SpVgg Unterhaching, TSV 1860 München, FC Bayern München und mittendrin statt nur dabei waren die U11-Junioren der SpVgg Altenerding beim Merkur-Cup. Erstmals in der 23jährigen Geschichte des Wettbewerbes stand mit der SpVgg ein Team aus dem Erdinger Landkreis im Halbfinale des großen Finales.
Obwohl es dann für die Aldinger-/Ostermaier-Schützlinge zwei herbe Klatschen gab, sah man nach Ende des Turnieres nur in zufriedene Gesichter, denn die Altenerdinger Nachwuchskicker konnten die Erwartungen in jedem Fall übertreffen.
„Trotz der hohen Niederlagen überwiegt in jedem Fall die Freude, denn nur die drei „Großen“ sind vor uns und ich bin stolz auf das Team“, zog Trainer Florian Aldinger ein positives Fazit.
Auch dem Veranstalter SV Warngau sprach der Coach ein großes Lob aus. „Auch hinter den Kulissen wurde hervorragende Arbeit geleistet. Es hat alles von hinten bis vorne gepasst und es war ein tolles Erlebnis, dass wir dabei sein durften“.
Der Auftakt war für die Veilchen optimal, denn gegen den Kirchheimer SC glückte der erhoffte Auftaktsieg, der letztendlich entscheidend für den Halbfinaleinzug sein sollte. Kaum war die Partie angepfiffen, gab es auf Altenerdinger Seite Grund zum Jubeln, denn nach einer Ecke von Kirchheim konterte man blitzschnell und Nikolas Meurer, der ein Zuspiel von Ioannis Petkos erfolgreich abschloss, sorgte für den ersten Treffer im Finalturnier. Wenig später wurde dann Patrick Lisciewicz abermals von Petkos in Szene gesetzt, doch der Abschluss war zu hoch. Im zweiten Durchgang drängte Kirchheim auf den Ausgleich, doch lediglich bei einem Lattenschuss hatten die Altenerdinger etwas Glück. Ansonsten stand die Defensive sicher, sodass man die ersten drei Zähler verbuchen konnte.
Im zweiten Match zeigte man vor der SpVgg Unterhaching vor allem in der Anfangsphase zu viel Respekt und unnötige Ballverluste im Spielaufbau luden die Hachinger zu Toren ein. Der Favorit wusste die SVA-Fehler zu nutzen und schon nach vier Minuten war die Entscheidung gefallen, denn der 0:3-Rückstand konnte nicht mehr aufgeholt werden. Fast wäre Meurer der Ehrentreffer geglückt, doch sein Schuss ging um Zentimeter am Kasten vorbei.
Während Unterhaching damit schon vorzeitig im Semifinale stand, kämpften alle drei weiteren Teams in den letzten Vorrundenspielen um den zweiten Platz. Die SpVgg war mit einem Punktgewinn gegen die FT Starnberg in der nächsten Runde. Zur Pause waren die Veilchen mit einem torlosem Remis noch im Rennen, doch als die Starnberger zwei Minuten nach Wiederbeginn in Front gingen, schien das Ausscheiden besiegelt. Aber die Altenerdinger Kicker ergaben sich nicht in ihrem Schicksal und zwei Minuten vor dem Ende der Partie sorgte Petkos mit einem Schuss ins lange Eck für den entscheidenden 1:1-Ausgleich, der seinen Farben in die Vorschlussrunde verhalf.
Diese unverhoffte Halbfinalqualifikation ließ das Selbstbewusstsein bei der SpVgg ansteigen und Torhüter Sebastian Pirschlinger erhoffte sich „zumindest ein Tor gegen den FC Bayern “, sah sein Team aber gegen die Rothosen nicht chancenlos. „Mein Ziel war das Bezirksfinale, aber wenn man dann soweit gekommen ist, will man auch ins Endspiel und gegen wen wir da spielen, ist mir egal“, scherzte der Keeper mit einem Schmunzeln im Gesicht.
Während sich seine Kameraden nach dem Abschluss der Vorrunde etwas erholten konnten, gab es für Johannes Faltermaier keine Verschnaufpause. Er wurde vom weltbekannten Fußballakrobaten Alfred Reindl in sein Programm eingebunden und er verdiente sich mit seinen technischen Raffinessen den Applaus der zahlreichen Zuschauer auf der Anlage des SV Warngau.
Als es dann wieder auf den Platz ernst wurde, hielten die Veilchen dem großen Druck des favorisierten FC Bayern München, bei dem der Sohn des Eichenrieder Trainers Marc Hennig Maximilian eine sehr starke Vorstellung gab, nur fünf Minuten stand, doch als dann ein Flachschuss die Führung für den FCB brachte, musste man schnell erkennen, dass für die SpVgg nichts zu holen war. Bereits bis zur Pause war die Partie entschieden, denn die Münchner führten zu diesem Zeitpunkt schon mit 4:0. Auch nach Wiederbeginn änderte sich nichts an der Überlegenheit des FCB und Torhüter Pirschlinger musste noch zweimal hinter sich greifen und auch seine Hoffnung auf einen Treffer gegen den Nachwuchs des Deutschen Rekordmeisters sollte sich leider nicht erfüllen.
Nach dieser herben Niederlage wollte man gegen den TSV 1860 München, der im anderen Halbfinale überraschend gegen den späteren Sieger SpVgg Unterhaching den Kürzeren zog, einen erfolgreichen Abschluss im Merkur-Cup schaffen. In der ersten Halbzeit hielt man gegen die Löwen gut dagegen und bis 10 Sekunden vor dem Pausenpfiff sah es nach einem torlosen Halbzeitstand aus, doch nach schöner Kombination war Torhüter Simon Martin gegen einen Schuss aus kurzer Entfernung chancenlos. Dieser Gegentreffer zeigte Wirkung und der Glaube auf eine Überraschung gegen den TSV 1860 ging nun verloren. Man war nach Wiederbeginn nicht mehr auf den Platz, sodass die Löwen noch ein halbes Dutzend Tore nachlegten und sich mit einem 7:0-Sieg den 3. Platz sicherten.
„Es ist schade, dass wir uns zweimal so haben abschießen lassen, aber es hat zum Schluss der Wille, Glaube, aber vor allem die Kraft gefehlt und es gibt keinen Vorwurf an meine Jungs. Die kurzfristige Enttäuschung hat sich auch schnell gelegt und als wir den Pokal aus den Händen von Melanie Behringer erhielten, war uns klar, was wir geleistet haben und wir können stolz auf uns sein“, erläutert Aldinger die Gefühlslage seiner Mannschaft.
Eine große Freude wurde dann noch Keeper Simon Martin zu Teil, denn er wurde von der Jury zum besten Torhüter des Finalturnieres gewählt und darf sich nun über eine Teilnahme am Sommercamp der Philipp-Lahm-Stiftung freuen. Der Preis wurde ihm von Prof. Dr. Patricia East überreicht, die als Geschäftsführerin der Stiftung fungiert.
„Ich habe damit überhaupt nicht gerechnet, aber ich freue mich riesig, bei diesem Camp dabei sein zu dürfen und es wird bestimmt toll, wenn ich den Weltmeister dann persönlich kennenlernen darf“, konnte der Keeper sein Glück kaum fassen.
Im Endspiel gab es dann eine Überraschung, denn die SpVgg Unterhaching rang den Favoriten vom FC Bayern München knapp mit 1:0 in die Knie und konnte sich den Merkur-Cup 2017 sichern.