Mit Pflichtbewusstsein überzeugten die Erdinger Vereine bei der Jugendspielgruppentagung, zu der die beiden Spielleiter Willi Brambring (Großfeld) und Torsten Horn (Kleinfeld) eingeladen hatten, denn mit Ausnahme von Türk Gücü Erding fanden alle Vereine den Weg nach Forstern. Auch mit dem Verlauf der letzten Saison zeigten sich die beiden Verantwortlichen sehr zufrieden, denn „die Zusammenarbeit hat mit allen Vereinen bestens funktioniert“, berichteten die beiden Spielgruppenleiter. In die gleiche Kerbe schlug Elisabeth Bauer, die nach dem Ausscheiden von Michael Killer den Vorsitz beim Jugend-Bezirkssportgericht III übernommen hat. „Wir hatten im letzten Jahr insgesamt 517 Fälle zu bearbeiten und konnten uns über einen leichten Rückgang gegenüber dem Vorjahr freuen“. Unterstützt wird Bauer bei ihrer Tätigkeit von Dr. Thomas Lindner und Elke Zanker, die als neue Beisitzerin dem BSG angehört und die neue Vorsitzende hatte eine Änderung herbeigeführt. „Wir haben die Zuständigkeit nicht mehr nach Gebieten aufgeteilt, sondern wir Drei sind nun für alle Fälle zuständig“, so Bauer. Die Nachwuchskicker der SG Taufkirchen (U19), FC Forstern (U17), SG Hohenpolding/Steinkirchen, TSV St. Wolfgang/Haag (beide U15), FC Moosinning, TSV Grüntegernbach und TSV Dorfen II (alle U13) traten beim Sportgericht nicht in Erscheinung, denn diese 7 Mannschaften sicherten sich den Fairness-Preis des Landkreises Erding. Landrat Martin Bayerstorfer gratulierte den Vereinsfunktionären und übergab die Schecks, denn der Fairness-Preis wurde vom Landkreis wie in den Vorjahren mit jeweils 150 € honoriert. Ein Novum gab es bei den D-Junioren, denn gleich drei Teams mussten sich den 1. Platz teilen und Brambring stellte fest, „dass dies dem Landkreis mehr Geld kostet“, was Bayerstorfer mit dem Hinweis „Der Landkreis ist nicht arm“ trocken konterte. Der Landrat dankte den Vereinen und Ehrenamtlichen für deren großartigen Einsatz und sprach seine Anerkennung aus. Auch die Kreis- und Stadtsparkasse Erding-Dorfen für die Austragung des jährlichen Sparkassen-Cups sowie die Lipp Markenvertriebs GmbH für den gleichnamigen Pokalwettbewerb heimsten von Willi Brambing ein dickes Lob ein, „denn die Unterstützung ist vorbildlich und schafft die Möglichkeit, dass die Nachwuchskicker ihrem Hobby nacheifern können“. Freilich gab es auch mahnende Wort der Spielgruppenleiter und die Statistik sorgte bei den Vereinsfunktionären für besorgte Gesichter. „Wir hatten im letzten Jahr 6 Mannschaftsrückziehungen, wobei fast alle Altersklassen (Anmerkung der Redaktion: je 2 x U19 und U15 + 1 x U17) betroffen waren und jede Abmeldung ist zu viel“, wenngleich Brambring aufgrund von zu wenigen Spielern aber auch Verständnis für diese Maßnahmen hat. Weniger Verständnis zeigte er für acht Nichtantretungen, „die allesamt in der Rückrunde zu beklagen waren“. Aber nicht nur die Vereine leisteten sich Verfehlungen in diese Richtung, „sondern es wurden auch 3 Spiele nicht von den eingeteilten Schiedsrichtern besetzt“. Alois Reischenbeck, der in Vertretung von Obmann Knut Friedrich die SR-Gruppe Erding vertrat, nahm dies zur Kenntnis, befürchtet aber, dass „es uns auch nicht gelingen wird, im nächsten Jahre alle Spiele besetzen zu können“. Reischenbeck konnte seine Befürchtung auch erklären, „denn es sind einfach zu wenige Neulinge, die den Schwund abfangen können“. Diesem Schiedsrichtermangel ist auch die Tatsache geschuldet, dass die Spiele der U13-Junioren-Normalgruppen im nächsten Jahr nicht mehr eingeteilt werden und sich die Vereine selbst um einen Schiedsrichter kümmern müssen. Lt. Reischenbeck ist es vor allem problematisch, dass die Hälfte des neu gewonnenen Nachwuchses innerhalb von 2 Jahren schon wieder aufhört, „weil sie anfangs mit der Spielleitung überfordert sind und dann die Lust verlieren“. Dieser Entwicklung will man nun entgegenwirken und Jugendspiele sollen mit einem