Die Corona-Pandemie hat nicht nur im Fußball für umfangreiche Veränderungen und Neuerungen gesorgt. Aber auch, wenn im September wieder mehr Normalität zurückkehrt, müssen sich die Jugendvertreter trotz allem erneut auf umfangreiche Änderungen einstellen.

Zu einem ändert sich durch die Altersabsenkung im Kreis Donau/Isar (wir berichteten) die Situation grundlegend und Erl informierte in Online-Meetings über weitere Detailinformation zu diesem Projekt.

U19-Junioren, die im nächsten Jahr in den Herrenbereich aufrücken, können auch unter der Voraussetzung, dass sie noch keine vier Punktspiele im Herrenbereich absolviert haben, weiterhin bei den A-Junioren eingesetzt werden, wobei pro Spiel maximal drei Spieler von dieser Regelung profitieren können.

Diese Regelung galt bislang bei der aktuell noch gültigen Altersstruktur für die U20-Junioren, wurde aber dahingehend ausgeweitet, dass dieser Passus nicht nur bis Kreisklasse greift, sondern ab der neuen Saison auch in der Kreisliga Gültigkeit hat.

Ausschließlich bis zu Gruppenspielen soll dagegen das „Norweger-Modell“, mit dem man zahlenmäßig schwach besetzten Mannschaften entgegenkommen will, eingesetzt werden.

Dieses Modell bietet den Vereinen die Auswahl, mit welcher Zahl von Spielern sie antreten möchten, wobei das Team mit der kleineren Spielstärke die Wahlmöglichkeit hat. “Der Verein, der keine 11 Spieler stellen kann, meldet sich bis drei Tage vor dem Anpfiff beim Gegner und teilt mit, mit welcher Mannschafsstärke er spielen kann und der Gegner tritt dann mit der gleichen Anzahl von Spielern an. Damit erhoffen wir uns zu einem, dass Mannschaftsabmeldungen aufgrund von Spielermangel ausbleiben und zum anderen, dass  Jugendspieler dann weiterhin dem Fußball erhalten bleiben“, erklärt Bezirksjugendleiter Jochen Fuchs, schränkt aber gleichzeitig ein, „dass ein Spiel mit weniger als 8:8 keinen Sinn macht“. Die Mannschaft, die mehr Spieler stellt, kann vom Auswechselrecht jedoch Gebrauch machen.

Bei den C-Junioren sind ab der nächsten Saison unterschiedlichen Spielformen möglich, was vor allem der Entscheidung, dass sich die Vereine bei der kürzlichen Abstimmung in dieser Altersgruppe für die Spielform 9:9 (C9) entschieden haben, geschuldet ist.

„Das Abstimmungsergebnis war fast pari, sodass eine einheitliche Meinung nicht abzuleiten war“, berichtet Erl. Aus diesem Grund will man die Spielform C11 auf Großfeld nicht gänzlich abschaffen.

„Im Meldebogen kann jeder Verein die gewünschte Spielform angeben und wir werden dann versuchen, bei der Ligaeinteilung den Wünschen gerecht zu werden“, so Erl.

Er weist jedoch darauf hin, dass sich die Vereine grundsätzlich für C9 als Hauptspielform entschieden haben, sodass noch abgeklärt werden muss, ob die aufstiegsberechtigte Kreisliga trotz allem mit der Nebenspielform C11 durchgeführt werden kann, ohne dann dadurch das Aufstiegsrecht zur BOL zu gefährden.

Großen Informationsbedarf hatten die Funktionäre in der Frage, wie sich das Spielrecht im Zusammenhang mit der Altersabsenkung auf kreisübergreifende Wettbewerbe (Hallenmeisterschaften, Baupokal, BFV-Pokal) auswirkt.

Jochen Fuchs machte deutlich, dass in diesen Spielen – selbst in den ersten Runden auf Kreisebene – die alte Altersstruktur greift. „Es ist rechtlich nicht möglich, dass in einem laufenden Wettbewerb zwei unterschiedlichen Regelungen zur Anwendung kommen und darum gilt die im Bezirk bzw. Verband geltende alte Altersstruktur“.

