Stürmisch ging es beim 4:5 (1:2) der SpVgg Altenerding gegen den SV Walpertskirchen einher. Nicht nur die starken Windböen trugen maßgeblich zur Dramaturgie dieses Duells bei, sondern auch der Spielverlauf.
Die Gastgeber fanden zunächst besser in die Partie. Mit dem Wind im Rücken und konsequenter Zweikampfführung tauchten sie mehrmals gefährlich vor dem Altenerdinger Gehäuse auf, Alexander Coenen im Kasten der Veilchen verhinderte aber Schlimmeres. Nach etwa zehn Spielminuten dann die Gäste mit ersten Großchancen, allerdings ohne das nötige Fortune im Abschluss, da der WSV sich aufopferungsvoll in jeden Ball der Semptstädter warf. In der 20. Spielminute war es aber endlich soweit: Nils Pallares-Basullas und Emilio Polsfuss tauchten nach einem Steilpass gleich beide völlig alleine vor dem herauseilenden WSK-Keeper Jonas Schiggas auf, der beim gekonnten Heber des Spaniers allerdings nur noch das Nachsehen hatte. Nach dem 0:1 erarbeiteten sich die Lila-Weißen ein klares Übergewicht. Mit schönen Doppelpässen umging man Walpertskirchens „Gegenwind“ und tauchte immer wieder gefährlich vor dem Tor der Gastgeber auf. Auch das 0:2 durch Maximilian Geiger (22. Spielminute) ein Resultat einer sehenswerten Kombination, an deren Ende Altenerdings Mittelfeldmotor im Nachschuss die Führung für die Gäste ausbaute. Die Freude währte allerdings nur kurz, denn Georg Schuler verkürzte nur wenige Augenblicke später aus der Distanz und dank kräftiger Windunterstützung zum 1:2.
Nach dem Seitenwechsel erwischten die Gelb-Schwarzen erneut den besseren Start. Nur 120 Sekunden nach Wiederanpfiff ließ man am linken Strafraumeck Walpertskirchens Ausnahmekicker Sammy Ofiri ein wenig zu viel Platz und der bedankte sich auf seine Art mit einer kurzen Körpertäuschung sowie einem strammen Schuss ins kurze Eck zum 2:2 Ausgleich. Der WSV in der Folge mit einigen gefährlichen Angriffen durch die Abwehrzentrale, aber Altenerdings Rückhalt Alexander Coenen in dieser Phase stets auf der Hut. Letzterer sorgte dann Dank eines Windstoßes auf kuriose Art und Weise für die erneute Führung der Gäste, denn nach einem Rückpass wurde der anschließende Abschlag von einer starken Böe erfasst und sprang unglücklich über Walpertskirchens Torhüter zum 2:3 ins Netz. Doch auch dieses Mal schlugen die Hausherren postwendend zurück. Während die Gäste noch ihren Führungstreffer bejubelten, ließ man kurzzeitig die Konzentration schleifen und kassierte nach einer sehenswerten Kombination des WSV den erneuten Ausgleich durch Marco Jansen. Die Partie nun auf des Messers Schneide. Die Veilchen spielerisch überlegen, Walpertskirchen dafür brandgefährlich bei Kontern und beide Teams mit Chancen auf die Führung. Diese erzielte schließlich Maxi Geiger, erneut mit Windunterstützung, in Form eines Freistoßes über 35 Meter, der unhaltbar im Kasten der Gastgeber einschlug. In der Folge verpasste die Spielvereinigung dann allerdings den Sack bei einigen guten Torschussgelegenheiten endgültig zuzumachen und wurde kurz vor dem Ende der Partie bitter dafür bestraft. In zentraler Position griff niemand entscheidend Florian Clemens an, der sich vor dem Strafraum ein Herz fasste und zum erneuten Ausgleich traf. Die Semptstädter mit jeder Menge Wut im Bauch, warfen dann in der Schlussphase noch einmal alles nach vorne. Mit dem Schlusspfiff dann die Entscheidung: Nach einem weiteren, langen Abschlag und einer erneuten Windböe, kam es zum Showdown bei „vom Winde verweht“ in Form eines Sprintduells zwischen Altenerdings Emilio Polsfuss und WSV-Schlussmann Jonas Schiggas, das Altenerdings Torgarant am Ende um eine Fußspitze und quer in der Luft liegend knapp für sich entschied und akrobatisch das Leder vorbei am herauseilenden Keeper zum 4:5 ins Tor spitzelte.
Auf der Seiten der Spielvereinigung natürlich grenzenloser Jubel über den Last-Minute-Erfolg, lange Gesichter dagegen bei den Gastgebern über den Ausgang dieser spannenden und, dank des Windes, auch zeitweise kuriosen Partie. Lange freuen kann man sich allerdings nicht über diesen knappen Erfolg, denn in der Folgewoche wartet im Lokalderby gegen die Lokalrivalen des FC Erding die nächste schwere Herausforderung auf die Veilchen.