Sehr gut besucht war die Juniorenpflichtversammlung, zu der der bisherige Erdinger Spielgruppenleiter Florian Neubert eingeladen hatte und die anwesenden Funktionäre erfuhren bei der fast dreistündigen Versammlung über interessante Vorhaben des BFV.

Zunächst kam Neubert aber einer erfreulichen Aufgabe nach, denn zusammen mit Landrat Martin Bayerstorfer übergab er an vier Juniorenleiter den diesjährigen Fairnesspreis, der auch heuer wieder mit einer stattlichen Prämie in Höhe von jeweils 150 € honoriert wurde. Bei den U19-Junioren zeigte sich der TSV St. Wolfgang als das fairste Team, während bei den U17-Junioren die Jungs des SC Moosen einwandfrei agierten. Der Preis bei den U15-Junioren ging an die Kicker der JFG Sempt Erding und die U13-Junioren der BSG Taufkirchen konnten ihre Mannschaftskasse aufstocken.

Anschließend verabschiedete sich Neubert aus seinem Amt, „denn ich gab dem langen Drängen von Kreisspielleiter Horst Kaindl nach und werde künftig als Herrenspielleiter der Kreise Erding und Freising fungieren“. Als Nachfolger stellte sich Willi Brambring zur Verfügung und Torsten Horn, der schon im letzten halben Jahr die Aufgabe des Kleinfeldjuniorenleiters innehatte, bleibt der Erdinger Gruppe treu. „Ich denke, wir haben jetzt ein intaktes Team und ich bin guter Dinge, dass die Zusammenarbeit gut funktionieren wird“, zeigte sich Neubert mit der Nachfolgeregelung sehr zufrieden.

Brambring fand bei seiner Vorstellung lobende Worte für seine Nachfolger. „Meine beiden Vorgänger Rudi Simbeck und Florian Neubert hinterlassen ein schweres Erbe, aber die Beiden haben mir ihre Unterstützung zugesagt und dies war Voraussetzung für meine Kandidatur“. Das neue Amt werde er über einen noch unbestimmten Zeitraum ausüben, „aber irgendwo zwischen 2 und 22 Jahren wird es wohl sein“, scherzte Brambring und nahm damit Bezug auf die Amtszeiten seiner beiden Vorgänger.

Kreisspielleiter Stefan Erl konfrontierte die Vereinsfunktionäre mit einem revolutionären Plan des BFV, „der aber einer Zustimmung von Euch bedarf“. In der Saison 2018/2019 ist bei den U19-Juinoren ein Pilotprojekt geplant, das vor Beginn der Punktspielrunde Qualifikationsturniere vorsieht. „Der Meister der Kreisliga wird weiterhin automatisch in die BOL aufsteigen, doch die weiteren Teams können sich je nach Stärke für die Kreisliga bzw. Kreisklasse bewerben, sodass die Platzierung aus dem Vorjahr nicht mehr entscheidend für die Eingruppierung in der nächsten Saison ist“, erklärte Erl das interessante Vorhaben. Um dann die Ligen entsprechend zu besetzen, sind im September dann bis zu 6 Qualifikationsspiele geplant, die dann maßgebend für die Ligazugehörigkeit sind. „Die normale Punktrunde wird dann erst im Oktober beginnen und wir hoffen uns von dieser Idee, dass die Ligen dann qualitativ ausgeglichener besetzt sind und zudem glauben wir, dass Spieler dann aufgrund bislang vorgegebener Ligazugehörigkeit durch eine Platzierung aus der Vorsaison nicht immer den Verein wechseln müssen“, spricht Erl die Vorzüge an.

Ob dieses Pilotprojekt realisiert wird, steht jedoch noch in den Sternen, „denn es wird im Frühjahr zu diesem Thema eigene Versammlungen geben, wo dann die Vereinsfunktionäre genau informiert und dann entsprechend abstimmen werden“.

Über eine Änderung bei den E-Junioren wurde bereits bei der aktuellen Tagung geurteilt und alle anwesenden Vereine zeigten sich von der Idee von Kleinfeldjuniorenleiter Torsten Horn angetan. „Ich würde es begrüßen, dass wir bei den U11-Junioren in der Frühjahrsrunde überregional spielen, sodass beispielsweise in der Gruppe 1 jeweils die vier besten Teams aus den Kreisen Erding und Freising gegeneinander antreten“.

Ohne Gegenstimme ging dieser Vorschlag durch, da sich die Juniorenleiter qualitativ eine Verbesserung erwarten und auch bereit sind, dafür längere Fahrstrecken in Kauf zu nehmen.

Wie in den Vorjahren ergaben sich im Kleinfeldbereich bei der Gruppeneinteilung der U9-Junioren wieder zahlreiche Wünsche nach Umgruppierungen, die aber von Horn letztendlich allesamt erfüllt werden konnten.

Weitaus hitziger Diskussionen gab es einmal mehr über das Spielrecht von A-Juniorenspielern im Herrenbereich und es gab ganz unterschiedliche Meinungen. Während der Moosinninger Juniorenleiter Alfred Obermaier dafür plädierte, dass Akteure des jüngeren Jahrgangs nur im Juniorenbereich eingesetzt werden dürfen, sah es sein Kollege vom Max Wagner vom FC Hohenpolding anders.  „Wir sind ein kleiner Verein und brauchen unsere Juniorenspieler im Herrenbereich, um überleben zu können“, äußerte sich Wagner und beide Seiten brachten für die unterschiedliche Argumentation Verständnis auf, was darauf hindeutet, dass bei dieser Thematik eine einvernehmliche Lösung nur schwer herbeizuführen ist.

Obermaier zeigte sich vor allem besorgt, „dass viele Vereine teils mit finanziellen Versprechungen A-Junioren des älteren Jahrgangs für den Herrenspielbetrieb abwerben und dies wird dazu führen, dass kein höherklassiger A-Junoirenfußball in Erding nicht mehr möglich ist, weil wir die Ligen dann nicht mehr halten können“ und mit seiner Einschätzung erntete er Applaus von seinen Funktionärskollegen.

Erl appellierte an die Vereine, sich aktiv am Kreistag im nächsten Jahr zu beteiligen, „denn nur mit Euren Stimmen sind auch Satzungsänderungen durchzusetzen“.

Der Bericht von Sportrichterin Elisabeth Bauer sorgte bei den Funktionären für Unverständnis, denn selbst im E-Juniorenbereich gab es Spielabbrüche, die von Trainern herbeigeführt wurden. „Ich habe überhaupt kein Verständnis, dass ein Trainer seine Kinder vom Feld nimmt, bloß weil er mit einer Schiedsrichterentscheidung nicht einverstanden ist und dies muss der Verein auch im Strafmaß deutlich spüren“.

Ein weiteres Problem sei im letzten Jahr die Vielzahl von Nichtantretungen gewesen.  „45 Spiele wurden nicht ausgetragen, wobei diese Spielausfälle überwiegend von Auswärtsmannschaften zu verantworten waren“ erklärte Bauer. Sie empfahl den betroffenen Vereinen, die Fahrkosten aus dem Hinspiel dem anderen Verein in Rechnung zu stellen, „denn diese Möglichkeit räumt Euch die Satzung ein“.

Schiedsrichtereinteiler Thomas Sievers bat die Vereine, die Schiedsrichter zu schützen. „Wir haben 18 Schiedsrichter unter 16 Jahren im Einsatz und wenn sie nur beschimpft werden, hören sie wieder auf, sodass ich Euch bitte, dies bei Euch im Verein zu verhindern“.