Am heutigen Sonntag ging bei der SpVgg Altenerding eine Ära zu Ende, denn nach 15 Jahren als Vorsitzender legte Erich Neueder sein Amt nieder. Er wurde von den anwesenden Delegierten mit Standing-Ovation verabschiedet, was aufgrund seiner großartigen Verdienste um den Hauptverein keine große Überraschung war.

Überrascht war der scheidende Funktionär jedoch kurz nach der Wahl seines Nachfolgers Reinhold Kunz, denn der neue Vorsitzende, der bereits von 2003 – 2005 als Vorgänger Neueders die Geschicke der SpVgg leitete, stellte den Antrag, Neueder zum Ehrenvorsitzenden zu ernennen.

Diesem Antrag stimmten alle anwesenden Delegierten zu, sodass Erich Neueder nun der erste Ehrenvorsitzende bei der SpVgg Altenerding ist.

Dies sollte aber bei der sehr harmonisch verlaufenden Delgiertenversammlung nicht die einzige Ehrung bleiben, denn zu Beginn der Veranstaltung standen viele verdiente Mitglieder im Mittelpunkt und als einer seiner letzten Aufgaben als Vorsitzender führte Neueder die Ehrunngen durch.

Mit Lieselotte Zweck (Turnen + Tanz) und Sofie Adlberger (Fußball) gab zwei Ernennungen zu Ehrenmitgliedern, wobei beide Jubilare leider nicht persönlich anwesend waren. Adlberger hatte nämlich an diesem Tage in zweierlei Hinsicht ein Jubeltag, konnte sie doch ihren 96. Geburtstag feiern.

Ebenso auf eine 50jährige Mitgliedschaft blickt Herbert Forster zurück. Da Forster bereits im 8. Lebensjahr bei der SpVgg eintrat, konnte ihm die Ehrenmitgliedschaft noch nicht verliehen werden, da die Ehrenordnung vorschreibt, dass bei einer solchen Verleihung die Zeiten erst ab dem 18. Lebensjahr angerechnet werden.

Dass das Wort Treue bei der SpVgg nach wie vor Tradition hat, zeigen die zahlreichen Ehrungen für die 40jährige Mitgliedschaft, die an Volker Gallist, Hans Zweck (Fußball), Hannes Soukop (Handball), Ramona Schmidhuber, Heidrun Gärtner (Tennis), Adi Brandl (Tennis), Helga Gruber (Stocksport) und Alexander Bauer (Turnen + Tanz sowie Handball) verliehen wurden.

In seinem vorausgehenden Bericht wurde aber deutlich, dass Kunz ein bestelltes Feld übernimmt, denn die Situation bei der SpVgg stellt sich trotz der aktuellen schwierigen Corona-Situation sehr gut dar.

Neueder konnte die Befürchtungen, dass die Pandemie für einen Mitgliederschwund sorgt aufgrund statischer Zahlen eindrucksvoll widerlegen. Zwar verlor man im Vergleich zum 01.01.2018, wo der Verein 3.008 Mitglieder zählte, bis zum Neujahr 2020 doch zahlreiche Mitglieder. „Jedoch hat sich der Trend bis zum heutigen Tage doch gedreht und in diesem Jahr haben wir wieder 169 neue Personen für uns gewonnen, sodass wir derzeit mit 2.688 der mitgliederstärkste Verein im Landkreis sind“, berichtete Neueder nicht ohne Stolz.

Auch die Finanzen sind bei der SpVgg absolut in Ordnung und die Bilanz weist ein Guthaben von 240 TEU, während das Vereinsheim momentan nur noch 8ß TEU Verbindlichkeiten trägt, „die in 5 Jahren dann ganz getilgt sind“.

Eindrucksvoll war der Bericht von Schatzmeister Wolf Ferlisch und die Zahlen, die Einnahmen von 596 TEU und Ausgaben von 531 TEU zeigen, verdeutlichen, dass die Umsätze bei der SpVgg enorm sind und auch der Gewinn in Höhe von mehr als 60 TEU läßt sich durchaus sehen.

Dass dieser hohe Gewinn auch ein Verdienst der Weitsicht der Gesamtvorstandschaft war, verdeutlichen die Worte vom Vorsitzenden. „Wir haben bereits Ende März einstimmig entschieden, dass wir die 100-Jahr-Feier absagen und letztendlich war diese Entscheidung genau die Richtige, denn dadurch sind wir mit Plus-Minus-Null herausgekommen“, bilanzierte Neueder.

Obwohl die Entscheidung alternativlos war, war die Enttäuschung groß, was Kunz nach seiner Wahl auch ohne Umschweife zugab. „Erich´s großer Wunsch war, die Geschicke an mich nach den im Mail geplanten Feierlichkeiten abzugeben, aber leider mussten wir das Fest absagen, was ich sehr bedauere“.

Kassenprüfer Stefan Künstner attestierte Wolf Ferlisch eine einwandfreie Kassenführung und berichtete, dass die Kassenprüfung keinerlei Beanstandung hatte, sodass die Delegierten der Hauptvorstand die einstimmige Entlastung erteilten.

Die Berichte der acht Abteilungsleiter waren natürlich fast ausnahmslos von der Corona-Situation geprägt, wobei die Probleme in den Abteilungen mal kleiner, mal größer waren. Am Schnellsten durften die Tennisler aufgrund der kontaktfreien Sportart im Freien wieder ihren Sport ausüben, denn schon am 11. Mai gab es die notwendige Freigabe.

Während zwischenzeitlich die Fußballer auch den Re-Start aufgenommen haben, müssen die Handballer mindestens noch bis zum 02. Oktober waren, wobei Neueder, der nun wieder als D-Juniorentrainer fungiert, diesen Termin skeptisch sieht, „da die Vorgaben kaum umsetzbar sind“.

Fußballabteilungsleiter Andreas Heilmaier blickte in seinen Bericht noch einmal auf die Anfang des Jahres geplante Zusammenarbeit mit dem FC Erding zurück und erklärte die Gründe, warum auch die SpVgg diesen Schritt durchaus ins Auge gefasst hatte.

Aktuell kann aber auch er nicht sagen, ob dieser Schritt in Zukunft noch folgen wird, wobei er keine kurzfristige Lösung sieht.

Nach den Aussprachen zu den Berichten übergab Neueder dann die Leitung der Versammlung in die Hände des Wahlvorstandes, der von Martin „Charly“ Weber, Adi Maier und Werner Lauer gebildet wurde.

Diese Neuwahlen wurden im Rekordtempo über die Bühne und dies zeigt, dass die Hauptvorstandschaft im Vorfeld sehr gute Arbeit geleistet hat, sodass sämtliche Ämter einstimmig gewählt wurden.

Die Nachfolge von Kunz als stellvertretender Vorsitzender übernimmt nun Heidi Schneider. Als Schatzmeister wurde Wolf Ferlisch ebenso wie Ulrike Poitner als Geschäftsführerin und Julia Kranich als Jugendleitern in ihren Ämtern bestätigt.

Auch den beiden Kassenprüfern Stefan Künstner und Beate Burkhardt das Vertrauen ausgesprochen, sodass die Gesamtvorstand der SpVgg für den kommenden zwei Jahre sicherlich sehr gut aufgestellt ist.