Trotz hochsommerlicher Temperaturen, die auch im Vereinslokal vorherrschten, fand die ordentlichen Jahreshauptversammlung der Fußballabteilung reges Interesse und insgesamt 43 Mitglieder, darunter der Vorsitzende des Gesamtvereines Reinhold Kunz, Ehrenvorstand und Stadtrat Hans Balbach sowie die Ehrenmitglieder Max Brenninger und Werner Glasl, nahmen an der Sitzung teil.

Und sie mussten ihr Kommen sicherlich nicht bereuen, denn die Berichte der Abteilungsführung waren sehr positiv und die SpVgg scheint für einer hoffnungsvollen Zukunft zu stehen.

Nach dem Totengedenken gab es zunächst einen erfreulichen Teil, denn Kunz ehrte langjährige Mitglieder. Mit Florian Ammon, Stefan Pieczonka, die beide persönlich ihre Ehrung entgegennahmen und Wolfgang Schlegel wurden drei Mitglieder für ihre 25jährige Mitgliedschaft bei den Veilchen geehrt.

Im Anschluss an diese Ehrung richtet Kunz sein Wort an die Versammlung und berichtet, dass die Gesamtvorstandschaft in jüngster Vergangenheit eine neue Satzung aufgesetzt hat, die bei der Delegiertenversammlung, die für Juli geplant ist, von den Delegierten verabschiedet werden soll.

Zudem berichtete er, dass der Versicherungsschutz durch Änderungen der Versicherungsbedingungen enorm verbessert wurde. So sind nun auch aktive Nichtmitglieder, die am Trainingsbetrieb teilnehmen versichert und „es muss keine Teilnehmerkarte beim BLSV mehr angefordert werden“, berichtet Kunz über diese wesentliche Verbesserung. Allerdings appelliert er an die Abteilung, „dass dies natürlich für einer zwei- bis dreimaligen Beteiligung in Form von Probe- oder Schnuppertrainings gelten soll und wenn ein Spieler dauerhaft bei uns aktiv sein will, muss er natürlich schon Mitglied werden“.

Anschließend gab es noch eine Ehrung der besonderen Art, denn der langjährige Platzwart Sebastian Reiter, der aus gesundheitlichen Gründen im letzten Jahr sein Amt an seinen Nachfolger Frank Aldinger abgegeben hat, erhielt aus den Händen von Abteilungsleiter Andreas Heilmaier als Dankeschön für seine großartigen Verdienste für die SpVgg einen Präsentkorb überreicht.

Der anschießende Bericht des Abteilungsleiters fiel aufgrund der letztjährigen Erfolge sehr positiv aus und die Meisterschaft und der Aufstieg der 1. Herrenmannschaft erwähnte er als Höhepunkt im vergangenen Spieljahr, verwies aber darauf, „dass dies keinesfalls das einzige Highlight in einem sehr erfolgreichen Spieljahr war“.

So erwähnte der Altenerdinger Fußballchef in seinem Rückblick den Toto-Pokal, in dem die Veilchen heuer ins Kreisfinale eingezogen waren. „Auch wenn die äußerst unglückliche Niederlage sehr, sehr bitter war, läuft es mir noch immer kalt den Rücken runter, wenn ich mich an den Torjubel unserer tollen Fans und Mitglieder beim Ausgleich im Finale erinnere“, blickt Heilmaier auf das Finale gegen Gerolfing zurück.

Im Spaß setzte er Trainer Pedro Locke dann unter Druck und erklärte, „dass er und sein Team an diesem Erfolg gemessen wird und im nächsten Jahr der Kreissieg Pflicht sei.“

Aber nicht nur die sportlichen Erfolge der ersten Mannschaft sorgten bei ihm für große Zufriedenheit, denn er hob in seinen Ausführungen auch die sehr positive Entwicklung der zweiten Mannschaft hervor. „In der Vorrunde fehlt in dieser Mannschaft noch etwas der Zug und man ließ viele Punkt leichtfertig liegen, doch mit zunehmender Dauer ist es Trainer Rene Feuker gelungen, eine Truppe, die zusammen durch Dick und Dünn geht, zu formen und hätte die Saison noch etwas länger gedauert, dann wäre der zur Relegation berechtigte 3. Platz möglich gewesen“, trauert Heilmaier der vergebenen Chance nach, denn in der Endabrechnung fehlten nur drei Zähler zu diesem Ziel.

