Dass das Interesse am Amateurfußball nach der Corona-Pandemie nicht abgeebbt hat, hat der vergangene Freitag gezeigt, denn ein Großteil aller Vereine des Spielkreises Donau/Isar sind der Einladung der im letzten Jahr neu gewählten Kreisvorsitzenden Elisabeth Bauer gefolgt und haben am Treffen in Schweitenkirchen teilgenommen.

Bauer war es gelungen, mit Birgit Schauer (Kreisbeauftragte Frauen- und Mädchenfußball), Ludwig Schmidt (Kreis-Spielleiter Herren), Hans Kroll (Kreis-Schiedsrichter-Obmann), Stefan Erl (Kreis-Jugendleiter), Jonas Beinhofer (Kreis-Sportgericht-Vorsitzender) und Stephan Fox (Kreis-Spielleiter-Senioren) alle Ressort-Verantwortlichen für diese Veranstaltung zu gewinnen. Zudem stellte sich auch BFV-Vizepräsident Schraudner den Fragen der Vereinsfunktionäre.

Die Berichte des Kreisausschusses fielen sehr unterschiedlich aus und Schauer berichtete von einem wahren Aufschwung im Damen- und Mädchenfußball und zeigte diese an einem Beispiel auf. „Wir haben es in Raum Ingolstadt geschafft, dass wir innerhalb eines Jahres einen Spielbetrieb für Mädchen auf die Beine gestellt haben, den man anfangs nicht für möglich gehalten“, so Schauer, denn zu Beginn gab es nur ein Team, das aber nicht bereit war, für Auswärtsspiele Fahrstrecken von über 100 km in Kauf zu nehmen. So hat man mit mehreren Vereinen ein Projekt gegründet und „schon nach kurzer Zeit gab es ein Probetraining, bei dem jeder Verein mit 20 weiblichen Akteuren dabei war und nun sind all diese Vereine im geregelten Spielbetrieb integriert“, berichtete Schauer stolz und appellierte an die anwesenden Vereinsfunktionäre ähnliche Projekte zu starten.

Von deutlich weniger Euphorie war der Bericht von Hans Kroll behaftet, denn er bedauerte, „dass der Schiedsrichter-Mangel mittlerweile zu immer größeren Problemen führt“, was nun auch für die Vereine in der Rückrunde schon deutlich spürbar ist. Ab sofort werden nämlich Spiele der D-Junioren (Gruppe) nicht mehr eingeteilt und müssen von den Vereinen selbst belegt werden. In diesem Zusammenhang appellierte Kroll nochmals eindringlich, dass Vereinsvertreter „die wichtige Aufgabe übernehmen müssen, um die jungen Schiedsrichter zu schützen, denn durch Beschimpfungen und Beleidigungen verlieren wir immer wieder wertvolle Sportskameraden“.

Im Seniorenfußball soll sich laut dem neuen Seniorenbeauftragtem Stephan Fox künftig einiges verbessern, denn „wir wollen in unserem Spielkreis versuchen, wieder einen geregelten AH-Spielbetrieb zu ermöglichen“, sieht Fox dies als seine wichtigste Aufgabe an. So soll bereits in der nächsten Saison ein Klein-/Großfeldspielbetrieb für die „Oldies“ eingeführt werden und er warb um Mannschaftsmeldungen im gesamten Kreis. Ebenfalls ist auch am 22. April vorgesehen, wobei bei diesem Wettbewerb schon ein Vereinsmitgliedschaft der jeweiligen Spieler ausreichend ist und kein Passzwang besteht, erleichtert Fox die Spielerlaubnis. Allerdings mahnte er an, dass Vereine, die nur Freundschaftsspiele austragen wollen, „die Spiele trotzdem in jedem Fall beim BFV anmelden müssen, damit der Versicherungsschutz gewährt ist“.

