Gleich 13 Vereine glänzten bei der am Donnerstag in Fraunberg stattfindenden Herrenspielgruppentagung mit ihrer Abwesenheit, wobei überwiegend die Freisinger Vertreter der Versammlung fernblieben. Diese Abwesenheit kostet laut Spielgruppenleiter Florian Neubert „leider wieder unnötiges Geld“ und fließen in die Statistik der Sportgerichtsfälle. Dabei haben sich die Vereine im letzten Jahr ohnehin nicht mit Ruhm bekleckert, denn die Statistik von Kreisspielgruppenleiter Ludwig Schmidt, der in Vertretung von Sportrichter Nico Freisinger den Bericht vortrug, machte doch betroffen. „Im letzten Jahr musste das Sportgericht insgesamt 683 Fälle bearbeiten und im Vergleich im Vorjahr mit nur 605 Urteilen ist die Steigerung doch immens“, erklärte Schmidt. Vor allem mit 47 Vergehen gegen Schiedsrichter und 79 Nichtantretungen verdienten sich die Vereine wahrlich kein Ruhmesblatt. Vereine, die sich im nächsten Jahr als Gastgeber von Relegationsspielen bewerben wollen, sollten in der kommenden Saison keinen Spielausfall verantworten, denn Schmidt und Neubert haben bei der Vergabe von solchen Spielen neue Kriterien aufgestellt. Vereine, die alle Spiele bestreiten, mit ihren Mannschaften im Toto-Pokal bzw. der Hallenmeisterschaft antreten, an den Spielgruppentagungen teilnehmen und den gewünschten Live-Ticker sorgfältig führen, haben gute Chancen als Austragungsort ausgewählt zu werden“, erklärte Neubert. In Sachen Live-Ticker gibt es aber noch viel Nachholbedarf, denn nur 37% der insgesamt ausgetragenen 1.836 Spiele, von denen 611 verlegt wurden, wurden getickert. Jedoch lagen die Kreisklasse Erding (67%) und die A-Klasse Gruppe 7 (56%) deutlich über den Durchschnitt. Sehr erfreut zeigte sich Ludwig Schmidt, der im Großen und Ganzen von einer reibungslosen Saison sprach, über die Meldungen für den diesjährigen Toto-Pokal, denn insgesamt haben sich 54 Vereine angemeldet und „die Steigerung von 80% ist sehr erfreulich“. Möglicherweise hängt die Erhöhung auch mit dem neuen Modus zusammen. „Wir haben eine regionale Einteilung vorgenommen und spielen zunächst einen Kreissieger aus, sodass es mehr Derbys und auch kürzere Fahrstrecken gibt“, erklärte Neubert. Dagegen vermissen die beiden Spielgruppenleiter im Erdinger weiterhin den Zuspruch bei der Hallenmeisterschaft, denn auch heuer liegen kaum Anmeldungen vor, „aber ihr habt noch bis zum 15. September Zeit“, hofft man noch auf weitere Teilnehmer. Der Bericht von Schiedsrichterobmann Knut Friedrich fiel auch nicht sehr erfreulich aus, „denn die Anzahl der Schiedsrichter geht immer mehr zurück und die 11, die am Neulingskurs teilgenommen haben, sind einfach zu wenig, um den Schwund aufzufangen“. Friedrich zeigte auch die möglichen Konsequenzen auf und bereitete die Vereine darauf vor, dass es in Zukunft durchaus sein kann, dass Spiele in der C-Klasse nicht mehr besetzt werden, „denn Jugendspiele von der A- bis zur C-Jugend haben bei der Ansetzung Vorrang“. Aber auch die aktiven Schiedsrichter mussten sich Kritik von ihrem Chef gefallen lassen. „Wir hatten im letzten Jahr insgesamt 19 SR-Pflichtabende, aber diese erfreuten sich nur eines Zuspruchs von 27%“, zeigte sich der Obmann enttäuscht. Er nahm die Vereine in die Pflicht, denn „es werden nur SR angerechnet, die mindestens fünfmal dabei sind. Klärt es mit Euren Männern, sonst geht es leider wieder an die Vereinskasse“. Um mehr Transparenz zwischen Unparteiischen und den Vereinen zu schaffen, will Friedrich die Vereinsvertreter zu einer der nächsten Sitzungen einladen. Jedoch geht nicht nur bei den Schiedsrichtern die Anzahl zurück, denn auch die Mannschaften werden immer weniger, sodass es erste Überlegungen gibt, aufgrund abnehmender Meldungen künftig die Anzahl der B-Klassen zu reduzieren. Für die Vereine gibt es im neuen Jahr auch einige Neuerungen, die sich auch finanziell auswirken werden. So erhöhen sich erstmals seit 2006 die Honorare der Schiedsrichter, die von der Kreisklasse abwärts jedoch moderat sind, denn die Gebühr erhöht sich um 5 Euro auf nun 25 EURO. Auch bei der Abstiegsregelung gibt es im kommenden Spieljahr Neuerungen, denn aus der Kreisklasse gibt es nur einen Direktabsteiger, dafür aber zwei Releganten. „Dies hat den Vorteil, dass ein Verein künftig in der Relegation nicht zwei Spiele gewinnen muss. Diese beiden Teams werden jeweils einem Tabellenzweiten der A-Klasse zugelost und die Sieger qualifizieren sich für die Kreisklasse“, erklärt Neubert den Grund für die Änderung, weist aber darauf hin, dass dies noch vom Bezirksausschuss genehmigt werden muss. Eine weitere, aber wesentlich Änderung gibt es künftig beim Einsatz von Spielern in verschiedenen Mannschaften. Während bis zum Vorjahr die Einsatzbeschränkung in der niederklassigen Mannschaft bereits nach 10 Tagen automatisch endete, wurde dies Frist auf 15 Tage verlängert. Auch an den Spieltagen selbst gibt es für die Vereine neue Anforderungen. Zu einem muss sich der Leiter des Ordnungsdienstes künftig vor dem Spiel beim Schiedsrichter persönlich vorstellen und zum anderen dürfen auf dem Spielberichtsbogen nur noch Personen eingetragen werden, die auch wirklich anwesend sind. Abschließend stellte sich noch Alois Kinseder, der die Nachfolge von Willi Hobmeier als Ehrenamtsbeauftragter antrat vor und erklärte, dass er die Vereine im Winter zu einer Ehrenamtsschulung einladen wolle.

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