Die Altersabsenkung im Juniorenbereich wird zur neuen Saison kommen!

Dies ist das Ergebnis der Abstimmung, zu der Kreisjugendleiter Stefan Erl alle Vereine im Spielkreis Donau/Isar im Januar aufgerufen hatte.

Über 70% sprachen sich für die Umsetzung des Projektes aus, dass für die kommende Saison erhebliche Änderungen im Spielbetrieb mit sich bringen wird.

Etwas überraschend war jedoch die schwache Wahlbeteiligung, denn nur 69% der aufgerufenen Vereine machten von ihrem Wahlrecht Gebrauch und der Altenerdinger Abteilungsleiter Andreas Heilmaier von diesem Ergebnis enttäuscht.

„Das ja doch eine weitreichende Entscheidung, von der alle 158 Vereine betroffen sind und ich kann ich nicht nachvollziehen, dass man solch einer Wahl gleichgültig gegenüber steht. Ich hoffe nicht, dass diese geringe Wahlbeteiligung nicht die aktuelle Stimmung aufgrund des Lockdowns spiegelt“.

70,6 % votierten für die Umsetzung des Projektes, während 29,4% der Vereine für den Erhalt der jetzigen Altersstruktur votierten. Trotz der letztendlich doch deutlichen Mehrheit stand das Projekt auf der Kippe, denn für die Umsetzung war eine 2/3-Mehrheit notwendig.

„Diese benötigte Mehrheit haben wir erreicht, wenngleich  nur 13 Stimmen den Ausschlag zu Gunsten der Altersabsenkung gegeben haben“, berichtet Kreisjugendleiter Stefan Erl.

Diese Entscheidung führt dazu, dass zum Ende der laufenden Saison bei Vereinen, deren A-Junioren nur im Kreis spielen, gleich zwei Jahrgänge (2002 und 2003) in den Herrenbereich aufrücken. Aber weitaus mehr ist der Juniorenbereich durch das Votum betroffen, denn hierdurch ändert sich ab der Saison 2021/2022 die komplette Altersstruktur.

Künftig gibt es in der Jugend keine U19 mehr, sondern die A-Junioren bestehen dann aus U18- und U17-Juniorenakteuren. „Diese Regel zieht sich natürlich bis ganz nach unten durch, sodass beispielsweise die F-Junioren künftig aus Kindern von U8 und U7 gebildet werden“, erläutert Erl.

Bei der SpVgg Altenerding sieht man dieses Szenario mit gemischten Gefühlen. „Grundsätzlich halten wir es sinnvoll, dass Spieler mit 19 Jahren nicht mehr bei den Junioren, sondern im Herrenbereich spielen. Da diese Regelung aber nur im Kreis und nicht im Bezirk zur Anwendung kommt, erschwert sich dadurch die Kaderplanung immens“, melden die Verantwortlichen der SpVgg ihre Bedenken an.

Juniorenleiter Florian Aldinger erklärt diese Problematik anhand der aktuellen Situation bei den Veilchen. „Wir wissen wahrscheinlich bis Juni/Juli nicht zu 100%, in welchen Ligen unsere Mannschaften im nächsten Jahr spielen werden, doch davon hängt die Kaderzusammensetzung erheblich ab“.

Im Falle, dass die A-Junioren aus der BOL absteigen, aber die B-Junioren die Liga halten, hat dies zur Folge, dass die U18-Mannschaft aus Spielern der Jahrgänge 2004 und 2005 bestückt werden. Während aber in der Bezirksoberliga weiterhin die alte Regelung gilt, bliebe es dort bei den U17-Junioren und hier wären dann neben Spielern des Jahrgang 2006 auch der Jahrgang 2005 gefordert.

„Das hieße für uns, dass wir sowohl in der A als auch in der B die 2005er brauchen und wie wir das Problem lösen sollen, müssen wir noch klären“, erklärt Aldinger die Problematik der Kaderplanung.

