Vier Erdinger Vereine waren der Herrenspielgruppentagung, die am Mittwoch in der Vereinsgaststätte des BC Attaching stattfand, ferngeblieben und verpassten zahlreiche wichtige Informationen. Doch sie haben nun noch die Möglichkeit, sich zumindest über die neuen Regeln, die ab dem 01. Juli Gültigkeit haben, zu informieren, denn Schiedsrichterobmann Knut Friedrich lud die Vereinsfunktionäre dazu am 22. Juli zur SR-Versammlung nach Kirchasch ein.

Auch wenn fast alle Funktionäre  von einer sehr guten Zusammenarbeit mit dem Vereinen sprachen, gab es auch kritische Worte und vor allem die Ausführungen von Schiedsrichterobmann Knut Friedrich sorgten doch für Ernüchterung.

„Mir fehlt der Respekt und die Wertschätzung gegenüber unserer Gilde und auch vom Sportgericht würde ich mir mehr Rückendeckung erwarten“, beklagte sich Friedrich.

Explizit sprach einen Fall an, indem ein Verein innerhalb von wenigen Wochen einen zweiten Spielabbruch zu verantworten hatte und die Strafe, die dann im Vergleich zum ersten Vergehen halbiert wurde, hatte nach Friedrich´s Meinung keine abschreckende Wirkung.  „Dieses Urteil war für die Schiedsrichter ein Schlag ins Gesicht und aus meiner Sicht skandalös“, nahm der Obmann kein Blatt vor den Mund.

Welche Folge ein respektloses Verhalten von Spielern, Trainers und Zuschauer hat, legte er anhand einer Nachricht eines 18jährigen Nachwuchsschiedsrichters dar, der aufgrund ständiger Beschimpfungen seine Karriere frühzeitig beendete.

Dass solche Verfehlungen aber nicht an der Tagesordnung sind, verdeutliche der Bericht von Sportrichter Eckhart Schulz, denn im Vergleich zum Vorjahr waren die Sportgerichtsfälle rückläufig, wenngleich aber noch immer 627 Urteile zu fällen waren. „Bedauerlich war jedoch, dass Tätlichkeiten zugenommen haben“, berichtet Schulz.

Kritik, dass die Geldstrafen zu hoch seien, wies der Jurist jedoch von sich. „Die Satzung schreibt Mindeststrafen vor und darunter können wir uns nicht bewegen“.

So wird ein Verein, der bei der Online-Passantragung falsche Angabe macht mit mindestens 250 EUR zur Kasse gebeten und auch ein fehlender Nachweis einer Spielberechtigung wird mit Minimum 300 EUR sanktioniert.

Obwohl Nichtantretungen  – an den letzten 4 Spieltagen verdoppelt sich sogar der Satz – sehr kostspielig sind, haben die Gebühren bislang noch nicht die erhoffte Wirkung gezeigt, denn die Statistik von Spielgruppenleiter Neubert zeigt, dass im letzten Spieljahr 16 Spiele nicht ausgetragen werden konnten.

Die weiteren Zahlen waren auch sehr interessant und von den insgesamt 1.270 Spielen wurden 438 Partien verlegt, „wobei die Rate im Vorjahr sogar noch höher war“.

Mehr Disziplin und Sorgfalt erhofft sich Neubert im neuen Jahr von den Vereinen in Sachen Ergebnismeldung und Live-Ticker. „Im letzten Jahr gab es mehr fehlende Ergebnismeldungen und auch die Nutzung des Live-Tickers kann deutlich verbessert werden“, richtete Neubert einen Appell an die Vereine.

Der Kreisvorsitzende Florian Riepl schlug in die gleiche Kerbe und zeigte den Vereinen auch den Vorteil des Live-Tickers auf. „Zu einem ist für alle Vereine ein toller Service, wenn man über die aktuellen Zwischenstände der Konkurrenz informiert ist und zum anderen generiert der BFV daraus auch Werbeeinnahmen und je mehr tickern, desto mehr Geld gibt es von den Sponsoren und das kommt Euch allen zu Gute“.

Riepl machte auch Werbung für diverse Ehrenamtspreise. „Wir haben mit DFB-Ehrenamtspreis, dem DFB-Sonderpreis und der Ehrung von U30-Funktionären mehrere Auszeichnungen im Angebot, aber die Vereine müssen die Kandidaten vorschlagen und es gibt in jedem Verein genügend Helfer, die geehrt werden sollen“, hofft Riepl auf Vorschläge aus den Reihen der Vereine.

Abschließend richtete Neubert den Blick auf die neue Saison und er freut sich, „dass heuer der Toto-Pokal mehr Zustimmung gefunden hat, denn die Anzahl der Meldungen konnte im Vergleich zum Vorjahr um 6 erhöht werden“.

Wenig Interesse haben die Erdinger Mannschaften, in der Halle anzutreten, „aber bis zum 31. Oktober könnt ihr Euch noch anmelden und ich würde mich freuen, wenn wir auch in Erding eine Runde spielen könnten“, hofft Kreisspielleiter Ludwig Schmidt noch auf Nachmeldungen.

Bei drei Abstimmungen zeigten sich die Vereine nahezu einig. Alle Vereinsvertreter waren dafür, dass Vereine ihre Heimspieltage zwischen Frei- und Sonntag frei wählen können.

Ebenso sprachen sich alle Funktionäre dafür aus, dass man von der Möglichkeit, bei Sonntagsheimspielen des FC Bayern eigene Partien verlegen zu können, keinen Gebrauch machen wolle.

Trotz einer Gegenstimme war die Abstimmung bzgl. des Austragungsmodus bei Relegationsspielen sehr eindeutig, denn auch künftig hält man an der Regelung, eine Entscheidung in einem Spiel auf neutralem Platz herbeizuführen, fest.

Neubert hofft, dass sich im nächsten Jahr wieder mehr Vereine für die Austragung von solchen Entscheidungsspielen bewerben, „denn heuer hatten wir nur 5 Meldungen, sodass Vereine leider etwas weitere Entfernungen in Kauf nehmen mussten“.