Ähnlich äußerste sich der sportliche Leiter Matthias Dasch zum abgelaufenen Jahr und richtete seinen Blick schon in Richtung nächstes Jahr. „Uns ist es gelungen, dass wir mit Ausnahme von Elmaz Mujic, der zu Türk Gücü Erding wechseln wird und Dario Blazevic alle Spieler halten konnten. Zudem konnten wir den Gebrüdern Matthias und Lukas Loher sowie Hakan Acilan, der von der SpVgg Landshut zu uns wechselt, drei starke Neuzugänge für uns gewinnen. Bei diesem Trio konnten wir unsere Philosophie erneut realisieren, denn alle Neuzugänge haben eine Altenerdinger Vergangenheit“.

Aus diesem Grund hielt der sportliche Leiter auch bei der Zielsetzung für das nächste Jahr nicht hinter dem Berg. „Wenn wir nach dem Aufstieg sagen würden, wir wollen uns in der Kreislasse etablieren und einen Mittelfeldplatz belegen, würde uns das keiner abnehmen. Mir ist das Wort Demut schon bekannt, aber ich bin von unseren Mannschaften überzeugt, so dass wir mit beiden Teams im nächsten Jahr aufsteigen wollen“.

Heilmaier ging auch auf die Jugend ein und berichtete stolz, dass in der Herbstrunde zehn Mannschaften zu Meisterehren gekommen sind und somit sich alle vier Altersklassen von D- bis A-Jugend den Sprung in die BOL-Qualifikationsrunden geschafft haben.

Voraussichtlich werden aber nur die D-Junioren im nächsten Jahr in der höchsten oberbayerischen Spielklasse aktiv sein, was auch mit einer absolut unverständlichen Entscheidung des Bayerischen Fußballverbandes zu tun hat.

„Die Vereine wurden vor knapp zwei Wochen aufgefordert, sich in einer Abstimmung zu entscheiden, ob man aber nächster Saison eine ein- oder zweigleisige BOL-Staffel wünscht“, erklärt Jugendleiter Florian Aldinger. Der Unterschied wäre gewesen, dass man eingleisig mit 14 und zweigleisig mit insgesamt 24 Teams spielt.

Bei Variante 2, bei der nicht nur die besten vier Mannschaften aus der diesjährigen Qualifikations-Runde den Sprung in der BOL geschafft hätten, hätte es im Herbst eine regionale Einteilung gegeben und die besten sechs Teams hätten dann im Frühjahr den Aufsteiger ermittelt, während die anderen Mannschaften gegen den Abstieg gespielt hätten.

Das Abstimmungsergebnis gab dem BFV eindeutig den Auftrag, dass die Vereine eine zweigleisige Staffel wünschen. Dies hatte der BFV auch an die betroffenen Vereine kommuniziert, so dass sich die Zahl der Absteiger aus Qualifikationsrunden reduziert hat. „Wir haben unsere A-Junioren über das Abstimmungsergebnis natürlich sofort informiert und die Freude über den Aufstieg in die BOL war riesig“, erklärt Aldinger, erwähnt aber, dass die Freude nur von kurzer Dauer war.

„Einen Tag später kam vom BFV die nächste Nachricht und wir wurden davon in Kenntnis gesetzt, dass der Verbands-Jugendausschuss die Änderung des Spielsystems nun doch nicht genehmigt, so dass der Beschluss rückgängig gemacht wird“. Heilmaier und Aldinger können diese Kehrtwende absolut nicht nachvollziehen und sind über diese Entscheidung ungehalten.

„Da macht man eine Abstimmung bei den Vereinen und letztendlich interessiert man sich gar nicht für die Wünsche der Vereine. Dann hätte man sich das gleich sparen können. Da wird der Slogan, der Verband sei für die Vereine dar, völlig ad absurdum geführt und unterschiedliche Ansichten im Verband werden auf dem Rücken von Kindern und Jugendlichen ausgetragen“.

Vor allem konfrontiert man die Vereine im Spielkreis Donau/Isar aufgrund der gültigen Altersabsenkungen mit völlig unnötigen Problemen, die jetzt innerhalb von wenigen Tagen zu klären sind.

„Am Mittwoch hatten wir noch 17 A-Juniorenspieler, doch einen Tag später sind diese Jugendlichen nicht mehr in der U19 spielberechtigt, sondern rücken jetzt in den Herrenbereich auf. So sind unsere bisherigen Planungen völlig sinnlos gewesen und wir beginnen wieder von vorne. Ggf. müssen wir jetzt eine dritte Herrenmannschaft melden, aber der Meldeschluss für die Herren hat am gleichen Tag wie der Rückzug des BFV bekanntgegeben wurde, geschlossen“, kann man bei der SpVgg nur noch verständnislos den Kopf schütteln.

„Dann hätte man sich den ganzen Zinnober mit der Abstimmung gleich sparen können und wir hätten zwei Wochen mehr Zeit für die Planung gehabt“, so Aldinger.

