Großes Interesse zeigten die Mitglieder der SpVgg Altenerding an der ordentlichen Jahreshauptversammlung der Abteilung Fußball, denn 64 stimmberechtigte Personen fanden den Weg ins Vereinsheim und konnten sich über die aktuelle Situation in der Abteilung informieren.

Mit dem Ehrenvorsitzenden Erich Neueder sowie den Ehrenmitgliedern Hans Balbach, Max Brenninger und Werner Glasl konnte Abteilungsleiter Andreas Heilmaier Ehrengäste begrüßen. Sehr erfreut zeigte sich der Altenerdinger Fußballchef über die enorme Anzahl an Aktiven, die der Versammlung beiwohnten. „Es ist bemerkenswert und sehr erfreulich, dass ein Großteil der Aktiven aus dem Herrenbereich gekommen war und zeigt, dass der Zusammenhalt im Verein gelebt wird“.

Die Jahreshauptversammlung startete mit einem erfreulichen Tagesordnungspunkt, denn es standen Ehrungen treuer und verdienter Mitglieder auf dem Programm. Mit Sebastian Steinegger, Erich Trietsch, Philipp Hausner sowie Frank und Florian Aldinger standen Ehrungen für die 25jährige Mitgliedschaft an.

Persönlich waren nur Frank und Florian Aldinger vor Ort und der Vorsitzende Rainer Kunz, der die Ehrung vornahm, erwähnte, „dass es selten ist, dass Vater und Sohn gleichzeitig geehrt werden“. Auch Abteilungsleiter Heilmaier sprach einer besonderen Ehrung, „denn ist es nicht alltäglich, dass sich so langjährige Mitglieder noch so aktiv in das Vereinsleben einbringen“ und dankte Beiden für ihr großartiges Engagement für die SpVgg.

Heilmaier erwähnt in seinem Bericht, dass die Corona-Zeit nicht spurlos an der SpVgg vorüberging, bedankte sich aber sowohl bei den Mitgliedern als auch bei den Sponsoren, dass dem Verein die Treue gehalten. Die Entwicklung der Mitglieder zeigt sich in der Abteilung sehr positiv und im Vergleich zum 01. Januar 2020 (548 Mitglieder) und dem aktuellen Mitgliederstand (592) ist ein bemerkenswerter Anstieg zu verzeichnen.

„Der Zuwachs ist vor allem im Kleinfeldbereich zu verzeichnen und der Zulauf seit Wiederaufnahme des Trainingsbetriebes ist enorm, was sicherlich auch daran ist, dass wir auch im Kleinfeldbereich sehr engagierte Trainer haben, die ein gutes und zeitgemäßes Training anbieten“, berichtet Heilmaier stolz.

Sorgen bereitet ihm jedoch die Entwicklung bei den älteren Jugendlichen, denn in diesem Bereich gab es in letzter Zeit doch auch Mitgliederverluste. „Aus meiner Sicht fehlt in dieser Altersgruppe oft die Geduld und auch die Selbsteinschätzung. Jeder Spieler will sofort in der Ersten spielen, obwohl ihm Spielpraxis in der Zweiten zunächst sehr wichtig wäre“.

Zudem glaubt der Abteilungsleiter, dass andere Spieler nicht bereit wären, den Konkurrenzkampf anzunehmen und mit einem Vereinswechsel eher den bequemeren Weg wählen.

Trotz allem stellte Heilmaier klar, „dass die Jugendarbeit bei der SpVgg weiterhin höchste Priorität genießt und trotz mancher Enttäuschungen werden wir diesen Weg konsequent fortsetzen.“

Jugendleiter Florian Aldinger blickte noch einmal auf die letzte Saison zurück und erwähnte, dass die Pandemie im sportlichen Bereich leider negative Konsequenzen hatte, denn mit den A- und B-Junioren stiegen zwei Teams nach nur wenigen Spielen aus der BOL ab.

In seinem Bericht dachte er auch an die ausscheidenden Trainer und dankte Andreas Kapsner, Marc Hennig und Stephan Faust für deren Engagement und hofft, „dass sich alle wie Pep Guardiola nur eine schöpferische Pause nehmen und dann wieder zurückkehren möchten“.

Trotz allem zeigte sich Aldinger mit der Entwicklung zufrieden und erwähnte hierbei den Aufstieg der D-Junioren in die höchste bayerische Spielklasse sowie die kürzlich errungenen Titel der C-Junioren im Baupokal-Kreisfinale.

