Eine richtungsweisende Entscheidung fällten die Juniorenleiter der Vereine im Kreis Donau/Isar am Donnerstag in Eichenried, denn es wurde eine völlig neue Spielform für die U19-Junioren bestimmt. Jedoch betrifft diese Änderung nur Vereine ab Kreisliga abwärts, während sich in den höherklassigen Ligen keine Neuerung ergeben wird. Aber die Anwesenheit des vor kurzem gewählten Verbandsjugendleiters Florian Weißmann zeigt, welche Bedeutung diese Abstimmung für den gesamten Juniorenfußball hat. Schon im August des letzten Jahres kündigte Kreisjugendleiter Stefan Erl eine grundlegende Veränderung an, denn nach Saisonende wurden die Kreisligen und Kreisklassen aufgelöst und „alle Vereine sollen die Möglichkeit erhalten, sich für eine bestimmte Spielklasse zu bewerben, für die man sich dann zu Beginn der kommenden Saison qualifizieren muss“, erklärte Erl. Er stellte verschiedene mögliche Austragungsmodi vor und erklärte, „dass je nach Bewerbungen Dreier- oder Vierergruppen gebildet werden sollen, in denen sich dann die Sieger für die Kreisliga qualifizieren. Wir wollen mit den Spielen noch in den Ferien beginnen und es ist geplant, dass die normale Saison dann Anfang Oktober beginnt“. Der Altenerdinger Abteilungsleiter Andreas Heilmaier konnte sich mit den vorgestellten Modalitäten nicht so recht anfreunden und erklärte seine Gründe für seine Zurückhaltung. „Es macht aus meiner Sicht keinen Sinn so früh anzufangen, denn viele Spieler sind da in Urlaub, sodass man niemals den kompletten Kader zur Verfügung hat. Wenn die Qualifikation nur drei Spiele umfasst, dann besteht die große Gefahr, dass man sich die Saison aufgrund Personalmangel schon in den ersten zwei Wochen versaut“. Er belegte seine Zweifel auch mit Zahlen und erwähnte, dass man selbst in der Leistungsklasse Bezirksoberliga in den letzten Jahren in der Ferienzeit zahlreiche Verlegungen hatte. „In den letzten 2 Jahren wurden in den Ferien 35% aller Spiele verlegt und vor drei Jahren waren es sogar die Hälfte und nachdem ich denke, dass man in der Qualifikationsrunde keine Spiele verlegen kann, halte ich einen Beginn vor Schulbeginn für äußerst fragwürdig“. Zudem wollte Heilmaier wissen, was mit Mannschaften, die aus der BOL absteigen und für die Kreisliga gesetzt sind und Teams, die sich nicht an der Quali teilnehmen wollen, dann bis zum Saisonstart im Oktober passiert. Der Altenerdinger Fußballchef beantwortete die Frage selbst: „Dann spielen diese Mannschaften von Mitte Mai bis Anfang Oktober nicht Fußball, müssen dafür bis Dezember und ab Anfang März wieder ran und ich denke, dass kann nicht im Sinn des Fußballs sein“. Sowohl die anwesenden Funktionäre als auch die Vereinsvertreter erkannten die Problematiken und es entstand eine rege Diskussion. Heilmaier hatte im Vorfeld einen Austragungsmodus entworfen, der diesen Problemen Abhilfe schaffen soll. „Ich halte eine Qualifikation in größeren Gruppen, die sich September bis November erstreckt, für wesentlich sinnvoller. Zu einem kann der Start in den Spielbetrieb dann erst nach Schulbeginn erfolgen und zum anderen ist die Gefahr, dass über Auf- und Abstieg vielleicht der Zufall entscheidet, aufgrund der höheren Anzahl an Spielen, doch deutlich geringer, denn in 9 oder 10 Spielen ist die Tabelle in jedem ausschlagkräftiger als nach zwei oder drei Spielen“, gab Heilmaier einen Einblick in seine Pläne. Der vorgeschlagene Modus fand bei den Vereinsvertretern breiten Anklang und auch Erl sowie Weißmann unterstützten diesen Vorfall, wobei der Verbandsjugendleiter an die Vernunft der Vereine appellierte. „Eine Kreisligameldung soll  bitte nicht aus taktischen Gründen erfolgen, sondern ihr sollt Eure Mannschaften nach Leistungsstärke melden, weil es wenig Sinn macht, wenn ihr für die Kreisligaqualifikation meldet, aber dort völlig überfordert seid“. Aus diesem Grund wurde auch festgelegt, dass die schlechtesten Teams, die sich für die Kreisliga bewerben,  auch durchaus in die Normalgruppe absteigen können, „denn sonst melden alle Teams für die stärkste Spielgruppe, um sich darüber einen Platz in der Kreisklasse zu sichern, aber dies werden wir nicht unterstützen“, mahnte Weißmann. Eine exakte Planung hängt nun von den Meldungen der Vereine ab, die Erl bis spätestens 11. Juli vorliegen müssen. „Wenn wir wissen, wer sich von den 68 Mannschaften für die Kreisliga und Kreisklasse meldet, denn können wir die Anzahl und Größen der Gruppen festlegen, wobei eine regionale Einteilung vorgesehen ist“. Die Angst von einigen Vereinsvertretern, dass die Gruppen deutliche Leistungsunterschiede aufweisen, entkräftete Erl. „Ich werde mich an den Tabellen der letzten drei Jahre orientieren und natürlich werden auch die Spielgruppenleiter aus Erding, Freising, Pfaffenhofen und Ingolstadt bei der Einteilung mit eingebunden, da sie die Leistungsstärken ihrer Vereine am Besten einschätzen können“. Nach Abschluss der Qualifikation im November werden dann die Klassen entsprechend der Tabellenstände gebildet und die Kreisligisten ermitteln dann im neuen Jahr in einer Einfachrunde den Meister und den Aufsteiger in die Bezirksoberliga. Nach Beantwortung aller Fragen stimmte Erl über den neuen Spielmodus ab und der Vorschlag der SpVgg Altenerding fand breite Zustimmung, denn 46 von insgesamt 47 anwesenden Vereinen sprachen sich dafür aus. Ob das Pilotprojekt auch in Zukunft Bestand haben wird, soll die Erfahrungen in der kommenden Saison zeigen. „Wenn wir feststellen, dass die bis zuletzt geltende Spielform besser ist, dann gibt es keinen Grund, um nicht wieder dahin zurückzukehren, aber jetzt wagen wir den Versuch und werden sehen, ob des klappt“, erklärte Weißmann abschließend.