Nicht gerade vergnügungssteuerpflichtig für die SG Wartenberg war ihr Sonntagsausflug nach Altenerding. Kassierten sie doch gegen die hiesigen D1-Junioren mit 0:12 ihre höchste Saisonniederlage.

Natürlich waren die Veilchen aufgrund der Tabellensituation favorisiert und alles andere als ein klarer Sieg für Altenerding wäre eine Riesenüberraschung gewesen. Aber dass das Spiel von der ersten bis zur letzten Minute nur eine Richtung kannte, konnte man dann doch nicht in dieser Deutlichkeit erwarten. Wie schon die ganze Saison über war auf das Sturmduo Obermaier/Meurer Verlass und beide nutzten die geringe Gegenwehr der Gäste um ihr Torkonto kräftig zu pushen. Jannik Obermaier eröffnete das Schützenfest in der 2. Minute in bewährter Manier. Von rechts dribbelte er sich in die Box und schloss aus schwierigem Winkel zur Führung ab. Chance auf Chance ergab sich daraufhin, u. a. hätte beinahe Julian Geiger per Kopf (!) das Zwischenergebnis erhöht. Nach einer Viertelstunde stand es dann auch schon 4:0, dreimal konnte Nico Meurer abstauben, nachdem Schüsse von Obermaier nur mit Mühe abgewehrt werden konnten. Angesichts des sicheren Sieges wurde das Zusammenspiel dann etwas vernachlässigt und manches Mal wurde der besser postierte Nebenspieler übersehen und dafür der Torabschluss gesucht. Aber in diesem Spiel sollte sich das nicht rächen, denn die Kräfteverhältnisse der beiden Teams waren zu ungleich verteilt. Noch vor der Pause konnte noch dreimal gejubelt werden. Zweimal traf Meurer mit hartem Flachschuss aus 15 Metern und als der Gästekeeper mal einen parieren konnte, staubte Obermaier gedankenschnell ab.

Auf und davon rannten die D1-Junioren den Gästen aus Wartenberg bei ihrem 12:0 Heimerfolg.

Recht viel änderte sich nach Wiederanpfiff nicht. Die SpVgg blieb in allen Belangen überlegen und kam auch noch zu ein paar Törchen. Trainer Patrick Hahn freute sich besonders, dass seine Marschroute gut umgesetzt wurde. Ein starkes Gegenpressing führte zu vielen Balleroberungen und war Ausgangspunkt für so manche hochkarätige Torchance. Nach einem langen Ball in den Wartenberger Strafraum fand sich plötzlich Tomislav Barac mutterseelenallein samt Kugel vor dem Torwart und brachte diese zum 8:0 über die Linie (38.). Drei Minuten darauf wurde Obermaier regelwidrig im Strafraum gelegt, den fälligen Strafstoß verwandelte er selbst zum 9:0. Zweistellig machte es erneut Obermaier mit einem für ihn so typischen Treffer aus spitzem Winkel. Einen weiteren Elfmeter, diesmal nach Foul an Patrick Lisiewicz, verwandelte Lucio Gonzalo Theveny. Meurer machte mit seinem sechsten Tagestreffer schließlich das Dutzend voll. Es war nicht so, dass die Wartenberger gar nichts nach vorne versucht hätten, aber Moritz Schmid, Niklas Konrad, Niki Ostermaier, Yannick Molnar und Julian Geiger standen bombenfest in der Abwehr und schafften es, dass ihr Keeper Sebastian Pirschlinger während der gesamten 60 Minuten keinen einzigen Ball halten musste. Die Defensivreihe und die emsigen Mittelfeldspieler Gonzalo, Lisiewicz und der sich im Saisonverlauf stetig steigernde Felix Hahn fütterten Ihre Sturmspitzen mit klugen Spieleröffnungen und geschickten Anspielen.

Ein wirklicher Gradmesser für das Lippcup-Finale am Vatertag war das Match gegen die überforderten Wartenberger nicht, mit dem designierten Meister JFG Sempt wartet da ein anderes Kaliber. Aber mit einem gesunden Selbstbewusstsein darf man dieses Finale schon angehen.

von Tom Ostermaier