So haben beispielsweise die U15-Junioren, die in Punktspielen auf Kreisebene nur noch für die B-Junioren spielberechtigt sind sind, bei diesen genannten Wettbewerben wieder für die C-Junioren spielen können.

Wie sich diese Regelung im Erdinger Lipp-Cup verhält, muss noch abschließend geklärt werden. „Dieser Wettbewerb geht ja nicht über den Kreis Donau/Isar hinaus, sodass es wohl möglich ist, dass dann die neue Struktur greift“, vermutet der Erdinger Großfeldjuniorenleiter Willi Brambring.

Anders wird es sich womöglich im Merkur CUP verhalten, weil dieser Wettbewerb mehrere Kreise mit unterschiedlichen Regelungen umfasst. „Dies ist zwar auch noch nicht abschließend besprochen, aber es ist zu erwarten, dass es bei diesem Wettbewerb bei der alten Regelung bleibt“, geht Fuchs von keiner Veränderung auf.

Auch im Kleinfeld bei den F-Junioren sind revolutionäre Änderungen, nicht nur auf Kreisebene, angedacht und man will die neue Spielform Funino mehr und mehr anbieten. Zunächst soll dies aber nur als weiteres Angebot und soll die aktuellen Frühjahrs- und Herbstrunden nicht ablösen.

„Wir wollen es den Vereinen nicht aufdrängen und es wird auch im nächsten Jahr den bekannten Spielbetrieb geben“, erklärt Fuchs, weiß aber nicht, was dahingehend die Zukunft bringt.

Mit dieser neuen Spielform, die auch von Verbandsjugendleiter Florian Weißmann große Unterstützung erfährt, will man erreichen, dass die Kinder zu einem mehr Ballbesitz und zum andern mehr Spielzeiten haben.

Auf einem verkleinerten Spielfeld (32 x 25 Meter) speilen jeweils 3 Spieler gegeneinander und versuchen den Ball in zwei jeweils auf den Grundlinien stehende Mini-Tore unterzubringen. Nach erzielten Toren, die nur innerhalb der 6 Meter breiten Endzone erzielt werden dürfen, erfolgt bei jeder Mannschaft, die insgesamt 4 Akteure umfasst, zwingend ein Spielerwechsel.

Um deutliche Leistungsunterschiede auszugleichen, ist vorgesehen, dass Mannschaften, die mit mindestens drei Toren Unterschied im Rückstand liegen, dann mit vier Spielern agieren können.

„Diese Spielform bietet sicherlich Vorteile und positiv ist in jedem Fall die Tatsache, dass Einsatzzeiten aller Kinder garantiert sind, was vor allem in dieser Altersgruppe von entscheidender Bedeutung ist. Wenn es gelingt, dass man diese Spielform organisatorisch neben der normalen Punktspielrunde einbinden kann, dann hoffe ich, dass sich diese neue Form etablieren kann“, sieht der Altenerdinger Juniorenleiter Florian Aldinger diesem Projekt zuversichtlich entgegen.

Auch BJL Fuchs betreibt für diese neue Spielform „Werbung“ und denkt in diesem Zusammenhang auch an viele Eltern, die nicht jedes Wochenende am Fußballplatz stehen wollen. „Gerade die lange Pause hat viele Familien dazu bewogen, die Freizeitplanung anders auszurichten. Dadurch, dass man bei Funino nur noch vier Spieler benötigt, fällt es den Vereinen sicherlich leichter, dass man an einem Wochenende mal auf den ein oder anderen Spielern verzichten kann“, hofft der BJL auch auf eine starke Elternakzeptanz.

Um weitere Details zu klären, sind für Mitte März 2 Tagungen geplant, auf denen auch VJL Florian Weissmann über die weiteren Schritte informieren will.