Noch vor wenigen Tagen reagierten nahezu aller Amateursportler auf die Entscheidungen des Gesundheitsministerium mit Enttäuschung und Unverständnis, doch seit Mittwochabend haben sich die Mienen deutlich aufgehellt.

Das Ressort von Minister Klaus Holetschek hat nämlich durch Nachbesserungen der 12. Bayerischen Infektionsschutzmaßnahmenverordnung eine Grundlage geschaffen, die von den Vereinen mit Freude und Erleichterung aufgenommen wurde, aber auch für eine Aufbruchstimmung sorgt.

Nach fast siebenmonatiger coronabedingter Zwangspause ist nun auch für Sportler ab 14 Jahren aufwärts ein sinnvoller Re-Start möglich.

Bislang enthielt der §27 der Verordnung, der darin auch für den Sportbetrieb weitere Öffnungsschritte vorsieht, keinerlei Einträge, die eine Beschränkung der Teilnehmerzahl erfordert hätte. Aus diesem Grund ruderte das Gesundheitsministerium am Freitag letzter Woche zurück und informierte, dass für diesem Paragraphen weiterhin die allgemein gültigen Kontaktbeschränkungen (§4) ihre Gültigkeit haben.

Diese Vorschrift ermöglichte jedoch bei der aktuell vorliegenden Inzidenzstufe (7-Tages-Inzidenz zwischen 50 und 100) nur Zusammenkünfte von zwei Haushalten und max. 5 Personen, sodass die in Aussicht gestellten Lockerungen für den Sportbetrieb ab 14 Jahren ad absurdum geführt wurden.

Dieser Problematik wurde man sich schließlich auch in der Staatregierung bewusst, sodass man nun den §27 dahingehend änderte, dass ab morgigen Freitag bis zum 25 Personen gleichzeitig Sport betreiben dürfen. Indoor ist nur kontaktfreier Sport erlaubt, während unter freien Himmel sogar wieder Kontaktsport möglich ist.

Voraussetzung ist jedoch die Zustimmung der zuständigen Kreisverwaltungsbehörde im Einvernehmen mit dem Staatsministerium für Gesundheit und Pflege.

Nachdem Landrat Martin Bayerstorfer zuletzt nach der Bekanntgabe der o.g. allgemeinen Kontaktbeschränkungen mit einem Brief in Richtung Staatskanzlei sein Veto dagegen eingelegt hatte, ist wohl zu erwarten, dass das Landratsamt Erding keine Einwände geltend machen wird.

Bei der derzeit in Erding wirksamen Inzidenzstufe (50-100) muss derzeit noch jeder Teilnehmer (Ausnahme Kinder unter 6 Jahren) vor Aufnahme des Sportbetriebes einen negativen Testnachweis vorlegen.

„Natürlich stellt die Testpflicht eine Hürde dar, aber wir sind jetzt froh, dass wir zumindest die Möglichkeit haben, wieder einen Trainingsbetrieb anbieten zu können. Jeder Spieler kann für sich entscheiden, ob er sich testen lassen und somit am Training teilnehmen will“, erklärt der Altenerdinger Fußballjugendleiter Florian Aldinger.

Bei der SpVgg hofft man ohnehin, dass die erforderlichen Testmaßnahmen bald der Vergangenheit angehören. „Die Entwicklung der Inzidenzen im Landkreis stimmen mich zuversichtlich. Wir sind heute den 2. Tag in Folge unter 50 und ich hoffe, dass sich diese Entwicklung fortsetzt, sodass ich es nicht für ausgeschlossen halte, dass wir am Dienstag in die Inzidenzstufe unter 50 rutschen“, prüft Aldigner jeden Tag neugierig den Inzidenzwert.

Das Erreichen dieses Zwischenzieles wäre für alle Sportler ein großer Schritt in Richtung Normalität, denn in der Stufe (unter 50) wird die Testpflicht aufgehoben und als Vorbehalt bleibt nur noch die beschränkte Teilnehmerzahl von 25 Personen.

„Das Licht am Ende des Tunnels wird nun deutlich heller“, freut sich Trainer Pedro Locke, hofft aber zugleich, dass die Teilnehmerbeschränkung zeitnah noch etwas nach oben korrigiert wird.

„Für den Trainingsbetrieb ist diese Zahl ausreichend, aber für den Spielbetrieb schon aufgrund der Spieler, Ersatzspieler beider Mannschaften nicht ausreichend“, bedauert Locke, dass zumindest der Fußball mit Testspielen noch etwas warten muss.

Aus diesem Grund ist auch die weitere Lockerung, die nunmehr bis zu 250 Zuschauer bei Sportveranstaltungen unter freiem Himmel zulässt, noch nicht relevant. „Nachdem die nun vorliegende Fassung der 12.BayIfSMV bis zum 06. Juni gültig ist, haben wir uns entschlossen, dass wir bis Mitte Juni auf den Spielbetrieb verzichten. Da die Zulassung von Zuschauern an feste Sitzplatzzuweisungen gekoppelt ist, müssen wir hierfür ohnehin noch ein Konzept erstellen“, erklärt der sportliche Leiter Matthias Dasch und hofft, dass bis zum Start des geplanten Spielbetriebes den Vereinen noch Erleichterungen an die Hand gegeben werden.