Der jüngste sportliche Aufschwung der ersten Mannschaft hat scheinbar das Interesse der Mitglieder wieder geweckt, denn mit 46 anwesenden Personen war die ordentliche Jahreshauptversammlung der Altenerdinger Fußballer sehr gut besucht und wurden von der Abteilungsleitung von Umstrukturierungen in der Abteilung informiert, die vor allem den Jugendbereich betreffen.
„Wir hatten zum Jahresende 2014 in der Abteilung insgesamt 569 Mitglieder und über 330 waren im jugendlichen Alter“, berichtet Spartenleiter Hans Balbach stolz und der Vorsitzende des Gesamtvereines Erich Neueder schlug in die gleiche Kerbe und erklärte, dass eine solche Mitgliederstruktur in keinem anderen Verein dieser Größenordnung gäbe.
Jugendleiter Andreas Heilmaier sprach von einer zufriedenstellenden Entwicklung im Nachwuchsbereich und zeigt sehr erfreut darüber, dass diese Arbeit über die Landkreisgrenzen hinaus Anerkennung bringt, verhehlt aber auch nicht, „dass es hier noch großen Verbesserungsbedarf gibt“.
Diesem will man nun Rechnung tragen und hat dazu das neue Jugendkonzept „Zukunftssicherung durch Neuorientierung – AGENDA 2025“ aufgestellt, das ab sofort konsequent umgesetzt werden soll.
Ein ganz entscheidender Punkt in diesem Konzept umfasst die Ausbildung im Kleinfeldbereich, denn hier sieht man bei der SpVgg noch Nachholbedarf. „Wir haben ganz unten einen enormen Zulauf und bei den G-Junioren haben wir derzeit 24 Spieler, aber oben kommen zu wenig gut ausgebildete Spieler an. Aus diesem Grund haben wir für die neue Saison einen ausgebildeten Trainer an Land gezogen, der hier die Ausbildung in diesen Altersgruppen forcieren soll, damit sich die Kinder altersgerecht entwickeln können“, stellt Heilmaier einen wesentlichen Punkt des neuen Konzeptes vor.
Die bisherigen Trainer sollen allerdings im Boot bleiben und sie sollen durch die Neuverpflichtung auch eine Ausbildung erfahren. „Aufgrund des enormen Erfordernisse ist einfach schwierig, dass sich diese ehrenamtlichen Helfer zu einer Trainerausbildung entschließen, weil es einfach sehr zeitraubend ist und nun wollen wir ihnen die Ausbildung im Verein geben und somit wird der oder die Jugendkoordinatoren unsere Trainer schulen, damit die Kinder ein alters- und leistungsgerechtes Training in Anspruch nehmen können“, gibt Heilmaier einen Einblick in die neue Philosophie der SpVgg.
Um die Entwicklung der talentierten Spieler noch zusätzlich zu fördern, ist auch geplant, dass für die jeweils besten Akteure eines Jahrgangs noch eine zusätzliche wöchentliche Trainingseinheit, die von ausgebildeten Trainern geleitet werden, durchgeführt wird, um die hier noch gezieltere Förderungsmaßnahmen durchführen zu können.
Mit dieser neuen Ausrichtung will man natürlich auch versuchen, dass sich die Quote eigener Spieler in den Jugendmannschaft nachhaltig erhöht, denn derzeit hat man überwiegend Spieler aus umliegenden Vereine, denen zwangläufig die absolute Vereinsidentifikation fehlt. „Es gibt Akteure, die bei uns in der Kreisklassenmannschaft nicht spielen wollen und dafür lieber in die A-Klasse gehen, um in einer Ersten zu spielen“, erklärt Hans Balbach, der sich langfristig durch das neue Konzept erhofft, dass auch im Herrenbereich überwiegend vereinseigene Spieler ankommen, „wenngleich hier natürlich auch immer Bedarf an auswärtigen Spielern bestehen werde, doch die Quote soll sich in den nächsten 10 Jahren deutlich ändern“.
Diese Maßnahmen erfordern natürlich einen nicht unwesentlichen Aufwand und „wir rechnen, dass der neue Coach einen wöchentlichen Zeitaufwand von knapp 20 Stunden zu erfüllen hat und diesem Aufwand müssen wir natürlich Rechnung zahlen“, berichtet Heilmaier und wirbt damit um Verständnis für die Beitragserhöhung im Kinder- und Jugendbereich.
„Wir werden von vielen Eltern immer wieder dazu aufgefordert, die Ausbildung als primären Meilenstein zu sehen. Dafür bedarf es aber auch ausgebildeter Trainer, die nicht unentgeltlich zu haben sind. Als Jugendleiter möchte ich diesem Wunsch gerne nachkommen, weil ich dies auch als wichtig ansehe, doch wir dürfen natürlich auch die Kosten nicht aus den Augen verlieren“, berichtet Heilmaier vor dem Antrag des Abteilungsleiters Hans Balbach, der eine monatliche Beitragserhöhung von 2 € vorschlägt.