Der weitere Bericht des Jugendleiters war dagegen sehr erfreulich und unterstreicht das Engagement der Altenerdinger Jugend, wobei vor allem der Zuwachs im Kleinfeldbereich nach wie vor anhält. „Wir haben im G- und F-Juniorenbereich aktuell 125 Kinder zur Verfügung und bei den E-Junioren können wir auf 65-70 Aktive zählen“, vermeldet Aldinger verblüffende Zahlen.

Er zieht auch einen Vergleich zu den anderen Stadtvereinen und berichtet bei den E-Junioren von einem doch überraschenden Ergebnisleich. „Wir haben heuer 6 E-Juniorenmannschaften im Spielbetrieb und alle anderen Erdinger Stadtvereine kommen in dieser Altersklasse auf die gleiche Anzahl an Mannschaften“.

Bei der Eingliederung der Mannschaften versucht man, dass die Kinder leistungsgerecht gefordert und gefördert werden und aus diesem Grund hat man die Kinder des Jahrganges 2012, die eigentlich noch in der E-Jugend Spielrecht haben, bei den D-Junioren gemeldet und „dass ggf. sogar eine noch höhere Eingruppierung sinnvoll gewesen wäre, zeigt das bisherige Torverhältnis von 33:0 nach nur drei Spieltagen“, erklärt Heilmaier.

Genau richtig war dagegen die Entscheidung, dass man den starken Jahrgang 2013 für die überregionale E-Juniorenliga, in der die besten Teams aus Erding und Freising vertreten sind, gemeldet hat. „Obwohl unsere Kinder grundsätzlich gegen einen ein Jahr älteren Jahrgang spielen, schlagen sich die Jungs prächtig und es gab bislang nur eine einzige unglückliche Niederlage gegen Eching“, zeigt sich Aldinger mit der Entwicklung sehr zufrieden und bedankte sich bei den Kleinfeldkoordinatoren Oliver Heidler und Marcel Queisser für deren hervorragende Arbeit.

Man will sich aber bei der SpVgg nicht auf diesen Erfolg ausruhen, sondern blickt in die Zukunft und ergreift Maßnahmen, um den Status Quo auch zu erhalten. „Die Entwicklung von Jugendspielern hängt natürlich ganz eng mit dem Potential der Trainer zusammen und gerade im Kleinfeldbereich ist die Qualität der Übungsleiter entscheidend, denn in diesem Alter lernen die Kinder am meisten“, erklärt Aldinger und zeigt auf, wie man die dafür notwendigen Voraussetzungen schaffen will.

Im letzten Jahr konnte man die Munich Kickers gewinnen und deren Einsatz geht weniger in Richtung Ausbildung der Kinder, sondern man will dadurch die Trainer schulen. „Durch den enormen Anstieg der Mitglieder wird es uns nicht gelingen, dass wir ausnahmslos Übungsleiter mit Trainererfahrung gewinnen, sondern wir werden immer wieder auf Spielereltern angewiesen sein und diesen müssten wir das nötige Rüstzeug an die Hand geben“, äußert sich Aldinger zu diesen Maßnahmen.

Künftig wird auch der aktuelle C1-Junioerntrainer Rudi Peteranderl diesen Ansatz unterstützen, denn er wird im Kleinfeldbereich die Traineraus- und Fortbildung unterstützen.

„Rudi hat eine enorme Erfahrung und hat als Jugendtrainer beim TSV 1860 viele Erfahrung mitgenommen, von der unsere Trainer künftig profitieren sollen. Er wird mit den Trainern Work-Shops durchführen und dann Trainingseinheiten begleiten, wo er mit Rat und Tat zur Seite steht. Von diesem Schritt erhoffen wir uns eine ganze Menge“, freut sich Heilmaier auf dieses neue Projekt.

Außerdem wird es im Herbst wieder eine dezentrale Trainerausbildung auf dem Gelände der SpVgg geben und lt. Aldinger haben sich bislang schon 16 Altenerdinger Trainer zu dieser Ausbildung angemeldet.

Die Entwicklung im Mädchenbereich hat die Verantwortlichen der SpVgg sehr überrascht, denn der Zulauf ist enorm und scheint nicht abzureißen. „Wir haben heuer zwei Mädchenmannschaften im Spielbetrieb und in der nächsten Saison werden wir 4 Teams melden, denn wir haben mittlerweile an die 70 fußballspielenden Mädchen bei uns im Verein“, erklärt Aldinger.

Dieser Zuwachs spielgelt sich auch im Mitgliederstand wider, denn Heilmaier berichtet stolz, dass sich die Anzahl der Mitglieder seit 01. Januar 2021 von 542 auf aktuell 679 erhöht und „bis Jahresende soll die 700er-Marke erreicht werden“.

