Fußballhistoriker erinnern sich bestimmt noch an das Jahr 2013 zurück, als die deutsche Fußballnationalmannschaft gegen Schweden einen 4:0-Vorsprung aus der Hand gab und sich letztendlich mit einem 4:4-Remis begnügen musste. Am Mittwochabend wurden beim Testspiel der SpVgg gegen die SG Ebersberg/Steinhöring die Erinnerungen daran wieder wach, doch den Veilchen ging es noch schlechter, denn nach einer zwischenzeitlichen 4:0-Führung stand beim Schlusspfiff eine peinliche 4:6-Schlappe zu Buche. Schon zu Beginn zeigte sich die SpVgg unkonzentriert, doch auch die Gäste zeigten sich in der Anfangsphase sehr leichtsinnig, so dass die Partie zunächst nur von Fehlern lebte. Nach zehn Minuten führte die erste gelungene Aktion der Veilchen dann prompt zum Führungstreffer für die Gastgeber. Nach einem Pass von Sadam Ibrahim auf die rechte Seite zum aufgerückten Valentin Thalmeier zog der Neuzugang aus ca. 20 Metern ab und das Leder fand den Weg ins lange Eck. Drei Minuten später war die Führung dann aber hochgradig gefährdet, doch die Veilchen hatten Glück, dass der Ball knapp am langen Eck vorbeiging. Obwohl die Leistung der Gastgeber zu diesem Zeitpunkt noch immer überschaubar war, konnte man nach 18 Minuten nachlegen. Diesmal brachte Florian Donig das Leder von der rechten Seite flach vor das Tor, wo Lukas Rymas goldrichtig stand und aus kurzer Entfernung einschieben konnte. Zwei Minuten später bot sich dann den Gästen die große Chance zum Ausgleich, doch ein im Strafraum sträflich freistehender Angreifer nutzte die Möglichkeit nicht und schoss am Kasten vorbei. Jedoch gab die Führung den Hausherren nun etwas mehr Sicherheit und man fand besser in die Partie, was dann nach 24 Minuten fast zum dritten Treffer geführt hatte. Nach einem schönen Angriff über die linke Seite passte Sadam Ibrahim auf Rymas, der dann sofort weiter auf Lucio Gonzalo brachte, doch dessen 18-Meter-Schuss fand sein Ende am Torpfosten. Im Gegenzug war dann erstmals der Altenerdinger Aushilfstorwart Moritz Martin gefordert, doch er war zu Stelle, konnte einen Flachschuss mit dem Bein abwehren und war dann auch zur Stelle, um in der zweiten Aktion das Leder endgültig zu sichern. Die Platzherren zeigten sich effektiver und nach 31 Minuten legte man den nächsten Treffer nach. Diesmal wurde Donig schön von Allan Illner bedient und der allein vor dem Tor auftauchende Angreifer war mit einem gefühlvollen Lupfer erfolgreich. Fünf Minuten vor der Pause hätte sich Donig um ein Haar erneut in die Torschützenliste eingetragen. Nach einer Hereingabe von Rymas sprang ihm aber bei der Ballannahme das Leder etwas zu weit vom Fuß, so dass die Gäste in höchster Not noch klären konnten. Doch Donig hatte zwei Minuten vor der Pause am vierten Treffer seiner Farben maßgeblichen Anteil. Er zog eine Ecke hoch vor das Tor und als der Keeper das Leder verfehlte, beförderte ein hinter ihm stehender Gästeakteur das Spielgerät ins eigene Netz. Mit dem Halbzeitpfiff trafen die Ebersberger dann aber ins richtige Netz. Als ein Freistoß gefährlich auf das lange Eck geschlagen wurde, kam ein Angreifer an die Kugel und verkürzte aus kurzer Entfernung auf 1:4. Schon in den ersten Minuten nach Wiederbeginn war festzustellen, dass die Veilchen nicht mehr auf dem Platz waren, während die Gäste nun komplett das Zepter übernahmen. Vom Anpfiff weg rollte die Kugel ausnahmslos nur noch in eine Richtung und die Gastgeber schafften es nicht, das Leder in den eigenen Reihen zu halten und vor allem Ballverluste Nähe des eigenen Strafraumes waren zu bemängeln. Nach acht Minuten hätte dies schon fast zum zweiten Treffer der Gäste geführt, doch Martin konnte einen Schuss parieren. Weitere zwei Minuten später zeigten sich die Altenerdinger Kicker bei einer Ecke unkonzentriert und ließen einen wenige Meter vor dem Tor stehenden Gästeakteur unbehelligt zum Abschluss kommen, doch dieser konnte das Geschenk nicht annehmen und vergab diese klare Einschussmöglichkeit. Aber nach 61 Minute sollte sich dann die Überlegenheit der Gäste auch im Ergebnis spiegeln. Nach einer Flanke von der rechten Seite unterlief man im Zentrum die Hereingabe und konnte nicht klären. So kam ein Ebersberger Angreifer völlig freistehend an das Spielgerät und konnte auf 2:4 verkürzen. Und nur eine Minute später war die SG auf 3:4 herangekommen. Als Donig das Leder in der Vorwärtsbewegung im Dribbling verlor, wurde der Ball sofort auf die linke Angriffsseite gespielt und die flache Hereingabe fand einen im Zentrum freistehenden Spieler, der aus kurzer Distanz für den Anschlusstreffer sorgte. Wenig später kamen dann die Hausherren zur ersten Chance im zweiten Durchgang. Nach einer schönen Rechtsflanke von Rymas versuchte sich Illner mit einem Fallrückzieher – allerdings traf er die Hereingabe nicht richtig, so dass der Ball dann am Tor vorbeiging. Wenig später gelang dann den Gästen der Ausgleich, der sehenswert war, denn ein schöner Fernschuss aus ca. 30 Metern schlug für Torhüter Martin unhaltbar unter der Latte ein. Anschließend konnte sich die SpVgg etwas vom Druck erholen, aber nach vorne ging relativ wenig, weil man zu einem viele Fehlpässe fabrizierte und zudem in den Zweikämpfen meist den Kürzeren zog. So kam es wie es kommen musste und zehn Minuten vor dem Ende hatte die SG dann das Spiel komplett gedreht, wobei sich die Defensive beim fünften Gegentreffer in der Tiefschlafphase befand. Ein Eckball wurde flach nach innen gespielt und landete bei einem völlig ungedeckten Akteur, der die Kugel sofort in Richtung Tor beförderte. Als sein Mitspieler dann noch mit dem Fuß am Ball war, konnte Martin nichts mehr ausrichten. In der Folgezeit zeigten die Veilchen dann Ermüdungserscheinungen und mit Xaver Brandhuber, Johanes Dangl und Lucio Gonzalo mussten drei Akteure verletzungsbedingt vom Feld. Da jedoch mit Ricardo Bomsdorf nur noch ein Ergänzungsspieler zur Verfügung stand, hatte man in den letzten Spielminuten nur noch acht Feldspieler auf dem Rasen. Dies wussten die Gäste dann zum sechsten Gegentreffer zu nutzen, wobei der 6:4-Endstand nicht der numerischen Unterlegenheit geschuldet war, denn ein Eckball segelte über Schlussmann Martin, der ansonsten einen guten Job verrichtete, hinweg uns landete direkt im langen Eck.