Wie vor schon angekündigt, lud Kreisjugendleiter Stefan Erl die Vereine im Kreis Donau/Isar zu drei Online-Meetings an und er zeigte sich über das rege Interesse sehr zufrieden.

„Von insgesamt 158 Vereinen, die am Jugendspielbetrieb teilnehmen, loggten sich 132 Funktionäre ein und die überaus hohe Quote von 83,5 % zeigt deutlich, dass man auch nach der Corona-Pandemie eine Zukunft im Nachwuchsfußball sieht“.

Ein zentrales Thema war dabei zunächst die Wiederaufnahme des Trainingsbetriebes, der jedoch noch viele Fragezeichen beinhaltet. Zwar konnte die zwischenzeitlich vorliegende 12. Bayerische Infektionsschutzmaßnahmenverordung doch einige Punkte klarstellen, aber es bestehen immer noch erhebliche Unsicherheiten, die eine, vor allem kurzfristige Wiederaufnahme des Trainingsbetriebes erschweren.

„Uns liegen bis dato nur schwammige Informationen vor, doch die Pandemie erfordert eindeutige Vorschriften, an denen wir uns orientieren können. Bevor nicht alle Unklarheiten geregelt sind, macht ein Restart keinen Sinn, denn ich will nicht die Verantwortung für eine falsche Interpretation dieser Vorgaben übernehmen“, erteilt der Altenerdinger Juniorenleiter Florian Aldinger dem Start in der kommenden Woche derzeit eine Absage.

Er erwähnt in diesem Zusammenhang, dass die Stadt Erding auch noch Zeit benötigt, um ein Konzept, dass den neuen Bestimmungen gerecht wird, erstellen muss und „bis dahin sind auch die städtischen Sportanlagen noch gesperrt“.

Klar geregelt ist nur, dass in Landkreisen und kreisfreien Städten bei einer Inzidenz unter 50, die aktuell für den Erdinger Landkreis vorliegt, bereits am kommenden Montag wieder ein kontaktfreier Trainingsbetrieb unter freien Himmel möglich wäre.

Jedoch ist dieser Start auf Gruppen von bis 10 Personen (ohne Altersbeschränkung) bzw. in Gruppen von bis zu 20 Personen unter 14 Jahren beschränkt ist. Sollte sich die Ansteckungen jedoch häufen und die Inzidenzzahl auf über 50 erhöhen, dann werden zunächst nur die Bedürfnisse der Kinder unter 14 Jahren berücksichtigt, während sich alle anderen Kicker dann noch mindestens bis zum 22. März bis zum Restart gedulden müssen.

Im Worst-Case, bei der die Anzahl der Ansteckungen innerhalb von 7 Tagen auf über 100 Ansteckungen pro 100.000 Einwohner ansteigen, würden die Lockerungen wieder rückgängig gemacht und der Trainingsbetrieb würde sofort wieder eingestellt.

Allerdings wurde bislang nicht beantwortet, ob beim Kindertrainingsbetrieb bei einer beschränkten Anzahl an Teilnehmern auch die Trainer/Betreuer beinhaltet sind. Ferner ist auch nicht klar geregelt, ob die Beschränkungen für die gesamte Sportanlage oder nur für eine bestimmte Größe (ganzer oder halber Platz) Gültigkeit finden und ob Duschen/Umkleiden genutzt werden dürfen.

Weiterer Klärungsbedarf besteht zudem darin, ob die für jeden Landkreis bzw. kreisfreien Städte festgelegte Inzidenzzahl für das Gebiet, wo das Training stattfindet, Anwendung findet oder ob dieser Wert vom Wohnort des Teilnehmers abhängig ist.

Sollte sich die Inzidenzzahl innerhalb der nächsten 14 Tagen nicht drastisch über 100 erhöhen, dann sieht der Regierung ab 22. März den nächsten Öffnungsschritt vor, der aber den Vereinen mit verpflichtenden Tests alle Teilnehmer weitere Verpflichtungen auferlegt, die jedoch ebenfalls Fragen offen lassen.