Mit dieser Problematik hat Ludwig Schmidt nicht zu kämpfen, weiß aber zu berichten, „dass auch im Herrenspielbetrieb vor allem in den C-Klassen durch die Änderung des §34 in der Spielordnung, der den Einsatz in verschiedenen Mannschaften regelt, Probleme bestehen“. In der letzten Saison durften noch bis zu drei Spieler, die vorher in höherklassigen Mannschaften gespielt haben, auch in den niederklassigen Teams in der B- und C-Klasse eingesetzt werden, doch mittlerweile genießt nur noch ein einziger Akteur dieses Privileg.

Schmidt weiß von diesem Problem, weist aber in diesem Zusammenhang nochmal auf den Flex-Spielbetrieb hin, der es Vereinen ermöglicht, von Spiel zu Spiel zu entscheiden, ob man mit verringerter Spieleranzahl von 9 Kickern antritt. „12 von insgesamt 59 Vereinen nutzen mittlerweile diese Möglichkeit“, beschreibt Schmidt das rege Interesse an dieser neuen Spielform.

Zudem schreibt die Änderung nun vor, dass die Regeln des Paragraphen 34 auch am ersten Spieltag nach der Winterpause zu beachten sind, „so dass man das Spielrecht genau prüfen muss, um den Einsatz nicht spielberechtigten Akteure zu vermeiden“, nimmt Schmidt die Vereinsvertreter in die Pflicht.

Die verschärften Vorschriften führten zu hitzigen Diskussionen und es wurden zahlreiche Änderungsvorschläge in den Raum geworfen, wobei insbesondere eine Verkürzung der Sperrfrist von 15 auf 10 Tagen sowie die Befreiung der Vorschriften für Torhüter als Vorschläge zu hören waren.

Der Bezirks-Vorsitzende und BFV-Vizepräsident Robert Schraudner wollte die Probleme nicht wegdiskutieren, musste aber feststellen, dass Änderungen aktuell nicht möglich sind. „Ich bin mir sicher, dass dieser Paragraf beim nächsten Verbandstag im Jahre 2026 wieder geändert wird und ihr könnt Eure Vorschläge selbstverständlich einreichen und wenn diese dann in den vorausgehenden Kreis- und Bezirkstagen genehmigt werden, dann werden sie beim Verbandstag zur Abstimmung vorgelegt“, zeigte Schraudner die Umsetzungsmöglichkeiten von Veränderungen auf.

Auch die Vorschrift, dass Gastmannschaften seit dieser Saison einen Ordnungsdienstleister, der keine andere Funktion ausübt, bestimmen müssen, sorgte für rege Diskussion. „Bei Auswärtsspielen von zweiten und dritten Mannschaften haben wir oft gar keine Fans dabei und können diese Vorschrift nicht umsetzen“, war aus dem Funktionärskreis zu hören. Schmidt ist sich dieser Problematik bewusst und lenkte ein. „Ihr könnt in den beiden unteren Spielklassen bei Auswärtsspielen auch den Trainer als Leiter Ordnungsdienst eintragen, aber tragt in jedem Fall einen im ESB ein“.

Der Herren-Kreis-Spielleiter berichtete, dass bis einschließlich 15.02. noch Heimspielverlegungen an den Wochenenden ohne Gegnerzustimmungen noch möglich sind, warf aber auch schon einen Blick auf die nächste Saison, in der der der Saisonstart bei einer Liga mit 16 Teams für das Wochenende 29./30. Juli geplant ist, während eine 14er-Liga eine Woche später starten wird.

Ab der Saison 2024/2025 ist im Jugendbereich eine wesentliche Änderung möglich, denn das Pilotprojekt „Altersabsenkung“ im Kreis Donau/Isar läuft nach Ablauf der kommenden Saison aus. „Die unterschiedlichen Regelungen in den Spielkreisen haben viele Vereine für große Probleme gestellt, die wir nicht wegdiskutieren wollen“, erklärt Kreis-Jugend-Leiter Stefan Erl. Er kündigt zeitnah erste Workshops an, wo man mit den Vereinsfunktionären das Pro & Contra für die Altersabsenkungen erörtern will, ehe man dann abstimmen wird, ob man wieder zur alten Altersstruktur zurückkehren oder die aktuelle Lösung beibehalten will.