So positiv auf dem ersten Blick wirkt, sorgt diese auch für Probleme bei der SpVgg. „Unser Vereinsheim stößt langsam an Kapazitätsgrenzen, denn wir haben im nächsten Jahr voraussichtlich an die 30 Mannschaften im Spielbetrieb und bei sechs Umkleiden gestaltet sich die Einteilung für den Trainings- und Spielbetrieb als extrem schwierig“, berichtet Heilmaier und erklärt damit auch den Grund, warum sich mit einem Anbau des Vereinsheimes beschäftigt.

Man will das Gebäude nördlich in Richtung Semptsporthalle erweitern und mit vier weiteren Kabinen will man dem erforderlichen Platzbedarf gerecht werden. „Wir haben jetzt einen Entwurfsplan vorliegen und werden diesen mit der Stadt Erding besprechen und anschließend über die weitere Vorgehensweise beraten“, berichtet Heilmaier vom aktuellen Stand der Bauabsicht.

Platztechnisch könne man lt. Heilmaier den derzeitigen Mitgliederzuwachs noch bewältigen, wobei dies nur aufgrund der Unterstützung der Kommunen funktioniert. „Ohne den neuen Kunstrasenplatz und der Außenfläche am KAG-Gymnasium hätten wir enorme Probleme, aber wir sind sowohl der Stadt als auch dem Landkreis für deren Unterstützung sehr dankbar“, äußert sich Heilmaier.

Er ging auch noch auf die seit letztem Jahr eingeführten Nutzungsgebühren für die städtischen Anlagen ein und äußerte für die Berechnung Verständnis. „Natürlich sorgen diese Gebühren wieder für ein gewisses Loch im Haushaltsplan, denn wir sprechen hier schon über Beträge, die spürbar sind, aber wir dürfen auch nicht vergessen, dass wir mit der Stadt einen Partner an der Seite haben, der für die Sportvereine sehr viel tut und ich möchte in diesem Zusammenhang auch an die Umstellung der Flutlichtanlagen auf LED erinnern“, so Heilmaier.

Nähere Details über die finanzielle Situation der Abteilung legte Kassier Tom Ostermaier in seinem sehr anschaulichen Bericht offen und der Umsatz von TEU 220 verdeutlicht einen enormen Umfang. Das Geschäftsjahr 2021 brachte einen Überschuss von 53 TEU, der aber lt. Ostermaier auch damit zusammenhing, dass aufgrund von Corona der Spielbetrieb lange ruhte.

„Dadurch gingen die Kosten natürlich deutlich zurück und durch die im Jahr 2020 schon zahlreich vorgenommenen Renovierungstätigkeiten am Vereinsheim, die ja in 2020 für einen leichten Verlust sorgten, ist der hohe Gewinn zu erklären“.

Zudem erwähnte der Kassier, dass die Spendenfreudigkeit auch zugenommen habe. Dies konnte auch Abteilungsleiter Andreas Heilmaier bestätigen und nannte mit Lipp Markenvertriebs GmbH, Amadeus Data Processing, DECATHLON Erding, Feneberg-Markt Erding, Bavaria Petrol Tankstelle, Stadtwerke Erding, Raiffeisenbank Erding, Sparkasse Erding und Erdinger Weißbräu wichtige Förderer der SpVgg.

Aber er vergaß auch die Mitglieder nicht und dankte auch für deren Spenden, „die vor allem aufgrund der ausgefallen Christbaumversteigerung geleistet wurden“. „Aber es geht nicht nur immer um finanzielle Unterstützung, sondern wir haben wirklich unheimlich hilfsbereite Mitglieder, die mit uns aktiv unterstützen“, zeigt sich Heilmaier sehr dankbar.

Der im letzten Jahr erwirtschaftete Gewinn ließ den Kontostand in der Abteilung auf TEU 131 ansteigen, „doch im Hinblick auf den bereits erwähnten Vereinsheimanbau sind diese Eigenmittel in jedem Fall unabdingbar, um die Finanzierung stemmen zu können“, freut sich Ostermaier mit seinen Kollegen aus der Abteilungsleitung über die sehr positive Entwicklung der Finanzen.

Die anwesenden Mitglieder zeigten sich von der Entwicklung der Fußballabteilung sehr angetan, so dass sie für den Antrag von Kassenprüfer Bernhard Stimmer, der Abteilungsleitung in die Entlastung zu erteilen, einstimmig votierten.

Da es beim letzten Tagesordnungspunkt „Verschiedenes“ keine weiteren Rückfragen mehr, konnte die Sitzung bereits nach 90 Minuten beendet werden und die Mitglieder genossen dann noch einige Stunden bei kühleren Temperaturen auf der Terrasse der Vereinsheimes.