ehrgeizige Kicker, die schon vor einigen Jahren im Juniorenbereich der SpVgg zu den Leistungsträgern gehörten. Sie haben dann aus unterschiedlichen Gründen eine Pause eingelegt, doch nun wollen sie in der Vorbereitung angreifen und dann entscheiden, ob sie wieder voll einsteigen können. Ich habe sie immer in meinem Kopf gehabt und ich bin mir sicher, dass sie bei uns zu Verstärkungen werden können“, verrät Locke einiges über das Trio.
Freilich gehen die Blicke der Funktionäre auch schon über diese Saison hinaus und man hat bereits mit der Kaderplanung für die nächste Spielzeit begonnen. Hier setzt man abermals große Erwartungen in den eigenen Nachwuchs, denn es kommen auch heuer wieder zahlreiche Spieler aus der A-Jugend hinzu.
Ggf. werden diese Spieler schon sehr zeitnah im Herrenbereich Fuß fassen, denn es ist geplant, dass man unmittelbar nach Ende der Juniorenpunktrunde auf die „neuen“ Mannschaften der Saison 2021/2022 umstellt.
„Da im Jugendbereich nur noch wenige Spieltage offen sind, werden diese Runden früher als im Herrenbereich beendet sein, sodass die Jugendspieler dann schon Erfahrungen bei den Senioren machen können“, äußert sich Dasch zu den Planungen und will nach Ende des Lockdowns mit den Akteuren über ihre Zukunft reden.
Ungeachtet dessen hat man aber auch schon Planungen mit möglichen Neuzugängen für die nächste Saison im Auge, um den Kader sowohl qualitativ als auch quantitativ optimieren zu können. „Unser Potential ist sehr, sehr gut, aber es fehlt etwas an der Breite, was sich vor allem für die zweite Mannschaft immer wieder als Problem darstellt“, so Dasch weiter.
So laufen auch für das B-Klassenteam die Planungen auf Hochtouren, denn man verfolgt das große Ziel, dass auch die Struktur dieses Teams verbessert werden kann. Die sportliche Leitung hofft zunächst vordergründig, dass Rene Feuker auch weiterhin als Trainer fungiert, „denn er macht seine Aufgabe hervorragend“, lobt Dasch. Allerdings ist es unabdingbar, dass hier der Kader vergrößert wird, „denn nur dann kann er seine Vorstellungen verwirklichen, aber ich denke, wir sind auch hier auf einen guten Weg“.