Die geplante Zusammenarbeit zwischen den Fußballabteilungen der SpVgg Altenerding und des TSV Erding erfordert doch mehr Zeit als erwartet, sodass die beiden Vereine zur nächsten Saison noch nicht gemeinsam am Punktspielbetrieb teilnehmen werden.
Grundsätzlich waren sich beide Seiten über das geplante Projekt einig und „auch die Namensgebung war für die Verschiebung nicht ausschlagend, sondern viele rechtliche und auch finanztechnische Gründe zwangen uns zu diesem Schritt“. Dies berichten die beiden Abteilungsleiter Andreas Heilmaier (SpVgg Altenerding) und Matthias Köppen (FC Erding) g und erklären diese Entscheidung wie folgt.
„Unsere sehr harmonischen und zahlreichen Gespräche in den letzten Monaten haben gezeigt, dass beide Vereine von den Vorteilen einer Zusammenarbeit überzeugt sind und diese auch weiterhin anstreben, doch eine kurzfristige Lösung war aufgrund vieler offener Punkte noch nicht möglich“.
Die Erdinger Funktionäre wollten, dass die Zusammenarbeit in Form einer klassischen Fusion mit Gründung eines neuen Vereines einhergeht, „wobei dieser Schritt auch mittelfristig vorstellbar war“.
Aber die Verantwortlichen der SpVgg konnten auch für eine Fusion in einigen Jahren keine feste Zusage geben, weil ein solcher Schritt nicht nur in der Hand der Fußballabteilung liegt. „Die Satzung bietet zwar jeder Abteilung die Möglichkeit, aus der SpVgg auszutreten, aber für diesen Schritt ist eine Zustimmung von mindestens 75% aller Delegierten, die von allen Abteilungen gestellt werden, notwendig“, erklärt Heilmaier und zeigt die damit einhergehenden Risiken, die vor allem das Vereinsheim betreffen, auf.
Natürlich könnten einzelne Mitglieder aus der SpVgg rausgehen und einen eigenen Verein gründen, aber dieser Schritt würde für die Fußballabteilung der SpVgg doch erhebliche Nachteile bzw. Risiken mit sich bringen. „Wir haben das Vereinsheim zwar selbst finanziert, doch rechtlich liegt es im Eigentum der SpVgg. Wenn wir also die Zustimmung nicht erhalten, können wir es nicht in einen neuen Verein übertragen, sodass wir dann ohne Vereinsheim, ohne Vermögen und letztendlich auch anfangs ohne Mitglieder wären und dieses Risiko ist einfach zu hoch“, zeigt Heilmaier die bestehende Problematik auf.
Wir können somit gegen dem TSV keine seriöse Zusage geben, denn ich kann das Abstimmungsergebnis nicht vorhersehen“, erklärt Heilmaier. Auch sein Erdinger Kollege Mathias Köppen kennt diese rechtlichen Hürden, befürchtet aber bei einer fehlenden Fusionszusage, dass er in seinem Verein die Zustimmung über einen sofortigen Wechsel zur SpVgg nicht erhalten werde.
„Es war ursprünglich geplant, dass wir im ersten Schritt mit unseren Mitgliedern nach Altenerding wechseln und auch zunächst unter dem Dach der SpVgg am Spielbetrieb teilnehmen. Dies wurde auch an die Mitglieder so kommuniziert, jedoch mit der Aussicht, dass in ein paar Jahren eine klassische Fusion angedacht sei. Dieser zweite Schritt kann jedoch aktuell nicht garantiert werden, sodass es nun natürlich schwer ist, unsere Mitglieder vom ersten Step – den Wechsel der Mitglieder nach Altenerding – zu überzeugen, da wir hier dadurch natürlich auch große Risiken eingehen würden“, erklärt Köppen.
Sollte nämlich eine Fusion auch mittelfristig nicht zustande kommen und sich die Erdinger wieder unter dem Dach des TSV zum Spielbetrieb anmelden, müsste man in der C-Klasse starten. „Die SpVgg war sogar bereit, uns in diesem Falle beispielsweise die Spielklasse der zweiten Mannschaft zu überlassen, aber eine solche Vereinbarung kann lt. dem Bayerischen Fußballverband so nicht umgesetzt werden“, bedauert der Erdinger Fußballboss.
Wie geht es nun weiter? „Wir verlieren das Projekt nicht aus den Augen, aber es bedarf aufgrund der vielen rechtlichen und finanziellen Themen einiger Zeit. Wir werden jetzt weiterhin Gespräche führen und werden versuchen, dass wir Schritt für Schritt diese Hürden meistern, um vielleicht doch in den nächsten Jahren diesen Schritt gehen können“, erklären Köppen und Heilmaier gleichermaßen.
Kurzfristig planen beide Vereine nun eigenverantwortlich für die neue Saison.