Probleme bereitet den Verantwortlichen der SpVgg jedoch die vom BFV umgesetzte Altersstruktur, die lt. Aldinger sowohl Kader- und Trainerplanung enorm erschwere. Heilmaier schlug in die gleiche Kerbe und übte dabei auch Kritik am BFV. „Durch die Corona-Pandemie hat sich der Aufwand in den Vereinen ohnehin merklich erhöht, denn wir wussten im Vorfeld nicht, ob alle Spieler zurückkommen, sodass eine Mannschaftsplanung sehr schwer war. Dass der BFV dann in dieser ohnehin schwierigen Zeit dann auch noch eine strukturelle Änderung der Altersklassen einführt, ist nicht zu verstehen. Ich bin grundsätzlich nicht gegen diese neue Altersstruktur, doch zu einem müsste es in allen Ligen greifen und zum anderen kommt diese Änderung aufgrund der Pandemie zur falschen Zeit“.

Aldinger erklärte dies an einem Beispiel. „Nachdem jetzt auch noch die Spielform geändert werden soll (in der Vorrunde wird für die Rückrunde eine Qualifikation gespielt, wobei die schlecht platzierten Mannschaften aus der BOL mit den besten Kreisligamannschaften die Zusammensetzung der BOL für die darauffolgende Saison ermitteln), kann es durchaus sein, dass beispielsweise der Jahrgang 2005 in der Vorrunde in der A-Jugend spielt, aber ab Winter dann wieder zu den B-Junioren wechseln. Dies ist dann nur schwer zu bewerkstelligen, denn dann haben ab Winter bei der A zu wenig und bei der B zu viele Spieler“, sieht Aldinger erhebliche Probleme auf die Vereine zukommen.

Keine Kritik gab es von Seiten der SpVgg jedoch bzgl. der vielerorts kritisierten Abbruchregeln der alten Saison. „Aufgrund des guten Laufs unserer Herren hätten wir gehofft, dass die Saison weitergeht, um vielleicht doch noch auf den 2. Platz springen zu können, aber letztendlich sind die Entscheidungen zu akzeptieren. Jetzt im Nachgang zu sagen, man hätte es anders machen können, ist zwar legitim, aber nicht fair, denn zum Zeitpunkt als die Entscheidungen festgelegt wurden, konnte keiner die Entwicklung der Pandemie absehen“, zeigt sich Heilmaier gegenüber dem BFV verständnisvoll.

Zudem gab es vom Altenerdinger Fußballchef bzgl. der neuen Spielform Funino auch Lob. „Ich bin sicher, dass die Kinder von dieser Form profitieren werden, denn sie erhalten mehr Spielzeit, sodass der Spaß zunimmt, aber zugleich die Entwicklung voranschreitet“, berichtet Heilmaier über erste Erfahrungen, die die SpVgg bei einem ersten Event auf eigener Anlage machen konnten.

Optimistisch und freudig äußerste sich Aldinger zum Projekt „Mädchenfußball bei der SpVgg“ und er zeigt sich von der jüngsten Entwicklung überrascht. „Ich hätte nicht gedacht, dass wir innerhalb so kurzer Zeit einen solchen Zulauf haben, doch mittlerweile hatten wir schon über 30 weibliche Fußballer im Training, sodass wir für die nächste Saison wohl erstmals in der Vereinsgeschichte eine Mädchenmannschaft in den Spielbetrieb schicken werden“.

Dass der Zulauf, der sowohl im Knaben- und Mädchenbereich zu erkennen ist, auch Probleme mit sich bringt, zeigte Aldinger in seinem Bericht auf. „Aufgrund der vielen Kinder fällt es uns immer schwerer, dass wir alle Mannschaften mit guten ehrenamtlichen Trainern bestücken. Aus diesem Grund brauchen wir auch die Unterstützung aus dem Mitgliederbereich und wir uns freuen, wenn wie beispielsweise aus dem Aktivenbereich der Herren Hilfe bekämen“.

Ein weiteres Problem betrifft die vorhandene Infrastruktur, wobei es hier weniger um die Sportplätze, sondern vielmehr um die beschränkte Kabinen- und Duschkapazität geht. „Wir haben zwar sechs Umkleiden und drei Duschräume zur Verfügung, aber durch den Mädchenfußball müssen wir uns vergrößern“, erklärt Heilmaier und erwähnt, dass ein Anbau des Vereinsheimes geplant sei.

„Wir stehen zwar erst ganz am Anfangsstadium, aber bei einem Vorort-Termin mit OB Gotz haben wir schon ein mögliches Szenario entworfen. Unser Architekt wird jetzt einen Entwurfsplan erstellen, ehe wir uns dann mit der möglichen Finanzierung beschäftigen“, zeigt Heilmaier die weiteren Schritte auf und hofft, dass man dadurch die notwendigen Räume schaffen kann. Das Ziel ist es, dass man für die Mädchen einen eigenen Bereich schaffen kann.

Der Bericht von Kassier Thomas Ostermaier zeigt, dass der Erweiterungsbau nicht unrealistisch erscheint, denn die Fußballabteilung steht auf sehr soliden Beinen und die Abteilung hat im letzten Jahr einen nahezu ausgeglichenen Haushalt auf die Beine gestellt.