Tandem-Schiedsrichtergespann geleitet werden. „Neben den Nachwuchsschiedsrichter steht noch ein erfahrener Kamerad auf dem Spielfeld und leistet Unterstützung, sodass der junge Referee die nötige Zeit hat, um sich an seine Aufgabe zu gewöhnen“, erklärt Reischenbeck das neue Projekt. Dass die Vereine diese Lösung unterstützen, zeigt deren Spendenbereitschaft. „Um dem erfahrenen Schiedsrichter zumindest seine Unkosten erstatten zu können, haben wir die Vereine um eine Spende gebeten und fast alle sind unserer Bitte nachgekommen“, sprach Reischenbeck den Vereinsvertretern seinen Dank aus. Kreispielleiter Stefan Erl warf einen Blick in die Zukunft und vor allem bei den U19-Junioren gab es interessante Neuigkeiten. „Es gab im Kreis Donau/Isar in dieser Altersgruppe heuer nur noch 62 Meldungen und dies ist ein Rückgang von 12 Teams im Vergleich zum Vorjahr, wobei diese Entwicklung in ganz Bayern zu beobachten ist“. Insgesamt haben sich bislang 24 Mannschaften für die erstmals anstehende Kreisligaqualifikation (wir berichteten) gemeldet, „sodass wir wohl drei regionale Achterguppen bilden und die ersten vier dieser Gruppen werden sich dann für die Kreisliga qualifizieren“, erklärt Erl den vorgesehenen Modus. Weitere 26 Teams wollen in die Kreisklasse, während 12 Teams in der neuen Saison ihr Zuhause in der Normalgruppe sehen. Die vorgesehenen Einteilungen der Erdinger Spielgruppen verlief sehr unterschiedlich. Während die Gruppeneinteilung von den U13- bis hin zu den U17-Junioren ohne Komplikationen verlief, sorgten die zahlreichen Änderungswünsche der Vereinsvertreter im Kleinfeldbereich für Ärger bei Torsten Horn. „Wir haben uns bei der Einteilung der Gruppen an die Angaben Eurer Meldungen gehalten und haben uns die Nächte um die Ohren geschlagen, um eine vernünftige Einteilung hinzubekommen. Aber jetzt wollt Ihr wieder in andere Gruppen und ich mache das in Zukunft nicht mehr mit“, drohte der Kleinfeldjuniorenleiter mit der Niederlegung seiner Aufgabe. Der Ehrenspielgruppenleiter Rudi Simbeck sprang ihm zur Seite und richtete an die Vereinsvertreter einen Appell. „Traut doch Euren Kindern mehr zu – die sind nicht alle schwach, sondern können mehr leisten, was ihr denkt. Sie haben auch kein Problem, wenn sie auch mal ein Spiel verlieren, sondern eher sind es die Eltern und Großeltern, die die Ursache sind. Aber unterstützt mit Eurer Vernunft die Spielgruppenleiter. Es ist ohnehin schwer genug, Funktionäre zu finden, sodass sie Eure Unterstützung verdienen“. Diese Worte fanden scheinbar Anklang, denn letztendlich gab es trotz zahlreichen Umgruppierungen eine einvernehmliche Lösung, die sowohl bei Horn als auch bei den Vereinen für Zufriedenheit sorgte. Lobende Worte gab es für Horn vom Altenerdinger Kleinfeldjuniorenleiter Patrick Hahn, der die Austragung der überregionalen Rückrunde bei den U11-Junoiren begrüßte und hofft, „dass diese Austragungsvariante auch im nächsten Jahr wieder zur Anwendung kommt“. Sehr kritisch äußerte sich Andreas Öller gegenüber dem Stützpunkttraining. Der Jugendleiter des FC Forstern bemängelte, dass dort Empfehlungen geäußert werden, „dass Spieler zu anderen Vereinen wechseln sollen, obwohl wir sogar in der gleichen Spielklasse wie der empfohlene Verein spielen“. Horn brachte für diese Beschwerde absolutes Verständnis auf und bat Öller, eine schriftliche Bestätigung über diesen Vorgang vom Spielervater einzuholen. „Ich habe es mehrfach gehört, dass die Stützpunkttrainer die Spieler zu ihrem eigenen Verein holen wollen, aber wir können erst tätig werden, wenn wir was in der Hand haben, denn eine derartige Praxis ist nicht erlaubt“. Nach gut 2, 5 Stunden fand die Versammlung ein versöhnliches Ende, denn Horn, der zudem für dem Merkur CUP verantwortlich ist, überreichte jedem Verein, der seine Sportanlage im letzten Jahr für den beliebten E-Juniorenwettbewerb zur Verfügung gestellt hat, einen hochwertigen Ball.