Nicht mehr an Dramatik zu überbieten war das Lokalderby zwischen den B1-Junioren der SpVgg und den Gästen von der JFG Sempt Erding, das die Veilchen knapp, aber nicht unverdient mit 2:1 für sich entscheiden konnten. Die Anfangsphase sollte keinesfalls auf eine solche Dramaturgie hindeuten, denn in der Anfangsphase tasten sich die Kontrahenten ab und standen in der Defensive sehr sicher, so dass Torraumszenen zunächst Mangelware blieben. Zudem scheuten beide Teams das Risiko und waren anfangs vor allem auf Fehlervermeidung aus. Sowohl hüben wie drüben war auch eine gewissen Nervosität nicht zu übersehen, so dass es viele leichte Fehler gab und der erhoffte Spielfluss nicht so recht zu Stande kommen sollte. Den ersten Vorstoß wagten zunächst die Gäste, doch Hannes Inninger konnte einen in den Strafraum stürmenden Angreifer mit einer beherzten Grätsche zur Ecke klären. Auf der anderen Seite feuerten Romeo Geisl und Leonard Querkinaj Schüssen aus der zweiten Reihe ab, doch ernsthafte Gefahr bestand auf beiden Seiten nicht wirklich. Nach 23 Minuten hatte dann der Altenerdinger Anhang den Torschrei auf den Lippen. Nach einem schönen Pass von Filip Ivanov brachte Maximilian Geiger vom rechten Flügel nach innen und als die Kugel vom freistehenden Qerkinaj landete, schien die Führung perfekt, doch ein JFG-Abwehrspieler war sich in den Schuss und konnte den Ball noch abblocken. Diese Großchance ließ bei der SpVgg die Fesseln fallen, denn fortan war man im Spiel und kam zu weiteren guten Chancen. Nur zwei Minuten später wurde Qerkinaj erneut von Ivanov in Szene gesetzt, doch sein Schuss aus halblinker Position strich um Zentimeter am langen Pfosten vorbei. Diese nun spürbare Überlegenheit führte nach 28 Minuten zum verdienten 1:0. Diesmal brachte Geiger nach Zuspiel von Thomas Buttstedt die Kugel nach innen und als der ansonsten gut haltende Erdinger Keeper die flache Hereingabe nicht festhalten konnte, war Ivanov zur Stelle und traf aus kurzer Entfernung ins Netz. Nur drei Zeigerumdrehungen weiter machte der Schlussmann aber seinen Fehler wieder wett. Diesmal zog Ivanov eine Flanke auf den zweiten Pfosten, wo Qerkinaj noch einen Haken um seinen Gegenspieler machte und zum Abschluss kam, doch der Torhüter konnte den Schuss glänzend aus dem kurzen Eck holen. Wenig später schickte der Referee beide Lokalrivalen zum Pausentee in die Kabine und aufgrund einer deutlichen Leistungssteigerung in der zweiten Phase der ersten Halbzeit war die Führung der Heimelf durchaus verdient. Auch nach Wiederbeginn gehörte die erste Chance der SpVgg. Nach einem Pass von Elias Faust kam Geiger dann mal selbst zum Abschluss, doch abermals konnte der Erdinger Schlussmann den zweiten Gegentreffer verhindern. Im Gegenzug brannte es dann auf der anderen Seite. Nachdem Ivanov das Leder im Mittelfeld mit der Hacke weiterspielen wollte, führte dies zu einem Ballverlust und ermöglichte dem Gast eine Kontermöglichkeit. Als der Pass dann nach vorne mit dem Kopf in den Lauf eines JFG-Akteurs verlängert wurde, lief dieser alleine auf das Tor zu, doch Sam Ofori rückte ein und konnte im letzten Moment mit einem starken Tackling klären. Nach 54 Minuten legten dann die Veilchen den zweiten Treffer nach. Abermals konnte der Erdinger Abwehrspieler den Vorstoß von Geiger nicht unterbinden und diesmal legte der Rechtsaußen schön auf Ivanov ab und gegen dessen Schuss aus 12 Metern konnte der Keeper nichts mehr ausrichten. Nach diesem Treffer schien die SpVgg auf einem guten Weg, doch 19 Minuten vor dem Ende kamen die Erdinger zu diesem Zeitpunkt überraschend zurück. Als ein Angreifer von der linken Seite alleine auf das Tor zulief, onnte Gabriel Schönfelder zunächst noch abwehren, doch der Abpraller landete wieder bei einem Gegenspieler, der dann unhaltbar ins kurze Eck traf. Dieser Gegentreffer zeigte bei der SpVgg Wirkung, denn fortan musste man der JFG das Spiel überlassen und man rückte nicht mehr entschlossen nach, so dass durchaus vorhandene Gegenstöße zumeist im Sand verliefen, da den Offensivspielern die nötige Unterstützung fehlte. Vier Minuten später kam man zwar nach einem Spielzug über Geiger und Inninger, der dann Ball dann von rechts nach innen brachte, durch Buttstedt noch einmal gefährlich zum Abschluss, doch ansonsten gab es nur noch sporadische Angriffe der Veilchen. In dieser Phase hatten die Gäste dann ein spielerisches Übergewicht, doch auch der JFG fehlte es in der Offensive an der nötigen Durchschlagskraft, so dass auch die Elf von Trainer Burak Aslan nicht nennenswert zum Abschluss kam. Aber die Schlussphase hatte es dann noch einmal in sich. Zunächst bot sich der SpVgg die große Chance zur Entscheidung. Nachdem Mohammed Amiri einen verunglückten Abschlag des Erdinger Torhüters abgefangen hatte, zog der Altenerdinger Akteur sofort ab, doch der Flachschuss ging dann knapp einen halben Meter am Tor vorbei. Als der Referee eine unverhältnismäßige Nachspielzeit aufruf, bekam die JFG in der 85. Minute einen Eckball zugesprochen. Als Keeper Schönfelder die Hereingabe verfehlte, konnte Geisl das Leder mit einer spektaktulären Kopfballabwehr zunächst klären. Allerdings brachte die SpVgg das Leder nicht aus der Gefahrenzone und als der Ball dann an der Schulter von Ben Schiwietz landete, entschied der Unparteiische überraschend auf Handspiel und zeigte auf den Punkt. Trotz energischer Proteste der Hausherren blieb der Referee bei seiner Entscheidung. Der Erdinger Trainer nahm dann noch einen taktischen Wechsel vor und brachte den vorgesehenen Elfmeterschützen extra auf das Spielfeld. Allerdings sollte sich dieser Schachzug nicht wie erhofft positiv auswirken, sondern schließlich wurde der Altenerdinger Keeper Schönfelder zum Helden, denn er konnte den Strafstoß hervorragend abwehren und sicherte seinem Team den hart erkämpften Sieg, denn er Unparteiische beendete das Derby unmittelbar nach der Parade des Altenerdinger Keepers.
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