„Durch die Lockdowns können die Ein- und Ausnahmen natürlich nicht mit denen aus den Vorjahren verglichen werden. Durch den nicht stattfindenden Trainings- und Spielbetrieb haben sich natürlich die Ausgaben merklich reduziert, wobei die Einnahmen durch geringe Spendengelder aber durch ausgefallene Events nicht mehr die Höhe aus den letzten Jahren erreicht haben“, so Ostermaier.

Trotz allem war die Abteilungsleitung der SpVgg im letzten Jahr sehr aktiv und nutzte die erhöhte „Freizeit“, um das Vereinsheim wieder auf Vordermann zu bringen. „Wir haben den Gastraum renoviert und haben auch im Büro und im Besprechungsraum Fliesenarbeiten vorgenommen. Zudem wurden die Duschen im Sportbereich erneuert, aber diese Ausgaben waren sinnvoll.“

Unterstützung für diese Maßnahmen erhielt die Abteilung auch vom Vorsitzenden Rainer Kunz, denn er sagte, dass „das Geld sinnvoll investiert wurde“. Sehr angetan zeigte sich Kunz auch von der Aktion, dass alle aktiven und passiven Mitglieder während der Corona-Pandemie mit Masken bzw. T-Shirts ausgestattet wurden.  „Es freut und ist einfach schön, wenn hier in die Runde sehe und viele Mitglieder mit den gleichen Shirts sehe. Das ist mein Empfinden von einem intakten Vereinsleben“.

Trotz der Kosten in Höhe von TEU 13 ist Heilmaier stolz auf diese Aktion. „Wir freuen uns, dass uns nahezu alle Mitglieder während der Pandemie, die den normalen Sportbetrieb nicht ermöglicht hat, treu geblieben sind und das sehe ich nicht als Selbstverständlichkeit an. Aus diesem Grund wollten wir uns bei unseren Mitgliedern erkenntlich zeigen und die Idee mit den Masken und Shirts war hervorragend und da möchte ich meinen Kollegen aus der Abteilungsleitung danken, dass wir das umsetzen konnten“.

Die beiden Kassenprüfer Bernhard und Josef Stimmer stellten Ostermaier ein einwandfreies Zeugnis für die Kassenführung aus, sodass die Versammlung der Abteilungsleitung einstimmig die Entlassung aussprach.

Ähnlich reibungslos verliefen anschließend die Neuwahlen, die im Vorfeld hatte die bisherige Abteilungsleitung die Führungsriege für die nächsten beiden Jahre geplant.

Die Abteilungsleitung sollte um drei Beisitzer erweitert werden und Heilmaier erklärte vor den Wahlen die Gründe für diese Maßnahme.

„Matthias Dasch, der mit der sportlichen Leitung schon sehr eingespannt ist, kann künftig das bisheriger Ressort Sponsoring nicht mehr leisten. Als Nachfolger für diese Aufgabe konnten wir Steffen Jank gewinnen. Dessen Aufgabe Passwesen und Spielbetrieb wird künftig Alexander Pesche übernehmen. Bei den Zuständigkeiten im Kleinfeldbereich sind auch Änderungen geplant. Nachdem Patrick Hahn aufgrund seiner beruflichen Verpflichtungen mehr die erforderliche Zeit als Kleinfeldjuniorenleiter hat, sind auch zu Änderungen gezwungen. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass die Aufgabe immer größer werden, sodass wir hier mit Oliver Heidler, der künftig für die E-Junioren zuständig ist, und Marcel Queisser als Verantwortlicher für die F-Junioren und Bambinis zwei neue Abteilungsleitungsmitglieder gewonnen haben. Patrick Hahn wird uns aber in der Führungsriege erhalten bleiben und wird sich weiterhin für die administrativen Tätigkeiten der Homepage verantwortlich zeigen“, stellte Heilmaier die vorgesehenen personellen Änderungen auf.

Die Versammlung erkannte die Notwendigkeit dieser Veränderungen, sodass die Wahlleitung, die von Rainer Kunz, Erich Neueder und Hans Balbach gebildet wurde, ein leichtes Amt hatte und folgende Abteilungsleitung wurde für die nächsten beiden Jahren einstimmig gewählt:

Abschließend gab es von Mitglied Frank Beranek noch die Frage, ob die für das letzte Jahr geplante 100-Jahr-Feier noch nachgeholt wird. Günter Meier, der für die Planung dieses Events im letzten Jahr zuständig war, erklärte. „Aktuell ist aufgrund der unsicheren und fragilen Lage nichts geplant, aber ich habe im Hinterkopf schon noch den Gedanken, dass wir hier noch was planen sollten. Ich könnte mit ggf. eine Feier zum 105jährigen Jubiläum vorstellen. Bis dahin hoffe ich, dass uns Corona nicht mehr so beschäftigt und dann hätten wir auch genügend Planungsvorlauf“.