„Es ist bis dato nicht kommuniziert, wer für die Einhaltung dieser Tests verantwortlich ist. Sollten die Vereine dafür in die Verantwortung genommen werden, stehe ich einer Wiederaufnahme unter diesen Umständen sehr skeptisch gegenüber. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ehrenamtliche Funktionäre oder auch Trainer dieses Risiko eingehen. Wie sollen beispielsweise Selbsttests, die von Spielern und Trainern zuhause durchgeführt werden, kontrolliert werden“, befürchtet Aldinger eine weitere Aussetzung des Trainingsbetriebes, hofft aber, dass diese Frage bis dahin geklärt ist, um „die Vereine nicht im Regen stehen zu lassen“.

Der BFV will aber Unterstützung leisten und hat diesbezüglich einen Fragenkatalog erstellt , der mit Hoffnung verbunden ist, dass von Seiten der Politik diesbezüglich zeitnah Detailinformationen kommen, um dann den Sportbetrieb doch doch starten zu können.

Bezirksjuniorenleiter Jochen Fuchs erklärte in diesem Meeting, dass für den Sport das Innenministerium zuständig sei, aber die Bestimmungen mit dem Gesundheitsministerium abgestimmt werden müssen.

„Das Gesundheitsministerium wählt im Regelfall immer den vorsichtigen Weg, was natürlich auch vernünftig ist, da wir ja alle die größtmögliche Sicherheit gewährleisten wollen. Viele der offenen Fragen werden aber damit wohl vorwiegend eher im Sinne die Risikenminimierung beantwortet werden, sodass weitere Lockerungen über die bisher bereits veröffentlichten im Sinne des Sports jetzt nicht zu erwarten sind“, äußert sich Fuchs eher zurückhaltend.

Trotz der noch unsicheren Situation der zeitnahen Wiederaufnahme des Trainingsbetriebes richten die Funktionäre des BFV ihre Blicke schon in die Zukunft und die Planungen für die noch offenen Spiele der Herbstrunde genießen zunächst die oberste Priorität.

„Es stehen in den Kreisligen noch einige offene Spiele aus, die für den Aufstieg in die BOL von entscheidender Bedeutung sind und wir müssen diese Partien in jedem Fall noch zu Ende spielen. Vielleicht gibt es aber auch Vereine, die ein mögliches Aufstiegsrecht gar nicht mehr ausüben wollen und aus diesem Grund bitten wir bis zum 20. März um eine entsprechende Rückmeldung, sodass diese Spiele ggf. nicht mehr ausgetragen werden müssen“, bittet Erl die Vereine um entsprechende Unterstützung.

Der Kreisjugendleiter hat für die Wiederaufnahme der Punktrunde zwei mögliche Szenarien entworfen, wobei im besten Fall ein Start am 01. Mai vorsieht, während man im Worst-Case die ersten Spiele zwei Wochen starten will.

Auch für Mannschaften, die bereits alle Punktspiele hinter sich haben, wurden Möglichkeiten erörtert. „Auch hier benötigen wir bis zum 20. März Rückmeldungen der Vereine, mit welchen Mannschaften sie im Frühjahr an den Start gehen wollen und werden dann gemäß der Rückmeldungen Ligaeinteilungen vornehmen“, erklärt Erl, stellte aber klar, dass es bei diesen Ligen keine Auf- und Abstieg geben wird.

„Wir wollen den Vereinen aber einen durch den BFV geregelten Spielbetrieb anbieten“, so Erl weiter und erklärt, dass für diese Frühjahrsrunde eine Ligagröße von 6 Teams vorgesehen ist. Der Startschuss für diese „Freundschaftsrunden“ ist entweder für den 08. Mai (vor Pfingsten) oder im Worst Case für den 12. Juni geplant.

„Wenn wir den Starttermin im Juni auch nicht halten können, dann werden wir diese Runden wohl komplett absagen müssen, weil uns dann die Zeit dafür fehlt“, erklärt Erl und verweist in diesem Zusammenhang auch noch auf die ausstehenden Pokalrunden bei den A- und C-Junioren.

„Wir wollen diese Pokalwettbewerbe zu Ende spielen und bei Bedarf müssen wir hier auch während der Woche spielen“, erklärt Erl und verweist gleichzeitig darauf, dass diese Wettbewerbe im Bezirk auch noch später enden können.

Ein weiteres Thema erfasste auch noch die Vorschau auf die neue Saison 2021/2022, die auch aufgrund der festgelegten Altersabsenkung Veränderungen bringt. Einzelheiten dazu folgen in einem weiteren Bericht.