Im umgekehrten Fall (A spielt BOL / B Kreisliga) ist die Lage auch prekär, denn dann müsste der Jahrgang 2005 in die A-Jugend aufrücken, weil das Spielrecht in der B-Jugend nicht mehr gegeben ist. „Dies würde wiederum dazu führen, dass die A-Junioren in der BOL aus drei Jahrgängen (2003, 2004 und 2005) bestehen und es ist natürlich schwer ist, dass dann vor allem die in 2005 spät geborenen Junioren aufgrund der körperlichen Unterlegenheit regelmäßig zum Einsatz kommen“,  verweist Aldinger auf einen möglichen Altersunterschied von drei Jahren und hofft, dass auch der Bezirk zeitnah diese im Kreis beschlossene Änderung umsetzt.

Bei der Abstimmung hat sich auch die Mehrheit der Vereine dazu entschieden, dass man künftig bis zu den U14-Junioren die Spielform 9:9, die bislang mit dem Ausscheiden aus dem D-Juniorenbereich (U13) endet, praktiziert wird.

„Es gab von den Vereinen die Befürchtung, dass die U13-Junioren auf dem Großfeld überfordert sind, weil der Platz zu groß sei. Da aber die C-Jugend künftig aus den U13- und U14-Junioren besteht, mussten wir uns in dieser Altersgruppe für die eine oder andere Spielform entscheiden. Allerdings haben wir diesen durchaus berechtigtem Einwand erkannt und legten die Entscheidung in die Hände der Vereine“, erklärt Erl den Grund für diese weitere Abstimmung.

Das Abstimmungsergebnis zeigt, dass hier in den Vereinen eine geteilte Meinung besteht, denn nur mit einer minimalen Mehrheit (52,3 %) fiel die Entscheidung zu Gunsten der 9:9-Spielform aus.

Florian Aldinger hält diese Entscheidung für falsch. „Die Vergangenheit hat mir gezeigt, dass die Spielform 9:9 bei den U13-Junioren eigentlich nur ein halbes Jahr sinnvoll ist und schon in der Rückrunde haben ich den Eindruck gehabt, dass den Spielern durchaus schon  das Großfeld zuzutrauen ist. Wenn wir jetzt bei den U14-Junioren einen groß gewachsenen Keeper im Tor haben, dann werden fast keine Tore mehr fallen. Ich befürchte, dass das Kompaktfeld mit 14 Jahren der fußballerischen Entwicklung nicht förderlich ist. Zusätzlich ist es doch nur schwer umzusetzen, dass in der BOL dann auf Großfeld gespielt wird und in der Kreisliga auf dem kompakten Feld“, verweist der Juniorenleiter einmal mehr auf den Flickenteppich zwischen Kreis und Bezirk.

Für Andreas Heilmaier zeigt sich sogar noch ein anderes Problem. „Gerade in diesem Altersbereich brechen uns immer wieder Spieler weg und bei der künftigen Spielform können nur 9 Spieler aufgestellt werden, sodass wir wieder 2 Spieler, die nicht von Beginn an spielen werden, enttäuschen müssen. Sicherlich wird wieder das Argument kommen, dass man dem dadurch entgegenwirken kann, dass man immer alle Spieler einsetzt, aber ich glaube, wir sind uns einig, dass die Spieler, aber auch die Trainer ehrgeizig sind und die vermeintlich besten Spieler einsetzen“, erklärt Heilmaier seine Bedenken.

Bei der dritten Abstimmung konnten die Vereine ihr Meinungsbild, ob U19-Spieler unter gewissen Voraussetzungen noch ein Spielrecht im Juniorenbereich haben sollen, abgeben und hier fiel die Zustimmung mit einer Quote von 67 % wieder deutlichen aus.

Auch Veilchen sprachen sich für diese Regelung aus. „Es wird sicherlich Spieler geben, die nicht auf Anhieb genügend Einsatzzeiten im Herrenbereich bekommen und mit dieser Regelung können wir verhindern, dass wir diese wertvollen Spieler dann verlieren“, äußert sich Aldinger zu dieser Entscheidung positiv.

Welche Voraussetzungen dafür nötig sind, wird KJL Stefan Erl in Kürze erläutern und er hat in den Kalenderwochen 6 und 7 Online-Meetings angekündigt, in der die weiteren Schritte erläutert werden.