„Wenn ich sehe, dass Eltern zum Teil 199 € für ein dreitägiges Trainingscamp zahlen, dann wird mir klar, dass hier eine gute Ausbildung für den eigenen Nachwuchs gewünscht wird und überall, egal ob in der Musikschule oder in anderen Sportarten, ist man bereit, für eine gute Ausbildung Geld zu investieren, sodass die aus meiner Sicht moderate Erhöhung durchaus Berechtigung hat“, appeliert Heilmaier an die Versammlung, die die Argumentation versteht und dem Antrag einstimmig zustimmt.
Der Vorsitzende Erich Neueder, der bei den anschließenden Neuwahlen die Leitung übernahm, bekräftigte diese Entscheidung. „Ich unterstütze ein solches Konzept absolut und kann nur daran appellieren, dies nachhaltig zu verfolgen. Auch die Handballabteilung hat vor 10 Jahr einen ähnlichen Plan aufgestellt und dieser ging auf, sodass die Jugendmannschaften nun alle in den höchsten Spielklassen beheimatet sind“.
Mit diesen Mehreinnahmen kann nun die Jugendarbeit, die im ablaufenden Jahr fast TEU 20 kostete, zusätzlich intensiviert werden, sodass zu davon auszugehen ist, dass die Fußballabteilung auch künftig finanziell auf gesunden Beinen stehen wird.
In der abgelaufenen Periode war dies so gegeben, denn Kassier Stephan Stanglmaier berichtete über ein gutes Jahr und erwähnte, dass die Schulden für das Vereinsheim wieder planmäßig getilgt wurden, sodass die Abteilungsleitung einstimmig die Entlastung erhielt.
Künftig werden die Finanzen vom neuen Kassier Christian Höglsperger verantwortet, denn er löst Stanglmaier, der nach 20 Jahren sein Amt zur Verfügung gestellt hat, als Kassier ab, wobei er noch nicht endgültig aus der Vorstandschaft ausscheidet, denn er steht als Stellvertreter in der nächsten Legislaturperiode noch als Hilfe zur Verfügung.
Neben Höglsperger wurde mit Florian Aldinger noch ein weiteres Vorstandsmitglied neu gewählt und er wird zusammen mit Günter Meier (Jugendleitung Kleinfeld), Frank Aldinger (Vereinsheim) und Markus Weber (Spielleitung Herren), die bereits in letzten Periode in der Vorstandschaft tätig waren, gewählt.
Auch Andreas Heilmaier (Jugendleiter), Michael Lefkaditis (Schriftführer), Josef und Bernhard Stimmer (Kassenprüfer) und Abteilungsleiter Hans Balbach und sein Stellvertreter Rudolf Gandl wurden einstimmig in ihren Ämtern bestätigt.
Im sportlichen Bereich zeigt sich Abteilungsleiter Hans Balbach bei der ersten Mannschaft sehr zufrieden und sieht eine Entwicklung, die sehr positiv ist, während die Reserve derzeit Sorgen bereitet und der Abstieg in die A-Klasse droht.
Im Kleinfeldbereich appelliert Leiter Günter Meier an die Mitglieder, vor allem die AH-Spieler oder Akteure aus der ersten und zweiten Mannschaft, sich als Trainer zu betätigen, denn es herrscht nach wie vor ein Trainermangel. „Wir konnten mit Sebastian Voichtleitner, Vitali Michel, Matthias Loher und Tom Hamburger schon vier Trainer gewonnen werden, aber es wäre schön, wenn sich der ein oder andere noch zusätzlich engagieren könnte“, so Meier.
Mitglied Reinhard Pirschlinger, der im Rahmen der Jahreshauptversammlung für seine 25jährige Mitgliedschaft geehrte wurde, regte an, dass man für den Beitritt eine untere Altersgrenze einführen sollte. Erich Neueder erklärte, dass man jeder Person die Mitgliedschaft in einem gemeinnützigen Verein ermöglichen müsse, aber man könne, wie in der Handballabteilung eine Regelung einführen, dass erst ab 5 Jahren die Aufnahme zum Trainings- und Spielbetrieb möglich wäre.
Diesen Vorschlag wird die neue Abteilungsleitung in der in Kürze einberufenen konstituierenden Sitzung beratschlagen, um hier für den Verein die beste Lösung herbeizuführen.
Neben Pirschlinger wurden Hans Thalhammer und Anton Wegmaier ebenfalls persönlich für die 25jährige Mitgliedschaft geehrte und erhielten die Gratulation von Abteilungsleiter Hans Balbach und dem Vorsitzenden Erich Neueder, während die weiteren Jubilare Hasan Merdanic, Andreas und Stephan Zellner sowie Philipp Sommer nicht persönlich an der Versammlung teilnahmen.
Ebenso erhielt das langjährige Mitglied Jakob Huber noch Glückwünsche der Abteilungsleitung, denn er feierte vor kurzem seinen 60. Geburtstag und erhielt von Abteilungsleiter Hans Balbach noch ein Präsent überreicht.